Beiträge von Deliara

    Ich sehe es grundsätzlich so: solange es so viele heimatlose Hunde auf dieser Welt gibt, ist in meinen Augen JEDE Form von Nachwuchsproduktion unseriös. Das gilt sowohl für den VDH Züchter als auch für den Hinterhofvermehrer. Ich finde es einfach moralisch nicht vertretbar, dass für mich als potentiellen Welpenkäufer extra neues Leben in die Welt gesetzt wird, wo doch das bereits vorhandene Leben nichtmals gut versorgt ist. Aus diesem Grund kommen für mich ausnahmslos nur Hunde aus dem Tierschutz in Frage und ich würde niemals von jemandem kaufen, der geplant Welpen zieht.

    Trotzdem kann ich aber irgendwo verstehen, dass es eine Notwendigkeit gibt, bestimmte Rassen mit entsprechenden Standards zu erhalten (z.B. für Arbeitshunde) und somit hat auch eine seriöse VDH Zucht sicherlich ihre Berechtigung. Genauso kann ich verstehen, dass jemand, der ein bestimmtes Wesen favorisiert, sich mit Rassehunden auf der sichereren Seite fühlt und diese einem Tierschutzüberraschungsei vorzieht. Ist alles okay und akzeptabel für mich, auch wenn es nicht mein Weg ist und mit meiner Einstellung nicht ganz zu vereinbaren wäre.

    Was aber wirklich gar nicht geht, ist planlos irgendwelche Würfe in die Welt zu setzen, weil die eigene Hündin und der Nachbarshund doch beide einen so tollen Charakter haben und man meint, der Nachwelt etwas davon erhalten zu müssen. Mal ganz unabhängig vom gesundheitlichen Aspekt (hier weiß ich wirklich nicht, ob Rassehunde oder Mischlinge gesünder sind... rein subjektiv kenne ich mehr kranke Rassehunde als Mischlinge, aber das ist 0 und gar nicht repräsentativ und aussagekräftig) ist das moralisch einfach rein gar nicht zu rechtfertigen.

    Wir haben vor Kurzem unseren Erstversuch mit der Reizangel gemacht. Leni springt TOTAL darauf an und die Impulskontrolle war in dieser Situation wirklich mies... am Ende hat sie es immerhin mit viel Mühe geschafft, zitternd sitzen zu bleiben, aber da besteht definitiv noch jede Menge Trainingsbedarf bei uns. Ich hatte allerdings auch eine Plüschente dran und auf Kuscheltiere ist sie sowieso immer extrem heiß (gibts sonst nicht, weil sie die immer in Millisekunden zerfleddert) :)


    Ob Felldummy oder normaler Dummy macht bei uns übrigens keinen Unterschied. Am besten findet sie prallgefüllte Futterdummys :D


    Übrigens, bei den ganzen Bildern hier fällt mir - mal wieder - auf, dass Jagdhunde einfach die schönste Gattung unter den Hunden sind... soooo viele hübsche Nasen :cuinlove:

    Wir haben in den letzten 14 Tagen 7 Zecken zusammengesammelt, die "neuste" habe ich gerade eben frisch entdeckt. Erst gestern war ich beim Tierarzt und musste ihr eine ziehen lassen, die direkt auf dem Bauchnabel saß. Leider kriege ich es nicht gebacken, ihr die Dinger selbst zu ziehen... sie flüchtet, sobald ich mit der Zeckenzange in ihre Nähe komme bzw. windet sich wie ein Aal aus meinem Griff. Folglich bin ich jetzt also Dauergast beim TA und bezahle immer schön brav die Zeckenzieherei. Es nervt!!
    Kokosöl nützt bei uns offentlichtlich genauso wenig wie Spot On's (die ich eigentlich sowieso nicht am Hund haben will) oder Knoblauch im Futter. Ich werde nun wohl oder übel doch wieder aufs Scalibor zurückgreifen, auch wenn sie davon letztes Jahr ein wenig gereizte Haut am Hals hatte. Aber zumindest waren wir damit komplett zeckenfrei :roll:

