Beiträge von Helfstyna

    ist doch einfacher wenn ich zwei Hunde auf gleichem Stand habe?


    Klingt theoretisch nett, wird man aber nie zustande bringen, weil jeder Hund im Aufbau komplett verschieden ist und gerade wenn es der erste Hund ist, den man in diese Richtung ausbilden möchte, sollte man sich auf einen konzentrieren, das ist schon Arbeit genug.


    Denn in der Regel hat man am Ende nicht zwei Hunde auf gleichem Ausbildungsstand, sondern ein heilloses Chaos.

    Nein, Tollwut ist beim Hund ein Todesurteil.
    Wenn du Glück hast, kannst du dich auf eine sündteure Quarantäne retten bei TW Verdacht - falls jemand bereit ist den Hund aufzunehmen - aber meist wird beim TW Verdacht oder teilweise schon bei Verdacht auf Kontakt mit einem TW Träger die Tötung des Tieres angeordnet.

    Der erste ist, dass Menschen, die einen Hund abgeben, für sich selbst dafür eine Rechtfertigung suchen und was wäre verständlicher als eine Abgabe wegen Aggression gegenüber den Kindern. Ob diese Berichte den Tatsachen entsprechen, sei mal dahingestellt, das Tierheim muss diese Information aber, wenn sie ihm vorliegt, weitergeben.


    Der zweite ist, dass Aggression gegenüber Kindern meist nicht einfach so entsteht sondern dass diese eine Vorgeschichte haben. Die Züchterin meines ersten Setters sagte mal, sie habe es noch nie erlebt, dass man ein Kind vor dem Hund schützen musste, bisher war es immer umgekehrt und sie war selbst Mutter eines kleinen Kindes.


    Nicht jeder der seinen Hund abgibt lügt aus Prinzip.


    Und ja die Aggression fällt nicht vom Himmel, aber wenn ein Hund 5 Jahre lang gelernt hat, dass Kinder sch*** sind und man sie sich vom Hals halten muss, wird er dieses Verhalten nicht aus heiterem Himmel ablegen, nur weil er nach ein paar Wochen/Monaten aus dem TH raus darf und man ihn jetzt lieb hat.
    Da gehört schon einiges mehr an Arbeit dazu.


    Ich habe diese Einstellung zu oft erlebt... "och den nehmen wir jetzt mit, haben ihn lieb und dann wird alles gut..." In der Regel waren das die Hunde, die binnen weniger Wochen wieder kamen, weil es mit "lieb haben" und darauf warten, dass der Hund sich dankbar in die neue Situation einfügt und lieb und brav wird, nicht getan ist.


    Über Jahre gemachte schlechte Erfahrungen, anerzogene Unarten und erworbenes und ritualisiertes Problemverhalten verschwinden nicht über Nacht.

    Wenn man öfter ins Ausland fährt ok - aber warum impft man lieber gegen was, was in Deutschland kaum bis gar nicht mehr vorkommt, anstatt gegen Zwingerhusten den hier oft vorkommt?


    Weil sie vermutlich, wie ich, die Erfahrung gemacht haben, dass es rausgeschmissenes Geld ist, weil die Hunde trotz Impfung erkranken und auch kein abgeschwächter Krankheitsverlauf im direkten Vergleich erkennbar ist...

    Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht so ganz.


    Soll man als Hundebesitzer klein und unmündig bleiben, beim TA nicht selber denken und sich kein Hintergrundwissen aneignen? Brav den Mund halten, egal was man denkt und artig dem TA gehorchen oder worum geht es?


    Die Erfahrung zeigt doch, dass schon bei den Basics - Paradethema Impfen - 5 TAs 5 verschiedene Meinungen zum Besten geben werden. Was bleibt mir als Hundehalter da übrig, als mich selbst zu informieren und mir die meiner Meinung nach passende Variante zu wählen?


    Ich werde nie den Röntgenblick haben, aber ein gewisses Wissen über Leitsymptome ist vorhanden. Mir wird es nie passieren, dass mich ein TA mit einem Hund mit eindeutigen MD Symptomen nach Hause schickt und mir der verreckt, weil ich mir einreden lasse, das sei alles halb so wild und das könne man auch am nächsten Morgen zur regulären Sprechstunde untersuchen - genau so einer Freundin passiert.


    Auf der einen Seite wird immer verlangt, dass die Leute sich informieren, Verantwortung übernehmen... tun sie es, ist es auch nicht recht.

    Aber würdest du bei einem Verdacht/bzw auch einer gesicherten Diagnose selbstständig Medis dosieren/eine andere Behandlung anfangen als dein Tierarzt dir rät?
    Wenn ja warum? Natürlich musst du es dann selber ausbaden...aber in erster Linie ja eigentlich auch dein Hund.
    Hättest du keine Angst deinem Hund durch deine Diagnose/Behandlung zu schaden?


    Ich pfusche nicht willkürlich mit Medikamenten rum, aber wenn ich der Meinung bin bzw deutlich sehe, dass eine begonnene Therapie meinem Hund nicht nützt, oder ihm sogar schadet - wie damals bei der Incurin Behandlung bei Naomi - dann breche ich ab.


    Natürlich erörtere ich die Alternative mit dem TA, aber am Ende entscheide ich. So wird keiner meiner Hunde jemals wieder fertiges Diätfutter bekommen und wer mir eine Vollimpfung, Vorsorgeentwurmung oder pauschal Antibiotika aufs Auge drücken möchte, wird auch nicht weit kommen.

    Ich halte mich auch nicht für qualifizierter als meinen Automechaniker auf seinem Spezialgebiet, aber ich entscheide immer noch wozu ich mein OK gebe und was ich für Unsinn halte.


    Ich muss mit den Entscheidungen leben und ich muss die Entscheidungen bezahlen. Darum treffe auch ich in letzter Instanz diese Entscheidung. Und wie gesagt, bisher bin ich sehr gut damit gefahren.
    Wenn ich gesagt habe, ich glaube mein Hund hat eine MD wurde darauf untersucht und nicht versucht mich mit einer Spritze und einem Termin in zwei Tagen abzuspeisen. Gleiches galt, wenn ich sagte ich habe Verdacht auf ein Herzproblem, CES....


    Mein TA nimmt mich ernst und weiß, dass man mit mir auf einer gewissen Ebene argumentieren kann und dass ich meine Entscheidungen nicht auf Grund von Würfelspielen oder Abzählreimen treffe.

    Auch ich gehöre zu den Hundehaltern die selbst entscheiden.


    Ich vertraue meinem TA, aber das entbindet mich nicht davon mich selbst zu informieren und eine eigene Meinung zu haben. Egal ob die Studie jetzt englisch, deutsch oder französisch war, wenn ich die Quelle und die wissenschaftliche Herangehensweise als seriös einstufe, werde ich die Ergebnisse in meine Überlegungen einfließen lassen.


    Und was mich in dieser Haltung bestärkt, ist dass nicht nur ich meinem TA vertraue, sondern auch mein TA vertraut meinem Urteil. Ich habe es bei einem TA der mich länger als eine Behandlung kannte noch nie erlebt, dass einer versucht hätte mir eine Behandlung aufzuschwatzen, die ich abgelehnt habe oder mir eine Untersuchung/Behandlung auszureden die ich gewollt habe.
    Es wurde immer gemeinsam ein Weg erarbeitet und ich wurde immer ernstgenommen in meinen Wünschen und Bedenken.