Was man auch nicht vergessen darf:
Wenn man den Hund allein ohne Besitzer hat, lässt sich in der Anamnese sehr schnell ausmachen, welche "Probleme" wirklich vom Hund ausgehen und welche vom Halter verursacht sind. So findet man sehr schnell die passenden Ansatzpunkte wo der Hund im speziellen lernen muss, wo der Halter allein Nachhilfe nötig hat und in welchen Punkten sie zusammen etwas ändern müssen.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für den Halter sinnvoll ist, gewisse Dinge nicht zu sehen. Nicht weil der böse Trainer gemein zu ihrem Hund wäre, sondern weil es während der Anamnese zu Szenen kommen kann, die das Bild eines Halters von seinem geliebten Hund zu tiefst erschüttern können. Denn viele Leute neigen dazu selbst das gefährlichste Verhalten doch noch zu bagatellisieren oder zu entschuldigen.
Was wenn sich aber nun während der Anamnese herausstellt, dass der geliebte Hund auch ohne mit der Wimpfer zu zucken gegen den Besitzer gehen würde, dass er eben doch das Kind auf der anderen Seite des Zauns packen oder den anderen Hund ernsthaft verletzen würde, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekommt?
Ich musste es leider immer wieder miterleben, dass Hunden zwar zu helfen gewesen wäre, die Besitzer aber so geschockt waren, als sie sahen wozu ihr lieber Hund wirklich bereit wäre, dass sie sich aus Angst von ihm trennten.