Beiträge von Deliara

    Wir haben hier ja das gleiche Problem. Vielleicht wäre unterstützend konditionierte Entspannung eine Überlegung für euch wert? Bei uns "hilft" es insofern, als dass ich jetzt schonmal 3min rausgehen kann, bevor das Gebell losgeht :roll: Für uns ein riesen Fortschritt..

    Danke dir :)

    Ja, ständiges aus der Wohnung gehen und direkt wieder reingehen mache ich sowieso ständig. Die Nachbarn halten mich bestimmt schon für komplett verquer :D
    Mit der Außentür ist es allerdings nicht ganz so einfach. Wir wohnen im 7. Stock und der Knackpunkt ist definitiv der Treppenabsatz, auf dem der Aufzug hält. Ist dieser Punkt überwunden, ist die Außentür unten wahrscheinlich gar kein Problem mehr.

    Naja, mal sehen, ob's noch was wird. Vielleicht kann ich ja irgendwann mal den Durchbruch berichten =)

    Lieben Dank erstmal für eure Anworten!


    @das_caro
    Das ist eine gute Idee, einfach beide Varianten flexibel zu kombinieren. Auf die einfachsten und logischsten Dinge kommt man manchmal von alleine einfach nicht. Danke :gut:
    ..und wenn sie Radau macht, gehe ich sowieso nicht zurück, das soll ja nicht auch noch belohnt werden ;-)


    naijra
    Ich erzähle mal ein bisschen, was in der Zwischenzeit so bei uns los war. Zuallererst habe ich mich um einen Sitter gekümmert - wobei der erste mich arg enttäuscht hat, da sie dort ohne mein Wissen ebenfalls alleine gelassen wurde. Das hat uns einen riesigen Rückschlag beschert und ich glaube auch, dass das der Grund war, wieso das ganze Training so schwierig ist. Zum zweiten Sitter geht sie heute noch regelmäßig und fühlt sich superwohl dort - und kann lustigerweise dort auch völlig problemlos mal stundenweise mit den anderen Hunden zusammen alleine bleiben.
    Was das Training betrifft, so habe ich viel herumexperimentiert. Mit Ritual, ohne Ritual, in einem Raum, in der ganzen Wohnung, mit Beschäftigung, ohne Beschäftigung... aber nichts von allem hat wirklichen Erfolg gebracht. Anfang des Jahres habe ich schließlich einen Trainer zu Rate gezogen, der mit konditionierter Entspannung arbeitet. Wir haben dann erstmal einen bestimmten Entspannungsduft auftrainiert, den sie mit "Entspannung ohne Sozialkontakt" verknüpft und dann mit dem Duft und dem Kindergitter angefangen, sie im Schlafzimmer alleine zu lassen (weil sie dort am Ruhigsten ist und den Raum wohl auch am ehesten mit Entspannung verbindet). Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis sie in dieser Situation völlig entspannen konnte, aber nachdem sie nun diese Barriere zu akzeptieren gelernt hat, habe ich vor ca. 3 Wochen begonnen, die Tür zu schließen. Erstaunlicherweise hat das super geklappt und es gab kaum Probleme bei diesem Schritt, weswegen ich jetzt auch fix weiter machen will, wenn sie denn schonmal eine so gute Phase hat ;) Sie soll übrigens auch weiterhin nur das Schlafzimmer zur Verfügung haben, da sie mit der ganzen Wohnung einfach zu viel Stress hat und dieser Raum ja nun auch im bisherigen Training genutzt wurde (und sie die Situation, dort alleine zu sein, kennt).
    Zur Ursache der Probleme: Trainer und ich sind übereinstimmend der Meinung, dass sowohl Trennungsangst als auch Frust (in erster Linie Barrierefrust) eine Rolle spielen. Sie kommuniziert generell sehr deutlich und lautstark, wenn ihr etwas nicht passt :roll: In Interaktion mit mir hat sie gelernt, dass sich dieses Verhalten nicht lohnt und ignoriert wird, sobald sie aber alleine ist, zeigt sie unermüdliche Ausdauer und bellt auch gerne stundenlang durch.
    (Im Auto ist es übrigens noch schlimmer als zu Hause. Sie bellt, sobald ich aussteige - selbst wenn ich nur tanke und unmittelbar neben ihr stehe und sie mich noch sehen kann. Für kurze Einkäufe oder auch mal eine kurze Sprechstunde in der Uni muss sie da durch, da lasse ich sie dann halt bellen. Aber auch hier findet sie von alleine kein Ende und bellt und bellt und bellt... teilweise im Liegen mit platt abgelegtem Kopf (so dass sie rein von der Körperhaltung her eigentlich recht entspannt aussieht). Aber im Auto ist mir das relativ egal, soll sie halt bellen, wenn sie meint... nur in der Wohnung geht das eben nicht und sie muss lernen, ruhig zu sein)

    Du hast absolut Recht, Schema F funktioniert nicht, das habe ich auch schnell von/mit ihr gelernt ;) Aber im Moment bin ich wirklich optimistisch, dass sich doch noch was tut und wir das Problem evtl. doch noch in den Griff bekommen.


