Ich denke das Problem ist, dass man noch mitten in der Klärungsphase ist, wie hoch die Gefahr wirklich einzuschätzen ist, in unseren Gefilden.
Ich muss gestehen, ich sehe es mit starken Unbehagen, wie die Berichterstattung zur Zeit läuft. Ich will es auf keinen Fall verharmlosen, der Wolf ist ein Raubtier, das im Rudel auch größere Beutetiere schlagen kann, aber für meinen Geschmack wird in letzter Zeit zu schnell Wolf geschrieen.
Zwei typische Beispiele aus den letzten Wochen:
In der Region hier wurde vor ein paar Wochen mal wieder ein Wolf gesichetet, zwei Wochen später stürzten drei Kühe von einem Abhang an der Alm in den Tod. Sofort wurde "der Wolf ist schuld" gerufen.
Solche Unfälle kamen seit ich hier wohne jedes Jahr vor. Mal verschreckten Motorcross Rowdies eine Herde, ein anderes Mal verursachten wildernde Hunde das Unglück... nur dieses Jahr muss es der Wolf sein und der Wolf wird alle Almbauern ruinieren.
Aktueller Fall aus Baruth, zwei Pferde wurden nachts auf der Koppel verletzt, Bisse in Schulter, Fessel und Rücken und sofort ist wieder der Wolf der Hauptverdächtige, weil es in der Region Wölfe gibt. Jedes Jahr werden dutzende Pferde auf der Koppel von wildernden Hunden verletzt. Wir hatten letztes Jahr in der Region einige Fälle in denen die Hunde gezielt auf die Pferde gehetzt wurden.
Doch es erscheint im Moment einfach sehr stark, als wolle man sich nicht mehr richtig mit den Vorfällen auseinandersetzen. Auf alles, das halbwegs ins Schema passt, wird vorschnell das Label "Wolfsangriff" geklebt und der Zoff geht los.
Einen wirklichen objektiven Überblick über die reale Situation wird man so leider nicht erhaltben.