Beiträge von Deliara

    Fabiana
    Naja, ich hab ja einen Mix aus Pointer und Münsterländer und Jagdtrieb hat sie definitiv, ja ;) Aber sie ist bei mir als Welpe sehr sehr lange an der Schleppleine gelaufen, wir haben viel geübt und das zahlt sich inzwischen wirklich aus. Im Wald kann sie grundsätzlich frei laufen, außer wenn wir mit ihren Hundekumpels unterwegs sind (das stachelt sie irgendwie an und sie stellt dann gerne mal die Ohren auf Durchzug). Alleine ist sie aber sehr gut ansprechbar und lässt sich gut ablenken/anderweitig bespaßen. In den Stadtparks hier kann ich sie allerdings leider überhaupt gar nicht ableinen, weil die Hasendichte einfach zu hoch ist. Auch in der Dämmerung wirds kritisch, deswegen gehen wir unsere letzte Runde meist schon nachmittags. Insgesamt ist ihr Jagdtrieb aber gut einschätzbar und ich bin froh, dass ich keine komplette Jagdgranate erwischt habe :D
    Wir arbeiten aber auch seit Welpenbeinen an daran und ich bin von Anfang an mit ihr in der Hundeschule von Pia Gröning gewesen (zwar nicht bei ihr selbst, aber die Übungen in den Gruppen sind im Hinblick auf Impulskontrolle, Pfiffaufbau usw. schon wirklich gut für kleine Jäger).

    Was mir noch einfiel: dein Viszla ist ja auch ein Vorstehhund, da bietet es sich unbedingt an, jedes Vorstehen fürstlich zu belohnen und dieses Verhalten zu fördern. Meine Hündin hat anfangs jeden Mist angezeigt (verfangene Plastiktüten im Gebüsch, fallende Blätter, etc. :D ) und es war teilweise schon ein bisschen nervig, immer mit ihr stehen zu bleiben und sie zu belohnen, aber das hat sich echt ausgezahlt langfristig. Inzwischen zeigt sie viele Tiere einfach nur noch an, ich clicke das Vorstehen und sie wendet sich ab, um ihre Belohnung abzuholen. Danach können wir in 80% der Fälle ganz normal weitergehen und sie wendet sich nicht nochmal dem gleichen Tier zu.


    edit: ach ja, ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich das Glück habe, hier einen reinen Sichtjäger sitzen zu haben. Wenm ein Hund zusätzlich noch auf Spur unterwegs ist, ist es sicherlich schwieriger, den Trieb zu händeln.

    Zum Konditionieren des Pfiffs ist Futter super. Später allerdings sollte man unbedingt anfangen, die Belohnung zu variieren... meine Hündin fing irgendwann an abzuwägen, was nun besser ist - Futter oder weiter den Vogel verfolgen :roll: Das Variieren der Belohnung macht es für sie etwas spannender (ich belohne nun manchmal mit Futter, manchmal mit einem Zerrspiel, manchmal fliegt irgendein Spielzeug und sie darf hinterherhetzen, etc.) und da sie nicht abschätzen kann, was passiert, funktioniert der Pfiff auch in hohen Reizsituationen inzwischen wieder zuverlässiger.
    Wichtig ist es auch auf jeden Fall, an der Impulskontrolle zu arbeiten. Der Hund muss lernen, dass er nicht jeder Bewegung einfach hinterhetzen darf.

    Wenn meine Hündin mal irgendetwas aufstöbert und ins Hetzen gerät (ganz verhindern kann man das ja nie), ist mein wichtigstes Kommando das Kehrt-Signal. Stehenbleiben oder Rückruf fällt ihr in diesen Situationen sehr sehr schwer, aber in vollem Gallopp umkehren geht komischerweise. Ich habe das "trainiert", indem ich einfach im Freilauf immer mal "kehrt" gesagt habe, mich umgedreht habe und in die entgegengesetzte Richtung gerannt bin. Sie ist dann immer direkt hinterher gesprintet und hat mich wieder eingeholt. Bei diesem Kommando habe ich auch nie Leckerchen benutzt oder in irgendeiner anderen Form belohnt, sondern eben einfach nur meinen Richtungswechsel angekündigt und ihr signalisiert "tschö, ich bin jetzt weg, wenn du nicht mitkommst". Funktioniert super bisher.

    Zudem finde ich es sinnvoll, dem Hund beizubringen, dass er weitestgehend auf den Wegen zu bleiben hat. Dadurch wird erst gar nicht so viel Interessantes aufgestöbert im Gebüsch. Bei meiner Hündin toleriere ich es, wenn sie 1-2m abseits vom Weg am Rand rumwuselt, mehr aber auch nicht. Wir üben von Anfang das Kommando "raus da", bei dem sie zurück auf den Weg wechseln muss.

    Ha - vorgestern habe ich 2kg Pansen/Blättermagen portioniert und ich bin NICHT ins Koma gefallen... entgegen aller Erwartungen :D Schön fand ich das zwar auch nicht, aber es war auszuhalten. Es riecht dann halt nach muffeliger Kuh und nicht nach rohem Fleisch und irgendwie komme ich da anscheinend besser mit klar.

