Ich hatte zum Jahresende nochmal einen ganz schönen Brocken:
"Die Arbeit der Nacht" von Thomas Glavinic
Jonas wacht eines morgens in seiner Heimatstadt Wien auf - und alles Leben ist verschwunden. Menschen, Tiere, selbst Insekten sind nicht mehr da.
Es folgt eine Odyssee, bei der nie ganz klar ist, aus welchem Stoff sie gemacht ist: Bewegt man sich mit Jonas durch Stationen seiner Vergangenheit, durch sein Unbewusstes, tatsächlich nur durch die Straßen Wiens oder folgt man einem Mann im akuten Wahn? Ist alles nur eine große Metapher?
Ein Zitat des Klappentextes bezeichnet den Roman als "kafkaesken Albtraum".
Das empfand ich auch so, es ist echt kein freundliches Buch. Jonas irrt durchs Innere und Äußere, in eine Situation geworfen, die sich ihm nicht erklärt. Er ist sich selbst als letzter Mensch ausgeliefert, was sich im Verlauf der Geschichte auf unheimliche und bizarre Art verdeutlicht.
Ein furchtbarer und beeindruckend guter Roman zum Jahresende.