    Polarhörnchen
    Macht doch nichts - passiert mir auch ständig :-D

    Ich muss den Thread nochmal wieder ausbuddeln. Nach über einem Jahr Training kann ich endlich sagen, dass wir zumindest deutliche Fortschritte machen und ich wieder einen Funken Optimismus habe, dass Leni es vielleicht doch noch irgendwann lernt :)
    Nachdem wir lange mit einem Kindergitter trainiert haben, ist sie nun seit ca. 3 Wochen so weit, dass sie auch bei geschlossener Tür alleine in einem Raum bleibt ohne zu bellen, sogar wenn Besuch da ist (ich weiß, für die meisten hier klingt es wahrscheinlich ein bisschen putzig, dass man ein Jahr lang braucht, um das zu erreichen - für uns ist es aber ein riesengroßer Fortschritt :) ). Der nächste Schritt ist nun die Wohnungstür und hier habe ich ein kleines Problem. Es funktioniert mittlerweile, dass sie nicht sofort mit dem Bellen loslegt, wenn ich die Tür hinter mir zuziehe, sondern ich kann immerhin schon bis zu 3 min vor der Wohnungstür sitzen und es bleibt ruhig drinnen. Problematisch wird es aber, wenn ich mich eben nicht nur vor der Wohnungstür aufhalte, sondern mich von dort wegbewege. Der Treppenabsatz ist die absolute Grenze. Sobald ich diese überschreite, bricht oben die Hölle los. Nun gibt es ja 2 Möglichkeiten, wie ich weiter trainieren könnte:

    1.) ich bleibe vor der Wohnungstür sitzen und dehne erstmal die Zeit aus, in der sie diesen Zustand "erträgt". Sobald sie soweit ist, dass sie das Getrenntsein durch die Wohnungstür ruhig hinnimmt (für z.B. 30min), taste ich mich weiter vor.

    2.) ich gehe einfach direkt immer wieder über ihre Treppenabsatz-Grenze und danach direkt wieder zurück in die Wohnung, um sie zu daran zu gewöhnen, dass es nichts Schlimmes ist, wenn ich dort vorbeigehe. Ist sie dann irgendwann hoffentlich desensibilisiert, bräuchte ich nur noch die Zeit ausdehnen.

    Mich würde mal interessieren, wie ihr in diesem Fall vorgehen würdet. Ich tendiere zu Variante 1, musste mir aber jetzt schon mehrfach anhören, dass ich zu zaghaft vorgehe und es keinen Sinn machen würde, den Hund an einen Zustand zu gewöhnen, der sowieso keinen Bestand haben wird (denn im realen Leben sitzt man ja eher selten im Hausflur rum). Leuchtet mir schon irgendwie ein, aber ich habe eben auch Angst, sie zu überfordern und mit einem Fehler unsere Minifortschritte wieder zu versauen. Daher dachte ich, ich hole mal ein paar Meinungen dazu ein... würde mich sehr über Antworten/Meinungen freuen :)

    Tätzchen, deine Erfahrungen kann ich so nicht bestätigen. Ich bin ja auch Studentin, wohne alleine und dazu noch ziemlich innenstadtnah. Die Orga hat sehr genau nachgefragt, wie die Betreuungsmöglichkeiten sind, wie ich den Hund auszulasten gedenken und ob meine Familie hinter mir steht. Auch finanzielle Absicherung war natürlich ein Thema. Ich war am Ende ziemlich positiv überrascht, als das Okay kam, da ich mir als Studentin auch eher schlechte Chancen ausgerechnet hatte. Kommt sicherlich alles auf die Orga an :)

    Was ihr schreibt, beruhigt mich ja ein wenig. Ich hätte gedacht, dass man wesentlich länger außer Haus ist :) Aber wahrscheinlich steht und fällt alles mit der Entfernung, die man zwischen Schule, Seminar und Wohnung pendeln muss. Ich hoffe so sehr, dass ich nicht ans Ende der Welt verfrachtet werde.. habe leider keine Sozialpunkte zu bieten..

    Seminar am Wochenende fänd ich ja übrigens extremst ätzend!

    Keine Erfahrungen, aber ich werde wohl auch im Mai 2012 ins Ref starten (vorausgesetzt, ich bestehe alle Prüfungen wie geplant :roll: ist momentan ein bissi stressig, weil ich alle Prüfungen in nur einem Semester ablege) und mache mir schon totale Sorgen, wie ich das mit dem Hund schaffen woll :sad2: Leni kann nach wie vor nicht alleine bleiben und ich wage zu bezweifeln, dass von dem - sorry - Popelsgehalt eine tägliche Vollzeitbetreuung drin sein wird. Unser Fokus liegt also gerade darauf, ihr irgendwie doch noch das Alleinesein beizubringen... wobei ich wirklich wenig Hoffnung habe, dass es jemals klappen wird. Ich setze insgeheim darauf, dass notfalls meine Mutter einspringt und sie nimmt, sofern ich in der Nähe bleiben kann. Wenn nicht, habe ich wirklich ein ganz dickes Problem.

