Eins vorweg, ich kann die Rassemischung auch gar nicht gutheißen und frage mich, was sowas soll.
Ganz grundsätzlich aber sehe ich den Unterschied zwischen "seriöser" Zucht und wirklich (!) besonnen aufgezogenem und mit Schutzvertrag und tatsächlich vorhandener Rücknahmebereitschaft vermitteltem Hund aus einem privaten Mischlingswurf allerdings auch nicht so wirklich. Hier wird in der Argumentation ja primär der Gesundheitsapekt aufgeführt und sowas wie ->
Die Zucht ausschließlich mit nicht vermutet sondern nachweislich gesunden Eltern erhöht die Wahrscheinlichkeit gesunder Welpen signifikant.
Dieses Argument ist aus meiner Sicht aber allerhöchstens ein Scheinargument, denn es konnte bisher (meines Wissens nach, man korrigere mich, falls ich falsch liege!) in keiner einzigen wissenschaftlichen Studie nachgewiesen werden, dass Rassehunde mit Papierschnickschnack tatsächlich weniger oft von Krankheiten betroffen sind oder gar eine längere durchschnittliche Lebensdauer haben als Mischlinge vergleichbarer Größe und Gewichtsklasse. Man kann anerkennen, dass Züchter sich durch die ganzen Voruntersuchungen usw. bemühen, die Rasse gesund zu halten, aber zu behaupten, ein Rassewelpe sei statistisch gesünder als ein Mischling, ist einfach nicht korrekt!
Für mich ist der Aspekt Gesundheit jedenfalls kein überzeugendes Argument für einen Hund aus Rassezucht, solange es keine seriösen wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzu gibt.
Bleibt also der Aspekt der charakterlichen und "funktionalen" Disposition, die bei einem Rassehund zweifellos besser voraussagbar ist, als bei einem Mischlig (je nach Mischung zumindest. Bei meiner eigenen Hündin z.B. gabs auch hier nichts Überraschendes, weil die mitmischenden Rassen eben nicht allzu arg auseinander lagen). Hier ist es natürlich eine Frage des Verantwortungsbewusstseins und des gesunden Menschenverstandes, nicht unbedingt zwei entgegengesetzte Rassen wie bei dem Hund der TE zu verpaaren.
Ich habs ja schonmal gesagt, ich bin generell nicht für Hundeproduktion zu begeistern (egal ob "seriöse" Zucht oder Vermehrerei), aber solange beim Zuchtwelpen keine gesundheitlichen Vorzüge nachweisbar sind und die Aufzucht und Sozialisierung in den ersten Lebenswochen "lehrbuchmäßig" stattfindet, macht es für mich keinen Unterschied, ob man einen Rassehundwelpen mit Papieren oder einen gut aufgezogenen Mischlingswelpen kauft.