Beiträge von Deliara

    Also ich kann absolut verstehen, dass einem die Hutschnur hochgeht, wenn einem von hinten so ans Bein gepisst wird (unberechtigterweise) und würde auch Widerspruch einlegen.

    Mit alteingesessenen Dorfmenschen und deren Heiligtümern ist das ja immer so eine Sache, trotzdem kann man ja aber wohl erwarten, dass diese Leute zu anständiger Kommunikation fähig sind und auch in einem vernünftigen Gespräch darauf hinweisen können, dass (und warum) Hunde an den bestimmten Orten nicht gerne gesehen sind. Als Hundehalter nimmt man das dann in der Regel so zur Kenntnis, entschuldigt sich, weist darauf hin, dass man das nicht gewusst habe und meidet diese Tabuzonen eben zukünftig. Sachverhalt geklärt, alle zufrieden. Aber wenn mich jemand erst verbal zusammenfaltet und mir dann noch einen reindrücken will mit einer falschen Anschuldigung, wäre bei mir persönlich auch der Ofen aus und ich würde definitiv NICHT das Gespräch mit dieser Person suchen. Das (soziale) Fehlverhalten liegt doch wohl eindeutig bei der "Gegenpartei" in diesem Fall.

    Ich drücke dir die Daumen, dass der Bußgeldbescheid fallen gelassen wird. Eigentlich sollte man ja meinen, dass so ein Bescheid nicht auf die Aussage irgendeines Bürgers hin ausgestellt werden darf (völlig egal, wo derjenige arbeitet), sondern nur durch das OA und beim Ertappen auf frischer Tat.

    Jasmin wirkt angeblich wie Valium :D
    Ich habs einmal probiert, ihr ein Halstuch mit einem Tropfen anzuziehen.. sie ging innerhalb von 3min auf ihren Platz und schlief volle 4 Stunden durch (kommt bei meinem Hektikhund eher selten vor). Ich hab das alles ja ehrlich gesagt für Esoterikquatsch gehalten, bis ich es selbst ausprobiert habe und feststellen durfte, dass sie wirklich ganz erheblich ruhiger und entspannter ist, wenn ich die Öle einsetze.

    Bei einem "normalen" Hund würde ich es allerdings wohl erstmal mit normalem Training versuchen und auf den Einsatz verzichten :)

    Ich persönlich würde mich immer für meinen Hund entscheiden.. für das Lebewesen, für das ich am Tag ihres Einzugs bei mir die Verantwortung übernommen habe und dessen Schicksal nun einmal von mir abhängig ist. Wenn mein Freund mich vor die Wahl stellen würde er oder der Hund, würde ich ihm helfen seine Sachen zu packen und damit wäre die Beziehung für mich Geschichte. Klar ist das nicht einfach und man wünscht es sich anders, aber den Hund abzugeben wäre für mich absolut keine Option - einerseits, weil mein Verantwortungsbewusstsein mir das niemals erlauben würde und andererseits, weil ich meine Kleine als vollwertiges Familienmitglied betrachte (auch emotional) und es einfach schlichtweg gar nicht in Frage kommt, sie für irgendeinen Mann herzugeben.
    Das ist das eine.

    Davon abgesehen hört es sich aber tatsächlich so an, als sei die Anschaffung des Hundes etwas ungeplant und kopflos gewesen. Dein Freund hat ja von Anfang an deutlich gemacht, dass er nicht begeistert ist von der Idee, dass ein Hund einzieht. Darüber hast du dich hinweg gesetzt und in dem Moment eigentlich schon eine Entscheidung pro Hund getroffen. Bei mir war es genauso, mein Freund war auch gegen einen Hund. Als Leni dann einzog war mir bewusst, dass ich damit evtl. meine Beziehung gefährde. Da für mich aber immer schon klar war, dass ich mein Leben mit Hunden verbringen möchte, bin ich das Risiko eingegangen mit dem Hintergedanken, dass wir - falls es daran scheitert - sowieso einfach zu unterschiedliche Lebensentwürfe haben, als dass wir langfristig zusammen passen. Ich finde, wenn man eine solche Entscheidung trifft gegen die Einwände des Partners, muss man sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein und notfalls damit leben. Seine Ablehnung kommt ja nicht aus heiterem Himmel und wenn er einfach ein "Nichthundemensch" ist (und sich sogar ekelt), wird kein Kompromiss möglich sein, denn dann wird er sich mit einem Hund in seiner Nähe schlichtweg nicht anfreunden können.
    Im Prinzip bleibt dir nur die Möglichkeit zu entscheiden, was dir wichtiger ist - das Leben mit dem Hund oder die Beziehung mit deinem Freund.

    Zum stundenlangen Alleinebleiben sage ich mal besser nichts, das haben schon genügend Leute getan..

    Thera

    Ich glaube, wir haben den gleichen Entspannungsvortrag gehört :D

    Das mit dem Tuch klappt wirklich prima, wir trainieren damit erst seit Kurzem und die Fortschritte sind deutlich sichtbar. Man muss nur aufpassen, dass man wirklich erst die Entspannung konditioniert und den Geruch nicht gleich (oder nur) in Ernstsituationen einsetzt. An Ölen kann man Lavendel, Kamille oder Jasmin nehmen, die wirken nachweislich beruhigend.

