Ich lese hier immer wieder, dass es wichtig ist, Welpen im ersten Lebensjahr vor allem Ruhe beizubringen. Das leuchtet mir ein und ich versuche es seit Wochen mit meinem Hund, bisher allerdings leider relativ erfolglos. Mittlerweile wird das zum echten Problem, da meine Hündin in der Wohnung permanent aufgedreht ist und von Raum zu Raum rennt (und zwar wirklich rennt.. normal gehen kann sie anscheinend irgendwie nicht). Sie wird nur dann ruhig, wenn sie auf den Schoß nehme und (natürlich gegen ihren Willen) festhalte. Dann entspannt sie meistens nach 1-2 Minuten und schläft ein. Das kann aber natürlich keine Dauerlösung sein und außerdem hat sie mittlerweile eine Größe erreicht, die das ganze Prozedere auch nicht gerade vereinfacht. Wenn ich sie ignoriere und warte, bis sie von alleine zur Ruhe kommt, kann das schonmal gute 2 Stunden dauern. Sie legt sich aber auch dann ausnahmslos nie in ihr Körbchen, sondern kommt zu mir aufs Sofa (das darf sie im Prinzip auch, sie hat dort ihre eigene Decke) und sucht Körperkontakt. Sobald ich aufstehe, ist sie wieder wach und legt frisch und fröhlich aufs Neue los.
Das Problem ist für mich nun einfach, dass mich das ewige Rumgespringe in der Wohnung endlos nervt. Es ist zwar nicht so, dass sie mir am Rockzipfel klebt und mir überall hin hinterherläuft, aber sie geht über Tische und Bänke und steigert sich ins Toben so sehr rein, dass sie dabei zum Dauerkläffer mutiert. Das Kläffen und Poltern finden meine Nachbarn sicherlich auch nicht allzu angenehm, also muss ich das dringend in dern Griff bekommen. Insgesamt stelle ich mir unseren Tagesablauf folgendermaßen vor:
9h: aufstehen
10h: erste Gassirunde, ca. 30-40min. Bei dieser Runde erarbeitet sie sich auch ihr Frühstück
anschließend: RUHE
14h: Mittagsrunde, ca. 30min. Hier machen wir ein paar Übungen zum Grundgehorsam, Suchspiele, ein bisschen Ballspielen, etc.
danach: RUHE
abends haben wir 2 Varianten
1.)
18h: ganz kurzer Pipiausflug zur Wiese
20h: letzte Runde, Dummy suchen, mit anderen Hunden toben, spielen, etc.
2.)
18h: kurzer Pipiausflug zur Wiese
19.30h: Treffen mit anderen Hunden, spielen, Grundübungen, etc.
ab spätestens 21.30h RUHE.
Mir geht es nicht darum, dass der Hund in den Ruhezeiten stoisch auf seinem Platz liegt und nicht aufstehen darf, aber er sollte zumindest den Großteil der Zeit optimalerweise schlafen/dösen (und zwar hauptsächlich auf einem seiner Plätze) oder sich still alleine beschäftigen. Klar bekommt er zwischendurch auch mal Aufmerksamkeit und wir legen auch gerne mal zwischendrin 5 Minuten klickern oder so ein, aber das extreme Aufdrehen in der Wohnung würde ich gerne abschalten und die Wohnung grundsätzlich zum Ruheort erklären. Ist das von den Zeiten in unserem Tagesablauf her realistisch oder erwarte ich zu viel?
Nun zum zweiten Problem: wie bringe ich ihr bei, auf ihrem Platz zur Ruhe zu kommen? Ich habe bisher folgendes versucht:
1.) Ihr beigebracht, dass "ab" so viel bedeutet, wie dass sie in ihr Körbchen gehen soll. Das hat sie auch verstanden und geht auch rein, sie bleibt aber nie länger als eine Minute drin (sie kennt das Kommando "bleib").
2.) Sie immer wieder reingeschickt, wenn sie aufgestanden ist und ihr dabei auch was zum Kauen oder einen Kong gegeben, damit sie erstmal beschäftigt ist. Meistens schleppt sie das Kauzeugs aus dem Körbchen raus auf den Teppich und beschäftigt sich dort damit. Ständiges Zurückschicken endet damit, dass sie irgendwann das Kauzeug/Kong aus dem Körbchen schleudert und mich ankläfft. Ignoriere ich das, verlässt sie ruckzuck wieder ihr Körbchen und das Ganze geht von vorne los.
3.) Mich neben sie ins Körbchen gesetzt und versucht, sie "ruhig zu streicheln". Das klappt auch manchmal, aber sobald ich dann aufstehe, steht der Hund ebenfalls im Bruchteil von Sekunden wieder.
Da das alles nicht sonderlich erfolgreich war, suche ich nun nach Alternativen. Würde es Sinn machen, sie am Platz anzubinden und anschließend so lange zu ignorieren, bis sie dort ruhig wird (und die Ruhe dann zu belohnen)? Eine Box ist für uns keine Option, also wäre Anleinen die einzige Möglichkeit, sie dort festzuhalten.. obwohl mir der Gedanke irgendwie ganz und gar nicht gefällt, sie unter physischen Zwang zu stellen.
Gibt es evtl. noch andere Möglichkeiten und Methoden, ihr beizubringen, auf ihrem Platz zu bleiben und dort Ruhe zu halten bzw. ihr zu verdeutlichen, dass in der Wohnung nicht getobt wird?
Ich wäre sehr dankbar über jede Anregung und jeden Tipp, der uns beiden einen etwas entspannteren Alltag verschaffen könnte 
Ach ja, kurz noch zum Hund: 5 Monate alt, Jagdhundmix, in der Wohnung/mir gegenüber durchaus selbstbewusst und verbal nicht wirklich zu beeindrucken 