Beiträge von Deliara

    Schreien, Zerstören und Unsauberkeit sind Stressymptome. Deine Hunde machen das nicht, um dich zu ärgern oder weil sie Spaß daran haben, sondern weil sie offensichtlich nicht gelernt haben, ruhig und entspannt alleine zu bleiben und einfach massivst gestresst sind in der Situation. Wie alt sind die Hunde denn und wie habt ihr das Alleinebleiben geübt? Und um was für Hunde geht es überhaupt?

    "Fix eine Runde" ist wahrscheinlich auch einfach zu wenig Auslastung für die Hunde. Was wird denn sonst mit ihnen gemacht bzw. wie werden sie beschäftigt? Wenn weder du noch deine Frau bereit ist, mit den Hunden vernünftig raus zu gehen, müsst ihr eben notfalls einen Gassigeher finden, der sie angemessen bewegt. Hunde haben nunmal Bewegungsdrang. Meine Hündin würde mir auch die Bude auseinandernehmen, wenn sie ihre Energie nicht draußen oder sonstwo loswerden könnte.


    Zuallererst würde ich aber mal zusehen, dass die Meerschweinchen ein sicheres Gehege bekommen und vor den Hunden geschützt sind :/

    Wir duschen hier ja öfters aus selbigem Grund :roll: Sie mag das auch überhaupt gar nicht, aber da die Stinkerei auch keine Option ist (und meistens noch Sch***** im Fell klebt), gibts da keine Diskussion. Früher hatte ich nur eine kleine Dusche, aus der sie sich tatsächlich regelmäßig an mir vorbei rauswinden konnte - also hab ich sie auf den Balkon gebracht, am Geländer angeleint und mit Eimer, Bürste und Gießkanne rumhantiert. Seit wir eine Badewanne haben, ist es einfacher geworden. Ich habe bewusst keine Matte reingelegt bzw. besitze auch gar keine, und nachdem sie sich beim ersten Fluchtversuch ordentlich langgelegt hat und quer durch die Wanne gesegelt ist, steht sie einigermaßen still. Das Bad sieht danach trotzdem jedes Mal aus wie Sau und nass bin ich auch :/

    Und jaaaaaa, Tomaten funktionieren =) Ob Saft weiß ich nicht, aber Tomatenmark neutralisiert Gerüche recht gut. Zumindest deutlich besser als jedes Shampoo.

    Mein Nacktbauch kriegt ab Nullgraden was an. Vorher nur, wenn auch noch fieser kalter Wind pfeifft.

    Wenn du ein besseres Gefühl dabei hast, dann hol doch einfach einen Mantel :smile: Wir haben für kalte Tage einen Fleece Overall von Hurtta, aber der ist vermutlich zu teuer, um nur mal kurz ein paar Wochen zu überbrücken. Für "etwas wärmer aber fieser Regen" haben wir einen ganz billigen Overall, der wirklich nur Wind und Regen abhält und ansonsten nicht gefüttert ist. Gabs beim Fressnapf und hat 17,99€ gekostet. Entgegen allen Erwartungen ist der tatsächlich dicht :D Vielleicht reicht sowas ja bei euch schon? Zu doll gefüttert ist ja wahrscheinlich auch nicht so gut, wenn sie ansonsten gut befellt ist.

    Lenis Bäuchlein sieht immer so aus :D

    Ich finde einen Mantel bei den momentanen Temperaturen noch nicht nötig, wenn der Hund in Bewegung ist. Meine zittert auch ein bisschen, aber dann soll sie sich halt warm laufen. Falls du meinst, dass sie empfindlich ist und wirklich was drüber braucht, finde ich den verlinkten Anzug nicht schlecht. Ein normaler Mantel lässt den Bauch ja leider auch offen, also müsste es schon was geschlossenes oder ein Overall sein. Oder eben ein altes T-Shirt bzw. notfalls 2, eines von hinten, eins von vorne, und dann in der Mitte zusammenknoten.

    Mir persönlich wäre das für die kurze Zeit bis wieder alles dichtgewachsen ist, aber wohl auch zu teuer. Mein Hund müsste da durch :ops:


    edit: ok, ich hab die Kastration überlesen. Dann ist Warmlaufen natürlich nicht so angesagt..

