Beiträge von Deliara

    Zitat

    Außerdem haben wir unsere Hündin auf Klavier Entspannungsmusik konditioniert. Das war ein langer Weg, aber bis jetzt siehts so aus, als könnte das der ultimative Lösungsweg (für uns) sein.


    Darf ich mal fragen, wie ihr das auftrainiert habt? Ich hab bisher ja nur mit Gerüchen gearbeitet, was auch prima funktioniert, aber daran scheitert, dass ich das Zeugs selbst überhaupt gar nicht riechen mag :D Musik wäre eine Alternative.


    Hermann
    Das klingt doch gut :smile: Pass nur auf, dass der Hund sich nicht daran gewöhnt, dass du im Hausflur oder 2 Etagen weiter unten stehst. Das war in meiner alten Wohnung ein Problem. In den Aufzug steigen ging gar nicht, da brach die Hölle los. Also hab ich mich zu Fuß etagenweise weiter entfernt, was auch erstmal erfolgreich aussah und bis zu einer Stunde klappte, aber nie über einen bestimmten Punkt 3 Etagen tiefer hinausging (vermutlich der Punkt, bis zu dem sie mich locker riechen konnte und wusste, dass ich eigentlich noch da bin?). Leider haben wir das nie beheben können, zum Glück musste ich dann sowieso umziehen und bin in der neuen Wohnung direkt rigoros aus dem Haus gegangen. Das klappte dann auch irgendwann.

    Wenn er so lange still ist, wie er mit dem Kong beschäftigt ist, wäre ich mir gar nicht so sicher, ob tatsächlich starke Verlassensangst eine Rolle spielt. Das ging bei uns anfangs z.B. überhaupt gar nicht; wenn ich gegangen bin, war alles andere unwichtig und sie hat sowas gar nicht erst angerührt. Irgendwann, nach x Monaten Wiederholung, fing sie damit an.. und ganz ehrlich, dann bin ich sauer geworden :D Kann ja wohl nicht sein, dass sie entspannt genug ist, um zu futtern, und ihr danach wieder einfällt, dass ihr die Situation ja eigentlich nicht genehm ist. Dazu kam noch, dass das irgendwann zum fest eingeschliffenen "Muster" wurde - Kong leer, also Heulkonzert und Bellerei starten. Ich glaube, man muss ein bisschen rumprobieren, was auf den Hund am besten passt. Bei uns kamen die Fortschritte z.B. erst, als ich gemacht habe, was man eigentlich ja nicht machen soll, nämlich bei Zeterei zurückgehen, sie konsequent zurück auf ihren Platz schicken und wieder gehen. Irgendwann blieb sie tatsächlich liegen - zwar etwas brummelig und sichtlich gefrustet, aber leise. Mein Eindruck war, dass die körperliche Einschränkung ihr auch innerlich mehr Ruhe verschafft hat, denn irgendwann fielen dann tatsächlich mal die Äuglein zu und sie hat ein paar Minuten ganz ruhig geschlafen.

    Es gibt übrigens Studien mit Tierheimhunden, nach denen Lavendelduftöl beruhigend auf Hunde wirkt und Bellen und Heulen um einen extrem hohen Prozentsatz verringert (ich finde meine Unterlagen nicht mehr, aber ich meine, es waren um die 80%). Muss man wissen, ob man den Geruch in der Wohnung mag :D Ich habs probiert und bei uns klappte es super (kombiniert mit konditionierter Entspannung) und war überhaupt erst unser Einstieg in erfolgreiches Alleinebleiben.

    Oh je, das klingt ein bisschen wie bei uns. Am Anfang hat sie geschrien und "gesungen", sobald ich alleine ins Bad gegangen bin und die Tür hinter mir geschlossen habe :/ Es hat dann weit über 1 Jahr gedauert, bis sie in einem anderen Raum ruhig alleine bleiben konnte, erst dann war überhaupt an die Haustür zu denken. Sie musste dann natürlich auch immer zum Sitter und hat da teilweise 2 Stunden lang jammernd auf der Fußmatte gelegen und war nicht ansatzweise ablenkbar. Zum Glück haben wir dann einen Sitter mit eigenen Hunden gefunden, und von da an war es kein Problem mehr. Sie hat sich halt sehr stark an den anderen Hunden orientiert (ist mit anderen Hunden auch erstmal eher unsicher übrigens), ist gerne hingegangen und hat mich recht flott "vergessen" (außer, als ich dann mal eine Woche im Urlaub war und sie dort gelassen habe in dem Glauben, sie fühle sich dort ja wohl - sie hat JEDE Nacht durchgeweint; die armen Leute waren fix und fertig nach der Woche :ops: ). Heute läuft sie in einer Hundegruppe mit beim Sitter und kommt damit sehr gut klar. Und ich habe den Eindruck, dass die "Trennung" uns beiden auch ganz gut tut.