    Aber es ist gut zu hören, dass Innereien nicht ganz so zwingend notwenig sind. Ab und an gabs bei uns immer schon mal Hähnchenherzen oder -mägen oder sowas, aber die kaufe ich dann in geeigneter Portion an der Fleischtheke und muss nicht selbst mit dem Messer darin rumwerkeln. Die Leber heute hat mir echt den Rest gegeben, das wirds wohl nicht mehr so schnell geben. Ich glaube, ich habe einfach grundätzlich ein Kopfproblem mit Innereien.

    Danke für dedine Hilfe (mal wieder) :gut:

    Aber Jagdhunde jagen doch keine Kinder :???: Gerade die allgemeine Menschenfreundlichkeit und das gute Sozialverhalten schätze ich sehr an den Jagdhunderassen... nicht umsonst werden Retriever oder auch Beagle immer wieder als "Familienhunde" empfohlen und gehalten :)

    Hätte ich deine Anforderungen und würde ich keinen Hund aus der Gruppe der Begleithunde haben wollen, würde ich wohl nach einem größentechnisch und charakterlich passenden Mix aus dem Tierschutz Ausschau halten.

    Ich hab nochmal eine Frage: ist es wirklich zwingend notwendig Innereien zu füttern? Ich habe ja nun Fleisch bestellt und geplant, dass sie 2x pro Woche Innereien bekommt (wechselweise Leber, Herz, Nieren), aber ich habe einfach den Megaekel davor. Heute gabs Leber und ich hab seitdem den Geruch in der Nase und mir ist speiübel :dead: Klar, der Kurzen schmeckts und gesund ist es sicherlich auch, aber ich weiß echt nicht, ob ich mich dauerhaft überwinden kann, ihr das Zeugs zu portinieren und zu füttern!

    Gestern gabs bei uns erstmals Rohfleischknochen. Ich habe extra weiche Kalbsknochen bestellt, da ich fürchte, Madame verliert die Lust daran, wenn das Kauen zu anstrengend wird. Sie kam geschlagene 5x mit dem Knochen angewackelt und hat ihn mir auf die Hand gelegt. Beim 6. Zurücklegen in den Napf fing sie dann an, ihn unter meinem Kopfkissen zu verbuddeln. Das Ende vom Lied: ich musste ihr den Stinkeknochen festhalten, vorher machte sie keine Anstalten zu fressen. Mein verwöhnter Hund ist zu bequem, seinen Knochen selbst zu halten :headbash:

    Die Situation mit dem Bett klingt wirklich erstmal nicht ganz nachvollziehbar. Beim "nein" könnte allerdings auch Stress der Auslöser sein, denke ich.

    Die Beißerei ist wirklich anstrengend, da kann ich dir gut nachfühlen ;) Bei uns gab es eine Auszeit, wenn sie es übertrieben hat (ich hab kurz den Raum verlassen, bis sie sich beruhigt hat). Ansonsten half es auch, sie leicht unter der Schnauze festzuhalten (kein Schnauzgriff, nur von unten gegen halten und sie damit blocken, so dass sie nirgends zum beißen dran kommt) und "nein" zu sagen. Sobald sie aufgehört hat es zu versuchen, habe ich ordentlich gelobt. Bei uns hatte es sich mit ca. 16 Wochen ausgwachsen.

    In welchen Situationen pinkelt sie denn? Ich glaube nicht (mehr) ans Protestpinkeln, sondern rückblickend ist so etwas bei uns eher immer dann passiert, wenn meine Kurze sich einfach zu sehr aufgeregt hat oder "überfordert" war, weil sie nicht richtig einordnen konnte, was ich von ihr wollte und wie sie sich verhalten sollte.

    Ruhrpottler

    Solche Verallgemeinerungen finde ich etwas unfair. Meine Hündin kann nicht alleine bleiben - obwohl wir seit einem geschlagenen Jahr üben und trainieren, es geht einfach nicht. Aber gerade WEIL sie eben überall mit hin muss, achte ich sehr darauf, dass sie niemanden belästigt, an kurzer Leine läuft in der Stadt, ihre Geschäfte nicht irgenwo an ungeeigneten Stellen verrichtet und sich zu benehmen weiß. Ich behaupte mal, dass sich von uns noch nie jemand gestört gefühlt hat.
    Mein persönlicher Eindruck ist, dass die meisten Hunde sich in der Öffentlichkeit unauffällig verhalten. Ich treffe wesentlich mehr unerzogene, unkontrolliert ihr Ding durchziehende Hunde beim Gassigehen in Freilaufzonen, als in Innenstädten oder Geschäften. Aber man tendiert eben leider dazu, mehr Augenmerk auf die wenigen wirklich unerzogenen und störenden Exemplare zu legen.

    Ich hab für Leni auch eine Maßanfertigung machen lassen und bin mir absolut nicht sicher, ob es nun sitzt oder nicht. Unter Zug sieht es für mich gut aus (soweit ich das von hinten beurteilen kann), spannt sich eng um ihren Körper, endet genau am Rutenansatz und die Seitengurte gehen auch nicht unter die Rippen oder so. Aber ohne Zug schlabbert das Ding wie eine viel zu große Haut um ihren Körper und sieht wirklich viel viel zu groß aus. Ist das normal? Also dass es ohne Zug völlig schlabbernd und ohne jeden Sitz am Körper hängt?

    Ich versuche nachher mal Fotos davon zu machen... möchte ihr mit dem Geschirr ja auch nicht schaden beim Ziehen.