Beiträge von Helfstyna

    Rassen wie den Mops braucht doch -sorry- absolut kein Mensch. Die braucht man doch nun wirklich nicht züchten und auch nicht kaufen, auch nicht Retro.


    ...."gebraucht" wird heute kaum noch eine Rasse von der Vorstellung sollte man sich endgültig lösen. Der Großteil ist gewollt.
    Würde man alles abschaffen, was man nicht braucht, würde sich die Vielfalt sehr schnell auf ein paar arbeitsrassen für Jäger, Schäfer und staatliche Behörden beschränken.

    Soll in dem Zusammenhang auch nicht wirklich ein Argument sein sondern eher eine freundliche Umrschreibung von "Kumpel der Schwachsinn und die Selbstbeweihräucherung die aus deinem Mund kommt, geht mir gerade tierisch auf den Zeiger, halt doch mal bitte den Rand oder nerv wen anderen."

    Darum wird dieser Satz auch im realen Leben in einer ernstgemeinten Diskussion über Hundeanschaffung nicht über meine Lippen kommen

    Deshalb stelle ich mir aber auch immer wieder die Frage, warum Menschen, die Auslandshundee aufnehmen, so oft vorgeworfen wird, das würde doch gar nichts bringen, denn man müsse doch vor Ort helfen?


    Ich kann da nur von mir reden. Eine solche Aussage kommt nur über meine Lippen, wenn sich das Gegenüber als Krone der ethischen Schöpfung präsentiert, weil es einen Tötungshund hat, dann ist das für mich der Ansatz, den Überflieger wieder etwas in der Realität zu verwurzeln.

    Wenn mir jemand eine solche Herkunft wertfrei beim Plausch auf dem Hundeplatz erzählt, wird darauf keine andere Reaktion kommen, als würde er sagen der Hund ist vom Züchter, aus den Kleinanzeigen, aus dem deutschen Tierheim....

    Bei "tolle Rasse, volle Kasse" wurde als Lösung vorgeschlagen, dass man Rassehunde aus dem Ausland mit einbringt und nicht nur innerhalb Deutschlands züchtet.


    Funktioniert, wenn du im Ausland Populationen mit möglichst isolierten Blutlinien hast. Wenn du weltweit nur die gängigen Blutlinien aus dem Ursprungsland hast, ist das Augenwischerei, dann hast du die selben Gene mit anderem Vornamen.
    Bestes Beispiel wieder der Dobermann... hier wird gerne mit den ach so exotischen Bltulinien aus USA und derzeit auch Australien geworben. Dumm nur, dass beide Populationen auf wenige europäische Popstars aufgebaut ist.

    Was meinst du mit Schaden?


    Schaden am Charakter und der Einsatzfähigkeit.

    auch wenn die meisten immer nur den Familiengebrauch im Kopf haben, gerade die angesprochenen Jagdhundrassen haben immer noch einen Arbeitssinn und da einzukreuzen, nur weil Rasse Y ja fast genau so aussieht und auf ähnlichem Gebiet arbeitet, kann an der Einsatzfähigkeit teils nicht wiedergutzumachende Schäden reinkreuzen.

    Die Leute fahren so auf den tollen Heterosiseffekt ab, dass einfach gerne mal vergessen wird, dass es noch mehr gibt. Gesunde Hunde sind toll (auch wenn ich mich dagegen verwehre in diese "Kreuzungsvitalität ist das einzig wahre" Hysterie mit einzusteigen), gesunde Hunde ohne Nische sind ebenso eine Katastrophe wie kranke Hunde mit Nische.
    Braucht die Welt beides nicht und für Hund wie Besitzer ist beides eine Qual.

    Ich finde ja auch viele Hütehunde (Bobtail, Beardie, Pon) oder kleine Terrierrassen oder versichiedene Spanielrassen oder Vorstehhundrassen im Grund sehr ähnlich, warum kann man da nicht mehr "miteinander austauschen" ?


    Weil zwischen manchen Rassen die Unteerschiede und damit der Schaden zu groß ist, auch wenn der Laie denkt, sie seien doch eigentlich nur minimale Varietäten unter anderem Namen :hust:

    Man kann doch momentan niemandem zu einem Dobermann raten.


    Macht auch niemand, der eine realistiche einschätzung der Rasse hat.

    Ich hab es schon immer gesagt, der Dobermann - ungeachtet seiner gesundheitlichen Probleme - ist in seiner aktuellen Form nur etwas für Rasseenthusiasten, die einen Dobermann möchten, weil sie einen Dobermann möchten... Für die damilie als Begleithund ist er nicht zuverlässig geeignet, für Sport und Dienst ist er nicht geeignet und als Sahnehäubchen gibt es noch die DCM und Krebsproblematik.

