Natürlich raten die meisten eingefleischten SV Vereine zu einem Welpen. Das sind aber oftmals genau die Altherren, die ihre Hunde ausschließlich nach Stammbaum und preisgekröntem Vater aussuchen und den Hund zweimal die Woche übern Platz jagen, bis er verbraucht ist, ansonsten hocken siebim Zwinger. Das hab ich schon sooo oft erlebt...
Jetzt kramen wir mal wieder die Vorurteile aus der Mottenkiste raus, oder?
Natürlich suche ich mir einen Rassehund nach dem Stammbaum aus und nicht danach ob mir die Decke in der Wurfkiste gefällt oder weil das die erste Anzeige ist, die Google beim Begriff "Schäferhund kaufen" im Umkreis von 10 km ausspuckt....
Theoretisch würde auch ein Welpe funktionieren, sofern der Hund im Auto mit dabei sein kann und du zwischen den Terminen immer Zeit hast, dich regelmäßig mit dem Kleinen zu beschäftigen.
zwei OG´s der Schäferhund-Vereine und mir wurde davon abgeraten, einen bereits 1 - 3 jährgien Hund zu holen und wenn, dann von einem Züchter, der ihn gut aufgezogen hat. Als Grund wurde angeführt, dass die meisten Hunde nicht ohne Grund abgegeben werden und in der Regel nicht sonderlich sozialisiert sind, bzw. mit der Außenwelt eventuell nicht zurecht kommen.
Ich würde mir da weniger um mangelnde Umwelterfahrungen Sorgen machen, als darum, dass man einfach einen verzogenen Junghund bekommt.
Ja es gibt viele nette Hunde im Tierheim, aber die meisten Gebrauchshunde landen dort noch immer wegen Überforderung. Sprich man hat es häufig mit halbstarken Rüden zu tun, die das erste Lebensjahr ihren Besitzern nach Lust und Laune auf der Nase herumtanzen durften.
Sicher kein unlösbares Problem, aber ob man bei einem solchen Zeitplan die Muse hat, den Hund gemäß den notwendigen Punkten für dieses Leben umzuerziehen und vor allem ob man das in gegebener Zeit schafft, bevor Probleme entstehen... fraglich.
Die Hauptfrage sollte sein, ob zwischen all den Terminen regelmäßig und dauerhaft die Zeit und die Bereitschaft vorhanden sein wird, um den Hund seinen Ansprüchen gemäß auszulasten. Mitlaufen, dabei sein, begleiten ist gut und schön, aber gerade bei Gebrauchshundrassen ist das sehr oft nicht genug. Was wenn der Hund zusätzlich gearbeitet werden muss/will, ist das leistbar?