Ich kann bei Problemen mit dem Alleinebleiben uneingeschränkt das Buch von Christiane Wergowski "Die Hundeschule: Alleine bleiben" empfehlen. Dort werden viele verschiedene Bausteine vorgestellt und erklärt, die dem Hund das stressfreie Alleinesein ermöglichen können. Meine Hündin hat ja selbst extremste Probleme damit (äußert sich durch Dauerbellen) und seit wir auf Grundlage dieses Buches trainieren, sehe ich zum ersten Mal Fortschritte -auch wenn es sehr langsam voran geht bei uns, aber das ist immerhin eine deutliche Verbesserung zu unserem vorherhigen Training.
An deiner Stelle würde ich den Hund zudem im Haus weitestgehend ignorieren, so dass er lernt, dass zu Hause sowieso keine Party stattfindet, ganz egal ob du zu Hause bist oder nicht. Action gibts draußen
Dann ist es sicherlich sinnvoll, erstmal innerhalb der Wohnung mit dem Alleinebleiben anfangen.. also einfach mal Türen schließen. Erst wenn das richtig gut und ohne Protest/Zerstörung klappt, würde ich mich an die Haustür wagen. Und ganz wichtig: während der Übungszeit den Hund nicht überfordern, sondern immer nur so weit gehen, wie er vom Lernstand her kann. Bei uns sind das bei meiner 10 Monate alten Hündin momentan 17 Minuten
Leider schreibst du ja, dass du keine Möglichkeit hast, den Hund während deiner Arbeitszeit betreuen zu lassen und dass somit wenig Zeit zum Üben vorhanden ist. Hast du es mal mit Aushängen im Supermarkt oder in der Nachbarschaft, Anzeigen in der Lokalzeitung etc. probiert? Vielleicht findet sich ja eine liebe Omi, die ein paar Stunden Hundegesellschaft am Tag zu schätzen weiß und den Hund auch umsonst betreut oder ähnliches
Einen Versuch wäre es sicherlich wert.
Bei mir persönlich ist die Übergangslösung momentan das Auto. Dort muss sie halt täglich 90min auf mich warten (länger bin ich zum Glück nicht außer Haus), bis wir so weit sind, dass sie diese Zeit stressfrei zu Hause bleiben kann. Wird es zu kalt dafür, habe ich notfalls aber auch noch eine Betreuung als Plan B in der Hinterhand (von der ich hoffe, dass ich nicht auf sie zurückgreifen muss, da ich als Studentin ebenfalls nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung habe).
Dass man vor erheblichen organisatorischen Problemen steht, wenn man berufstätig ist und Zeit und Finanzen begrenzt sind, kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem wirst du der Tatsache ins Auge blicken müssen, dass dein Hund Zeit und Geduld zum Lernen braucht und die Holzhammermethode höchstwahrscheinlich nicht funktionieren wird. Meiner bescheidenen Einschätzung nach führt kein Weg daran vorbei, dass du mit Nachdruck nach einer Betreuungslösung suchst, die euch ein Zeitpolster verschafft und den Druck nimmt, dass das Training möglichst schnell voranschreiten muss.