Beiträge von Helfstyna

    Meine Hunde sind durch nix tun wesentlich ausgeglichener geworden :p


    Sei mir nicht böse, aber wenn ich mich an das "Beschäftigungsprogramm" erinnere, dass du noch vor nicht allzu langer Vergangenheit hier im Forum beschrieben hast, wundert mich das nicht.

    Natürlich wird ein systematisch überforderter Arbeitshund ruhiger und ausgeglichener, wenn die Überforderung wegfällt. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass er ein Leben lang mit Nichts-Tun glücklich(er) geworden wäre...

    Ich würde es von der Situation abhängig machen und keine der beiden Positionen so absolut vertreten.
    Der ältere Hund darf den jüngeren maßregeln innerhalb der Grenzen in denen sich die Freiheiten des Althundes bewegen. Alles andere würde ich unterbinden.


    Zur Ausgangsfrage, ich bin bekennender Baumann Fan und würde auch bei Problemhunden raten, den Weg auf sich zu nehmen. Sicher ist auch in der Welpen- und Junghunderziehung (meiner Meinung nach) kein Fehler gemacht, wenn man bei Baumann lernt.
    Ob seine Methode bei einem unverdorbenen Welpen allerdings einen solchen Mehrgewinn darstellt, dass es eine solche Anfahrt rechtfertigt... das kannst du nur selbst entscheiden, weil keiner von uns die Qualität der anderen näheren Angebote beurteilen kann.

    Bei der "wilde Hunde sind gesunde Rassen" Diskussion sollte man nicht vergessen, dass kranke Tiere ohne menschliche Betreuung schlicht eingehen.

    Würde man auch bei unseren Rassen der Natur ihren Lauf lassen, würde es selbst bei stärker betroffenen Rassen innerhalb weniger Generationen relativ schnell ganz anders aussehen. Aber da stehen "Tierliebe" und Tierschutzgesetz davor.

    Interessant finde ich auch, dass jeder die eigene Rasse als "relativ" gesund einstuft.

    Die LGA ist vorbei und wenn die Qualität beim DV überall so ist, kann ich verstehen, wieso der Dobermann als Gebrauchshund im freien Fall ist.

    Die Leistung vom neuen Bayerischen Meister Jürgen Steger und seinem Chicco war sehenswert. Toller Hund, hervorragend ausgebildet, so sieht ein Team aus, das eine reelle Chance auf den WM Start hat und auf die Deutsche gehört.
    Der Rest....
    Die Hunde waren qualitativ nicht schlecht, aber die Ausbildung bewegte sich auf einem Niveau wo ich sage, das reicht vielleicht gerade Mal für die OG 3er aber auf der LGA schlage ich so doch nicht auf.
    Zwei HF haben es schon fast nicht geschafft ohne Leine die Richtermeldung hinter sich zu bringen, einer musste seinen Hund im Schutzdienst bei jedem Herantreten mit einem Kneifen in den Hals zum Loslassen bewegen, weil der Hund sobald der HF näherkam wieder in den Arm gepackt und nicht wieder losgelassen hat... und das Schlimmste an der Aktion... nein, der Gute wurde nicht disqualifiziert, sondern kam mit C80 vom Platz.

    Ganz ehrlich? Wenn ich morgen mit Cardassia starten würde, würden wir ein ähnliches Bild in der 3er Zustande bringen... Sitz kann mein Hund, Platz und Steh aus dem Laufschritt mit 20 Hilfen nur um es dann doch nicht zu machen, beherrscht mein Hund auch.
    Beim Revieren würde sie mindestens ein Versteck nehmen, bevor sie zum Helfer durchbricht - und hat damit vielen Startern schon mal etwas voraus - und an dem Tag an dem mein Hund zweimal auf die Fährte pinkelt ist Polen offen!

    Wären nicht Jürgen und Chicco gewesen, ich wäre echt vom Glauben abgefallen. Ich warte jetzt auf die Videos, um das Trauerspiel nochmal in Ruhe anzusehen.

    Aber es war sehr schön Vanessa und Dante einmal kennen zu lernen =)

    Wir machen nix,ich find den Auslastungshype überbewertet, der Großteil der Hunde die ich kenne sind arbeitslos und trotzdem total entspannt,darunter auch Malis und Border...

    Ich erzählte am Wochenende meiner Trainerin mal, was ich so unter der Woche an "Standard-Programm" für die Mücke habe...ich bekam zu hören: "Das ist doch viel zu viel! Maximal 1h Gassi/Tag, das reicht völlig aus...!"


    ...ich finde es furchtbar, dass man schon wieder von einem Extrem in Nächste fällt.

    War es die letzten Jahre absolut "normal", wenn der Hund in der Hundeschule einen Arbeitsplan wie ein Manager aufgebrummt bekam, ist es seit kurzem wieder ganz "in" möglichst wenig zu tun. Von Entschleunigen und Ruhe lernen um jeden Preis ist dann meist die Rede und natürlich kennt jeder mindestens einen Arbeitsspezialisten, der auch ganz ohne jede Aufgabe glücklich und friedlich sind.

    Beide Extreme haben und werden Problemhunde fabrizieren und ich frage mich, wieso man nicht einfach den gesunden Mittelweg mal "en vogue" werden lassen kann. Aber ein normales Pensum individuell abgestimmt auf Hund und Rasse ist wohl nicht spektakulär genug. Manche müssen wohl einfach mit Gewalt ihr eigenes Ding machen, um irgendwie anders und schick zu sein.
    Damit lockt man Kunden und erzieht sich die nächste Therapiegeneration heran, denen man dann in 5 Jahren wieder ein Mammutprogramm wegen Unterforderung verschreiben kann, bis der Hund wieder auf blöd gedreht ist und man die nächste "Entschleunigen und nichts außer Ruhe lernen" Runde einläuten kann....

    Perpetuum Mobile Hundeschule...