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    Im Gegenteil, durch das Üben am Ball geht die Impulskontrolle für wichtige Wildsituationen flöten.


    Das finde ich interessant. Dass Ball und Wild zwei verschiedene Paar Schuhe sind und sich das Gebüte nicht unbedingt übertragen lässt, leuchtet mir ein. Aber inwiefern kann die Übung am Ball die Impulskontrolle am Wild denn negativ beeinflussen? Gibt es da eine Erklärung für oder ist das eher eine allgemeine Erfahrung/Beobachtung?

    Ich glaube nicht, dass man einem Hund, der den genetischen Drang dazu hat, abgewöhnen kann permanent die Umgebung zu scannen. Ich persönlich finde das aber auch nicht erstrebenswert. Mein Hund soll ruhig nach interessanten Dingen Ausschau halten dürfen, er soll bloß nicht unkontrolliert durchstarten :smile:

    Ich war als Welpe mit ihr am Wildgehebe bzw. wir waren dort auch mit der Welpengruppe und haben in Zaunnähe gearbeitet. Zusätzlich war ich ab und an noch einfach so mit ihr dort und wir haben einfach nur gesessen, geguckt, und "Ruhe gehalten". Da sie das Vorstehen schon sehr früh angeboten hat, hab ich das konsequent zu verstärken versucht, so dass sie heute auch recht lange vorstehen kann. Ich finde das gut - sie kann zumindest eine Teil ihres Triebs ausleben und ich habe genügend Zeit, um sie rechtzeitig vor dem Durchstarten abzurufen bzw. notfalls einzusammeln :D
    Ansonsten habe ich viel an der Impulskontrolle gearbeitet, sinnvolle Ersatzbeschäftigung gesucht (ob sie die ebenfalls sinnvoll findet, weiß ich allerdings bis heute nicht, aber ich hab mich zumindest bemüht), sie musste lernen auch mal Frust auszuhalten, und vor allen Dingen haben wir jede Menge Schleppleinentraining gemacht. Den natürlichen Folgetrieb ausnutzen funktionierte nur bedingt, da sie schon als Welpe einen riesen Radius für sich beansprucht hat, der mir damals einfach zu groß war.

    Ach ja, und ich habe eine ganze Zeit lang tatsächlich jeden einzelnen Blickkontakt von ihr draußen geklickt, nachdem wir Phasen hatten, in denen ich für sie Luft war, sobald wir aus der Haustür raus waren :/ Das hat sich dann irgendwann nach und nach ausgeschlichen.

    Wow, wunderwunderschöne Bilder =) Und sooo viele tolle, hübsche Forenhunde hier...

    Ich trau mich gar nicht zu fragen, ob du überhaupt noch "Bedarf"/Kapazitäten für weitere Models hast, aber falls ja, würde ich mit fliegenden Fahnen bei dir vorbeikommen :D Ganz ganz toll!
    (ich hab bei meiner immer das Problem, dass ich (als Laie) mit dem schwarz/weiß-Kontrast nicht klarkomme beim Fotografieren. Ihre weißen Fellpartien leuchten geradezu, während man in den schwarzen Teilen kaum Konturen erkennt)

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    Das Umhertitschen ist doch aber nur einfacher für uns Halter, oder bringt das euren Hunden was? Sprich könnt ihr danach wirklich was verlangen oder eben nicht?


    Bei uns bringt das definitiv was. Sie titscht auch nicht endlos lange rum, sondern sie muss sich einmal den Stress "abrennen" (ich bleibe dann meistens einfach stehen und lasse sie erstmal machen), kommt dann (wenn sie fertig ist sozusagen :D ) wieder zu mir zurück und dann können wir gemeinsam in Ruhe weitergehen. Danach ist auch das extreme Herumrennen vorbei und sie läuft ganz normal mit. Nur wenn sie die Möglichkeit des Stressrausrennens nicht hat, habe ich einen komplett anderen Hund dabei.


    perlagonie
    Ja die Hitze hat an dem Tag mit Sicherheit eine Rolle gespielt. Wobei sie damit eigentlich gut kann, aber in Verbindung mit dem Stress der unbekannten Umgebung und mangelndem Freilauf war das sicher an dem Tag einfach zu viel.