    Aber es ist wie immer, in den Tiefen des WWW und auch im realen Leben treiben sich genug Schlaumeier herum, die meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und als Blinder den Blinden vom Regenbogen erzählen zu müssen.

    Da könnte man ja durchaus sagen, wenn die Krankheit erst ab 5 Jahren auftritt, dass eben das Mindestalter zum Decken 5 Jahre ist. Eine gesunde Hündin müsste das mit 5 doch abkönnen den ersten Wurf zu haben, oder!?


    Und was machst du, wenn die Hündin mt 5 gesund ist und mit 5,5 nach dem ersten Wurf erkrankt? Oder mit 8 wenn sie aus der Zucht ist?

    Es gibt kein "ab diesem Alter kommt keine DCM mehr".
    Der Hund kann heute ein sauberes Holter haben und in einer Woche tanzt das Herz Rumba. Wir hatten einen Fall - bei der Züchterin aus dem Beitrag - in dem eine 7jährige Hündin DCM-frei erstmalig belegt wurde. Die Hündin hat jetzt DCM.

    Das Gleiche Thema beim Rüden... natürlich kann ich sagen, der darf erst ab 7 Jahren decken und dann auch nur maximal xmal... hilft mir aber auch nichts, wenn er mit 9 dann ins Flimmern kommt und mit Wasser vollläuft.

    Das ist ja das heimtückische an dem Thema.
    "ein Leben lang DCM gesund" kannst du dem Hund erst bescheinigen, wenn er an einer anderen Ursache verstorben ist.

    Mir stellt sich da aber auch die Frage, ob es noch ethisch vertretbar ist, eine Rasse zu züchten, bei der jeder zweite Welpe platt gesagt mit 5 Jahren den Löffel abgibt. Man wartet auf einen Gentest, ob und wann der aber einsatzfähig sein wird, steht in den Sternen. Bis dahin werden aber noch eine Menge todkranker Hunde produziert...


    Weil man das so schlicht nicht sagen kann.
    Die Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter. Ja es gibt Hunde die mit einem Jahr an DCM sterben. Andere haben DCM und sterben mit 12 Jahren an Krebs, es ist ein sehr heikles Thema, das sich nicht auf ein paar kluge Forensprüche reduzieren lässt.

    Ebenso das Anheben des Zuchtalters mit der Verpflichtung zur regelmäßigen Untersuchung. Viele Frühsterber haben Nachzucht die überdurchschnittlich alt wurde, viele Hunde die selber gesund alt wurden, haben frühsterbliche Nachzucht gebracht...

    Natürlich könnte man hergehen und - ebenso bei Mops, French Bulldog, Pekingese, SharPei, etc. - sagen, man stellt die Zucht im Verband vollkommen ein. Glaubt hier wirklich jemand, die Welpenkäufer nehmen das als Signal, sich von der Rasse abzuwenden?
    Dann gibt es den Weg zum Hobbyvermehrer oder zum Welpen aus dem Internetliefershop, wo der Händler mit Firmensitz in Usbekistan mit deutscher Briefkastenadresse und Kennelanlagen in Russland, Ungarn und Serbien Lieferung in 10 Werktagen mit allen Dokumenten aus garantiert DCM-freien Linien anbietet und schon längst driemal den Namen gewechselt hat und nicht mehr angreifbar ist, wenn der Hund dann nach drei Jahren umfällt.


    ...und nochmal, selbst mit Aufklärung interessiert es die Leute nicht. Cardassias Züchterin macht die Erkrankung ihrer Hunde öffentlich, klärt die Welpenkäufer auf. Möchte jemand wissen, wie viele Hunde aus der Nachzucht untersucht sind und regelmäßig untersucht werden?

    Etliche Züchter werben aber noch mit den "triebstarken" Hunden.


    So wie jeder Mopsvermehrer behauptet seine Hunde wären freiatmend...
    Klingt schick, sagt aber nix aus.

    Übrigens glaube ich das offene Kritik gut tut und die Probleme ans Licht bringt. Ein wenig Druck von Seiten der Käufer könnte Bewegung in die Sache bringen und vielleicht dazu führen das sich das System neu erfindet.


    das klingt immer so schön.
    Aber wenn man fünf Meter in der Materie ist, dann wird einem klar, dass man aktuell nichts tun kann außer warten. Denn so lange der Gentest nicht verfügbar ist, spielt jeder nur Ratespielchen. Was man tun kan, ist versuchen den Genpool nicht weiter zu verknappen und München möglichst viel Material für die weitere Forschung zu liefern.

    Alles andere ist Traumtänzerei und sinnloser Aktionismus, der einem zwar im Internet und bei den selbsternannten Rasserettern frenetische Zustimmung einbringt, der Rasse aber nix nutzt.