Ich kenne nur 3 Boxer.
Nr. 1 ist eine Boxerhündin, die meiner Meinung nach nicht wirklich kompatibel mit anderen Hunden ist. Leider sieht der Besitzer das anders und leint gerne ab, wenn andere Hunde am Horizont auftauchen
Unsere erste Begegnung verlief so, dass sich die Hündin knurrend und fletschend auf meinen 9 Wochen alten Welpen stürzte, die sich aber zum Glück unter einem niedrigen Zaun durchflüchten konnte. Erst später habe ich erfahren, dass besagte Hündin durchaus schon den einen oder anderen Hund blutig gebissen hat. Der Besitzer meint dazu, sie sei eben "alpha" und wenn der andere Hund das anerkennt, wäre auch Ruhe und alles gar kein Problem mehr. Nun ja. Das ist bisher der einzige Hund, vor dem meine Hündin wirklich nackte Panik hat und sofort das Weite sucht, und ich kann's ihr nicht verübeln.
Nr. 2 wurde von den Haltern von Nr. 1 als Zweithund angeschafft, ein ganz zuckersüßes, liebenswertes, nettes Boxermädel. Leider erwies sich das Zusammenleben der beiden Hunde aufgrund der aggressiven Hündin als quasi unmöglich und das Ehepaar lebt nun in 2 verschiedenen Wohnungen, jeweils mit einem Hund
Die Hündin ist inzwischen fast 2 Jahre alt und ein völlig normaler, unauffälliger, sozialverträglicher Hund.
Nr. 3, ein Rüde, lebt hier direkt in der Nachbarschaft und entspricht eher dem Klischeeboxer. Macht einen sehr potenten Eindruck (als meine Hündin läufig war, zog er sein 45kg-Frauchen gnadenlos die ganze Straße hoch hinter uns her
), ist unverträglich mit anderen Rüden und wird häufig mit Kette oder Stachelhalsband ausgeführt. Zu meiner Hündin war er allerdings immer friedlich, sofern er mal Kontakt haben durfte (bei Herrchen darf er, bei Frauchen nicht).
Ich muss zugeben, ich hatte auch eher negativ besetzte Vorurteile gegenüber Boxern, die durch die Begegnung mit Nr. 1 dann auch zunächst bekräftigt wurden. Nr. 2 dagegen würde ich sofort adoptierten, das ist wirklich ein Herzchen :) Insofern gilt wahrscheinlich wie bei allen Rassen: das Individuum macht's, nicht die Rasse an sich.