    Zu Frage 1: wie gestaltet sich denn euer Zusammenleben? Bist du für den Hund immer ansprechbar/verfügbar, wenn er Kontakt sucht? Das war bei mir sicherlich ein großer Fehler anfangs, denn meine Hündin kannte es z.B. überhaupt nicht, auch mal ignoriert zu werden, wenn sie Aufmerksamkeit oder Streicheleinheiten oder sowas wollte. Und dann fällt das Alleinsein natürlich doppelt schwer, wenn der ewig verfügbare Dauerbespaßer weg ist ;) Ich musste erstmal lernen, sie auch mal links liegen zu lassen und damit eine Art "Alleinelassen" bei gleichzeitiger Anwesenheit zu üben.
    Ansonsten tut es sicherlich gut, wenn der Hund auch mit anderen Leuten (idealerweise den Sittern)Action bzw. viele Dinge erlebt, die Spaß machen und dieer positiv verknüpfen kann. Dann geht er auch gerne hin.

    Zu Frage 2 kann ich nichts sagen, also 3: bei Leni haben sich die ersten wirklichen Fortschritte gezeigt, als ich angefangen habe unterstützend Bachblüten zu geben. Ehrlich gesagt habe ich an die Wirksamkeit nichtmals selbst geglaubt, aber man probiert ja irgendwann einfach alles mögliche aus purer Verzweiflung :D Der Glaube kam dann, als ich übers Wochenende bei meiner Mutter war und die Tropfen dort vergessen habe. In der "untherapierten" Folgewoche fiel Madame prompt in alte Verhaltensmuster. Das war schon fast unheimlich... seitdem bekommt sie regelmäßig Chicory und Heather. Bei manchen Hunden wirken sich wohl auch Pheromonstecker positiv aus, das konnte ich bei uns allerdings leider nicht feststellen.
    An "richtige" Medikamente trau ich persönlich mich nicht ran.

    Ganz grundsätzlich würde ich auch empfehlen, mal über konditionierte Entspannung nachzudenken, um den Hund in der Situation zu beruhigen.

    Ich hab mal eine (vielleicht blöde) Frage, und zwar suche ich nach einer Tabelle o.ä., in der für verschiedene Lebensmittel der Energiewert pro 100g oder sowas aufgeführt ist. Ich füttere momentan ziemlich frei nach Schnauze jeweils 1/3 Fleisch, Obst/Gemüse und Kohlenhydrathe, wobei mir aber natürlich klar ist, dass z.B. 100g Nudeln vermutlich einen ganz anderen Energiewert haben als 100g Reis. Gleiches gilt auch fürs Fleisch.

    Gibt es sowas zufällig irgendwo? Ich hab nichts passendes gefunden, aber vielleicht suche ich ja auch einfach nur falsch :???:

    Bei uns hilft ein zweiter Hund auch nicht. Hab es mehrfach getestet mit Hunden, die ihr sehr gut vertraut sind, aber es ändert grundsätzlich nichts am Muster. Mal ist sie ruhig, mal nicht - der andere Hund interessiert dabei prinzipiell nicht so sehr. Ich glaube, man muss einfach hinnehmen, dass es Hunde gibt, die so ausgeprägte Verlustängste haben, dass es einfach nicht geht (wobei mich hier wundert, dass es zwischendurch eben doch mal geht. Was sind das für "Ängste", die mal da sind und mal nicht :? ).

    Leni kann in einem ganz bestimmten, schematisch ablaufenden Tagesrythmus *meistens* ca. 1-2 Stunden alleine bleiben. Aber wehe man ändert irgendeinen Parameter im Tagesablauf, dann ist es direkt vorbei. Sponates Alleinelassen oder Termine fallen damit raus. Und auch ohne Veränderungen geht es immer ein paar Wochen gut und dann kommen wieder Rückschläge. Ich nehme es inzwischen so hin. Was soll ich auch anderes machen.

    Ich kenne das Problem ebenfalls. Wir haben auch trainiert bis zum Abwinken und hin und wieder funktioniert es auch für kurze Zeiträume, aber es gibt immer wieder Rückfälle und wirklich zuverlässig wird es wohl nie klappen. Meine Hündin ist nichtmals in Auto ruhig, sondern bellt den ganzen Parkplatz zusammen :/ Aber hilft ja nichts, sie muss dann eben trotzdem mit und im Auto warten. Im Winter ziehe ich ihr einen Mantel an und lege ggf. eine Wärmflasche unters Kissen; im Sommer fahre ich notfalls eben irgendwo einkaufen, wo es eine Tiefgarage gibt. Aber ich kann dir mitfühlen - das ist organisatorisch wahnsinnig anstrengend dauerhaft (vor allem, wenn man alleine mit dem Hund lebt).
    Meine ist übrigens auch ein Pointermix. Ich kenne inzwischen 4 Pointer, die nicht alleine sein können - auch eine beachtliche Häufung :D Weiß nicht, ob es nicht evtl. sogar was mit der extremen Anhänglichkeit zu tun hat, die die ja nunmal mitbringen.