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    Erst jetzt seit kurzem versuche ich das Runterkommen draussen zu iniziiren. Übrigens ja ich habe gleichzeitig Decke und Wort mit konditioniert, allerdings springt er am besten (draussen noch nicht) auf Berührung, Massage an.


    Hab ich auch gemacht und das klappt inzwischen auch viel besser und viel schneller. Allerdings auch primär über Berührung.


    Mittelchen gebe ich übrigens nicht und habe ich auch nie gegeben. Ich glaube nicht, dass der Hund unnormal ist und medikamentös behandelt werden muss, er hat nur eben bestimmte Grenzen, in denen ich agieren muss. Wenn ich die berücksichtige, kommen wir beide gut damit klar und ich habe meistens auch keinen übermäßig aufgedrehten Hund mehr. Das war im Welpen- und Junghundealter anders, aber seit sie ca. 2,5-3 Jahre alt ist, ist sie insgesamt sehr ausgeglichen - sofern ich ihre Grenzen eben nicht überschreite.

    Ja richtig, exakt so war es hier auch lange (insbesondere auch an der Schleppleine)! Und ich muss auch heute noch jede einzelne Strecke, an der sie an der Leine halbwegs vernünftig laufen soll, gesondert auftrainieren. Weichen wir bloß eine Querstraße von den eingeübten Wegen ab, ist sie prompt auf 180 und nicht mehr aufnahmefähig.
    Glücklicherweise kann ich inzwischen aber wenigstens fast überall ableinen, auch in unbekanntem Gebiet (sofern es nicht allzu viele Hasen dort gibt). Das nimmt uns beiden viel Stress. Ich lasse sie auch dann auch so hektisch und viel rumtitschen/rennen wie sie mag, hauptsache sie kommt auf Rückruf zu mir zurück. Und das klappt inzwischen Gott sei Dank. Zu Schleppleinenzeiten war ich selbst nervlich auch immer ziemlich gereizt wegen dieser permanenten Reinprescherei und hatte auch nicht wirklich Lust, neue Wege auszuprobieren.

    Das eigentlich Schlimme daran ist, dass "Normalhundehalter" das Problem oft einfach nicht verstehen und einem ständig mangelnde Erziehungsbemühungen vorwerfen :/

    Zur Ruhe zwingen geht bei uns auch nur selten. Ich erinnere mich mit Grausen an einen Spazierang irgendwo in Nürnberg im Urlaub. Hund war aus irgendeinem Grund auf 180, hing keuchend und hustend in der Leine, war absolut rein gar nicht mehr ansprechbar, hatte einen totalen "irren" Tunnelblick drauf und es war nicht ansatzweise an normales Laufen zu denken (ich weiß bis heute nicht, was der Auslöser war; sie stieg aus dem Auto und war halt so drauf). Ich hatte Schwielen an den Händen von der sch**** Leine, hab geschwitzt wie sonstwas im Sommer bei 33 Grad mit diesem bekloppten ziehenden Stier, dann hatten wir uns auch noch verlaufen und der Spaziergang nahm gar kein Ende mehr.. ich wusste mir dann nicht mehr zu helfen und hab das 23-Kilo-Kalb streckenweise getragen, wobei sie laut schreiend auf meinem Arm hing, als täte ich ihr gerade sonstwas an. Irgendwann konnte ich dann auch nicht mehr, wir haben uns auf eine Wiese gesetzt und ich hab sie am Geschirr festgehalten (Hund anfangs quitschend und sabbernd und sich windend) und gute 40min lang "zwangsbestreichelt". Und dann, nach 40min, löste sich tatsächlich plötzlich schlagartig die Körperspannung, sie drehte ganz langsam dem Kopf zu mir um, der Blick war wieder "normal", ein Seufzer, und sie legte sich mit dem Kopf auf mein Bein und schlief einfach ein. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber das war mein absolutes Horrorerlebnis und seitdem verzichte ich auf lange (neue) Strecken, auf denen sie an der Leine gehen muss. Im Freilauf kompensiert sie ihren Stress gut durch Bewegung und Rennerei, aber an der Leine sind neue Eindrücke jedes Mal aufs Neue wieder eine Vollkatastrophe (Ausnahme sind komischerweise überfüllte Innenstädte, da ist sie top).