    Maanu
    Fußlaufen klappt bei uns auch, aber ich kann sie ja nicht den ganzen Spaziergang über ins Fuß nehmen. Von daher gehts momentan verstärkt darum, dass sie grundsätzlich lernt, dass eine Leine durchzuhängen hat, damit sie eben auch mal ein bisschen schnüffeln kann, etc. Dass wir das Problem noch immer haben, bin ich aber wohl auch selbst schuld, denn ich habs lange lange umschifft, indem ich eben irgendwo hingefahren bin, wo sie offline laufen kann - war für uns beide bequemer, aber ändert am Grundproblem natürlich nichts.

    Ein neues Verbotsignal wäre bei uns bestimmt auch sinnvoll. Da bräuchte ich aber dann auch mal ein paar Stunden bei einem Trainer, der einen geeignete Methode mit mir herausarbeitet, auf die sie auch tatsächlich reagiert.

    Naja, aber im Großen und Ganzen klappt es ja recht gut und unsere 3-4 kleinen Baustellen bekommen wir auch noch in den Griff :)

    @naijira
    Ich konditioniere Entspannung niemals mit Verboten. In der Anfangsphase habe ich sie so lange gestreichelt, bis sie sich entspannt hat (in der Wohnung bei wenig Ablenkung hat sie sich da gut drauf eingelassen). Dann habe ich das nach Ganze nach draußen auf die grüne Wiese verlagert, ebenfalls mit wenig Ablenkung. Ging auch gut. Beim nächsten Schritt wurde parallel ein Dufthalstuch eingeführt, mit dem sie inzwischen zu Hause auch immer öfter von ganz alleine zur Ruhe kommt. Draußen habe ich es noch nicht verwendet. Wenn all das dann mal halbwegs sicher klappt, würde ich ein akustisches SIgnal einführen, um sie (hoffentlich) in entsprechende Stimmung zu versetzen.


    Zitat

    ich bin da ganz gemein und setze bei Gras Fressen ein Verbot ein
    ich nehme dem Hund also die Möglichkeiten, so dass er fast gezwungen ist, sich auf Ruhe einzulassen
    denn Luna ist selten zur Ruhe zu bekommen draußen


    Verbote durchzusetzen ist eine ganz dicke Baustelle bei uns. Sie weiß zwar schon, was "nein" heißt und kennt auch ein Abbruchsignal, aber das heißt noch lange nicht, dass sie darauf auch reagiert. - Vor allem draußen nicht. Manchmal ist sie echt ein sturer Esel und es beeindruckt sie dann auch kein Stück, wenn ich schimpfe oder böse gucke o.ä. Ist ihr einfach egal. Allerdings denke ich auch, dass ein Verbot bei ihr den Stress noch erhöhen und nicht gerade zur Entspannung beitragen würde. Ich brauche wahrscheinlich einfach mehr Geduld und muss mir die Zeit nehmen, die sie eben braucht um runterzukommen.

    Zitat


    wir waren 2 1/2h auf ner Freilauffläche, wo sie fetzen durfte
    dann schlief sie hier einige Stunden, bis Besuch kam und als wir anschließend knapp 10km zu Fuß unterwegs waren, zog sie fast die ganze Zeit an der Leine und war danach auch nicht entspannt zu bekommen


    Das Dauerziehen kommt mir auch bekannt vor, ist bei uns genauso (und zwar unabhängig davon, ob und wie lange sie an dem Tag vorher schon gelaufen ist. Allerdings hängt das bei uns nicht zwingend mit Wild zusammen, sondern sie will einfach vorwärts kommen. Leinenführigkeit ist daher auch so ein Dauerbrennerthema :roll: ). Sind wir dann wieder zu Hause, dauert es manchmal bis zu 1,5 Stunden, bis sie wieder runter kommt. In der Wohnung klappt das Runterfahren mit Dufttuch inzwischen aber schon wirklich gut und wir machen gute Fortschritte immerhin :)