    Wie oft in der Woche muss man eigentlich zum Seminar? Oder ist das in jedem Bundesland unterschiedlich?

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Hund nach so kurzer Zeit schon zum Kontrollfreak mutiert... dazu gehört doch schon eine ordentliche Portion Bindung und die kann in so wenigen Tagen wohl kaum so stark wachsen. Ich würde es auch eher als Unishcerheit sehen, wenn sie nicht auf die achtet und "ihr eigenes Ding" durchzieht - bzw. sie hat es ja nie anders gelernt und macht eben einfach das, was sie für richtig hält. Bis sie deinen Entscheidungen folgt und dir vertraut, braucht es einfach Zeit.

    Natürlich ist es deine Entscheidung und du musst selbst wissen, was für dich und dein Leben richtig ist. Aber ich finde es sehr, sehr traurig, dass du dem Hund so wenig Zeit gibst. Kommt mir alles arg überstürzt vor :sad2:

    Ich kenne das Gefühl der Überforderung nur zu gut - und auch den Gedanken, dass der Hund und ich nicht zusammen passen (ich kannte vorher auch nur das Foto). Zwar habe ich meine Hündin als Welpe bekommen, aber die ersten Tage waren der blanke Horror für mich. Ich hab Rotz und Wasser geheult, stand kurz vorm Nervenzusammenbruch und konnte nachts nicht schlafen, weil ich nur herumgegrübelt habe, ob sie woanders nicht besser aufgehoben wäre und ob wir wohl irgendwann doch zusammenwachsen könnten. Gleichzeitig hatte ich sie schon sehr lieb, wollte nur ihr Bestes und habe mich in Grund und Boden geschämt, weil der Gedanke an eine Rückgabe immer präsent war. Die Zeit war scheusslich ;)
    Nach 2, spätestens 3 Wochen sah die Welt aber schon ganz anders aus. Die Bindung baute sich langsam auf, wir haben uns eingespielt, sie hat langsam gelernt, was sie darf/soll und was nicht. Heute bin ich gottfroh, dass ich durchgehalten habe. Sie ist das Beste, was mir je passiet ist :)
    Ich kann dir nur raten, nicht zu schnell aufzugeben. Setze dir eine bestimmte Zeit (2 oder 3 Wochen) und entscheide dann, ob du sie behalten kannst oder nicht. Aber geb sie jetzt nicht überstürzt weg, obwohl sie noch nicht einmal Zeit hat, richtig anzukommen.

    Was die Ängstlichkeit betrifft: meine Hündin ist auch sehr ängstlich, immer noch. Bei uns hilft es, "Angstobjekten" ganz ruhig zu begegnen und ihr Zeit zu geben, sich daran zu gewöhnen. Wir bleiben dann meistens stehen, ich lasse sie gucken und lege dabei den Arm um sie (das beruhigt sie - kennt dein Hund das nicht, würde ich sie nicht anfassen, sondern einfach beobachten lassen). Manchmal dauert es gut und gerne 15min, in denen sie mit eingeklemmtem Schwanz angespannt neben mir steht und zittert, aber iiirgendwann löst sich die Spannung dann und wir können weitergehen. Klar ist das teilweise nervig (man kommt nicht wirklich von der Stelle :roll: ), aber es hilft und inzwischen ist sie an die normalen Umweltreize hier in der Stadt soweit gewöhnt, dass sie gut damit umgehen kann. Neues und Unbekanntes ist aber immer problematisch. Man braucht auf jeden Fall sehr viel Geduld und Ruhe, bis der Hund seine Ängste überwindet.

    Such dir einen guten Trainer und lass dir im Umgang mit dem Hund helfen! Gerade als Anfänger finde ich es wichtig, sich kompetente Hilfe zu suchen, damit die Weichen von Anfang an möglichst richtig gestellt werden - gerade bei einem Hund, der schon im Flegelalter ist und einige Baustellen mitbringt. Mir hat das damals auf jeden Fall viel Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben.

    Ich wünsche dir starke Nerven und hoffe, du triffst für dich und die kleine Maja die richtige Entscheidung :)

    Ja, Hasen sind bei uns eher problematisch ;)

    Mir sagt das ehrlich gesagt alles gar nichts, was du da an Orten nennst. Ich komme ja ursprünglich nicht aus Essen und kenne mich wirklich schlecht hier aus. An der Ruhr war ich ab und an mal, aber wie du schon sagst, wimmelt es da ja nur so von Spaziergängern und Radfahrern. Fand ich mit Hund nicht so schön. Wir gehen viel im Stinneswald in Bottrop, im Stadtwald, im Rumbachtal oder auch mal am Kanal oder Schurenbacher Halde. Für schöne neue Streckenempfehlungen wäre ich aber immer dankbar ;)