    Hm, ich bin nicht sicher, ob ich verstanden habe, was du meinst :D Meinst du, wie man es durchsetzt, dass der Hund in einem anderen Raum bleibt und nicht mehr hinter dir her läuft? Falls ja, dann habe ich das ohne Anbinden gemacht und sie immer wieder konsequent auf ihren Platz im anderen Zimmer zurückgebracht, sobald sie mir hinterher kam. Das ging schonmal gut und gerne 20 Mal hintereinander, aber irgendwann hat sie dann aufgegeben und akzeptiert, dass sie nun dort bleiben soll. Wichtig ist dabei nur, dass man ruhig und geduldig bleibt und nicht innerlich sauer wird. Dann funktioniert (bei uns zumindest) nämlich erstmal gar nix mehr ;)

    Ich denke, man kann erst dann davon ausgehen, dass der Hund richtig alleine bleiben kann, wenn er entspannt ist, nicht meckert und sich ruhig verhält.

    Zum Aufbau: wir kombinieren ganz viele Methoden (meine Hündin hat irre Probleme damit und kann es noch immer nicht richtig.. aber ich hab inzwischen die komplette Literatur zu dem Thema durch und mittlerweile einen guten Mix für unser Training gefunden, mit dem sich endlich endlich Fortschritte einstellen :) ). Was wir konkret machen:

    - Aufbruchsignale abtrainieren, d.h. immer wieder einfach mal ohne die Wohnung zu verlassen Jacke und Schuhe anziehen, sich damit mal 10min aufs Sofa setzen, den Schlüssel in die Hand nehmen und rumtragen usw. bis der Hund diese Rituale irgendwann nicht mehr als Alarmsignal für eine kommende Trennung wahrnimmt und dabei entspannt bleibt.

    - Nachlaufen in der Wohnung unterbinden

    - einfach mal Türen hinter sich schließen, wenn man den Raum wechselt (anfangs natürlich noch nicht so lange)

    - Wohnungstür immer mal wieder öffnen und schließen, damit diese spezielle Tür nicht zum Alarmsignal wird

    - Distanzen innerhalb der Wohnung schaffen, d.h. den Hund einfach ab und an bei offener Tür aus dem Zimmer (hinter die Türschwelle) schicken, so dass er lernt mentale Grenzen und auch ein gewisses Maß an Frust zu tolerieren (ich hab das positiv aufgebaut, also zwischendurch Leckerchen zugerollt, wenn sie brav hinter der Schwelle blieb. Anfangs sind schon 3 Sekunden Draußenbleiben ein Erfolg, die Zeiten kann man dann langsam je nach Lernstand ausdehnen)

    - Markerwörter einführen. Wenn ich sie mitnehme, sage ich z.B. "Gassi", wenn nicht "du bleibst hier". Während der Aufbauphase sagt man das "du bleibst hier" z.B. jedes Mal, wenn man auf Toilette geht oder in die Küche, so dass der Hund bald von selbst merkt, dass Hinterherlaufen nichts bringt, weil sowieso nichts Spannendes für ihn passiert. Es wird also ein Marker für etwas total Langweiliges, für das es sich nicht lohnt aufzustehen und hinterher zu gehen. Wenn das innerhalb der Wohnung gefestigt ist, kann man langsam anfangen es beim Verlassen der Wohnung zu sagen.

    - innerhalb der Wohnung kurz in einem Raum alleine lassen, dabei immer darauf achten, dass man den Hund zeitmäßig nicht überfordert und das Training beendet, bevor er in Stress gerät. Erst wenn das klappt und er auch mal eine halbe Stunde oder Stunde in einem anderen Zimmer akzeptiert, sollte man das eigentliche Alleinelassen in der Wohnung üben.

    - das Verlassen der Wohnung ebenfalls kleinschrittig üben und möglichst zurückkommen, bevor der Hund Stress kriegt. Anfangs sofort nach dem Schließen der Wohnungstür wieder reingehen. Klappt das, die Zeiten minutenweise langsam ausdehnen und den Abstand der Wohnungstür vergrößern.

    So, das ist momentan unser Weg :) Bei Hunden, die weniger Probleme mit dem Alleinebleiben haben als meine Hündin, kann man sicher schneller vorgehen und einige Zwischenschritte weglassen. Bei uns hat es sich leider als absolut nötig erwiesen, an jedem einzelnen Punkt ausführlich und konsequent zu arbeiten, vorher haben sich leider überhaupt keine Fortschritte gezeigt.

    Viel Erfolg :gut:


    edit: vom Anbinden halte ich auch nicht viel. Ich habe gelesen, abgesehen von der Tatsache, dass der Hund alleine ist, sollte sonst alles in der Wohnung und vom Bewegungsspielraum her möglichst normal für ihn sein. Soll heißen, wenn man ihn räumlich begrenzen will, dann muss man das bereits innerhalb der Wohnung gut üben, sonst wird das Anbinden oder das "Verfrachten" in den einen Raum, in dem er bleiben soll, schon zum Stressauslöser und zum Marker für das anstehende Alleinebleiben.

    tinkatrulla

    Ich bin mal leicht jemandem aufgefahren, weil ich dachte, der würde noch über die gelbe Ampel rutschen (und ich könnte hinterher :D). Leider hat er aber doch noch spontan ne Vollbremsung hingelegt. Wir haben damals auch die Polizei gerufen, weil "man das ja so macht". Die kamen eeeewig später (ich glaube, eine volle Stunde nach dem Anruf) und haben uns erklärt, mehr als die Personalien würden sie auch nicht aufnehmen. Sofern also schon alle Daten ausgetauscht seien, wäre es völlig überflüssig sie zu rufen und würde nur Geld kosten (in dem Fall für mich). Die Herren waren aber sehr nett und haben mir dann auch nichts in Rechnung gestellt fürs Ausrücken :) Die kommen in so einem Fall wohl auch nur, wenn es gerade nichts Dringlicheres zu tun gibt.
    (übrigens sagten sie noch, dass es richtig teuer wird, wenn man wegen so einem kleinen Schubser mitten auf der Straße stehen bleibt und den Verkehr behindert, während man auf die Polizei wartet)