    Ich bin schon fleißiger stummer Leser in eurem Thread ;) Finde es auch sehr interessant, dass (und wie) ihr mit Entspannung arbeitet. Ich mache das auch seit einer Weile, nachdem ich einen Vortrag von Frau Blaschke-Berthold zu dem Thema besucht habe, und Leni reagiert da auch recht gut drauf. Es dauert nur halt wahnsinnig lange, bis sie sich darauf einlässt und wirklich entspannen kann. Meist versucht sie sich irgendwie der Berührung zu entziehen oder wegzugehen :???: Lege ich sie einfach ins Platz und warte, dass sie erstmal von alleine ruhiger wird, zeigt sie fast immer irgendwelche Übersprungshandlungen (und wenn es nur hektisches Grasfressen ist). Aber Entspannungstraining ist definitiv ein Thema bei uns =)

    Nein, sie fährt auch in eigentlich normalen Situationen schnell hoch und ist generell eher ein nervöser und unruhiger Charakter. Ich achte darauf, dass zu Hause viel Ruhe ist. Es reicht manchmal wirklich schon in die Hände zu klatschen und sie ist sofort auf 180 :roll:

    Ach wie schön, ein Jagdhundthread. Da können wir uns ja gleich mal einreihen :)

    Ich habe eine inzwischen fast 1,5jährige Pointer-Münsterländer-Mixhündin. Sie stammt von den zwei jagdlich geführten Hunden eines Jägers ab und wurde über eine Tierschutzorga vermittelt. Ich habe sie mit ca. 8,5 Wochen bekommen. Jagdtrieb ist definitiv vorhanden und ich muss mir sehr gut überlegen, wann und wo ich die ableine, aber glücklicherweise kann sie zumindest in bestimmten Gebieten recht gut offline laufen. Sie ist ein reiner Sichtjäger, was es in übersichtlichem Gelände recht "ungefährlich" für mich macht, sie abzuleinen. Dazu kommt noch, dass sie eigentlich fast nur auf Vögel und Kleinwild (speziell Hasen) reagiert, vor Rehen und Großwild aber Angst hat und in die entgegengesetzte Richtung flüchtet. Ich hoffe, das bleibt so :D
    Mehr Probleme als das Jagen macht mir momentan ihr Bewegungsbedürfnis, dem ich nicht so richtig gerecht werden kann. Für sie ist es das Größte zu rennen (in einem Radius, der nicht wirklich großstadttauglich ist) und ich habe wirklich meine liebe Mühe, sie diesbezüglich auszulasten. Wir machen viel Verlorenensuche auf weiten Feldern, was ihr irrsinnig Spaß macht, aber das geht eben auch nicht immer und überall. Schwierig ist auch, dass sie (evtl. auch rassebedingt?) schnell in hohe Erregungslagen gerät und unheimlich lange braucht, um wieder herunterzufahren. Manchmal genügt es, sie 2x ihren Dummy suchen zu lassen, um sie in einen Erregungszustand zu versetzten, in dem sie nicht mehr ansprechbar ist und vor lauter Stress in wilde Rennerei verfällt. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich gelernt habe, den schmalen Grad zwischen Auslastung und Überlastung/Stress zu finden.

    Im Großen und Ganzen kann ich aber nicht meckern und habe mich auf ein größeres "Jagdproblem" eingestellt, als ich sie übernommen habe :)

    Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Man weiß doch vorher, dass man im ersten Stock wohnt und ein Hund anfangs keine Treppen laufen darf.. wieso holt man sich dann ausgerechnet so einen schweren Rassenmix? Speziell, wenn man gesundheitlich vorbelastet ist und weiß, dass man Probleme mit dem Tragen bekommen wird?
    Ich hab meine Hündin auch immer mal wieder ein paar Stufen laufen lassen, damit sie es kennenlernt. Aber grundsätzlich wurde bis einschließlich fünftem Lebensmonat durchgehend getragen. Danach durfte sie auch mal alleine gehen. Mit 11 Wochen würde ich das aber auf gar keinen Fall erlauben.