Beiträge von Helfstyna

    Es geht doch gar nicht um schmutzige Kleidung oder solche Kinkerlitzchen.
    Praxisbeispiel aus unserem letzten Hundekurs. .. RR Mix springt an Person hoch in der Pause, die sich das gefallen lässt und ihn nicht abwehrt.
    Im Überschwang krallt sich der Hund am Hosenbund fest und knallt ihr den Schädel ins Gesicht. Ergebnis waren blutige Lippe und Nase , ein zugeschwollenes Auge, gesprungenes Brillenglas und der Bauch sah aus , dass selbst die 50 shades of Grey Brigade grün vor Neid geworden wäre.

    Und das soll man sich gefallen lassen, weil der Hund nichts dafür kann?
    Irgendwo endet mein Verständnis wirklich.

    Wenn ein Züchter nur mit dem eigenen Rüden deckt ist mir das immer suspekt, egal ob normale Belegung oder doppelt.

    Und ich rede jetzt auch nicht von dem explizit genannten Beispiel, sondern betrachte das allgemein .

    Einfaches Beispiel, man hat eine hervorragende Hündin, möchte für die weitere Zucht gern auf das Genmaterial zurückgreifen und zwar zur Sicherheit nicht nur mit einem Rüden. Aber jede Trächtigkeit ruiniert einem die komplette Saison.

    Bei normaler Belegung hat man also nur die Möglichkeit, die sportliche Laufbahn einzuschränken oder nur einen oder zwei Würfe zu ziehen und zu hoffen, dass es sich so entwickelt, wie man will.
    Mit Doppelbelgegung gibst du eine Saison dran, machst nach Sportkarriere noch einen Wurf und hast vier Genkombinationen und somit größere Chancen.

    Wo der Unterschied sein soll ob die Hündin jetzt jedes Jahr vier Jahre lang einen Wurf von einem anderen Rüden hat , oder eine Jahr einen Wurf von zwei und drei Jahre später noch mal einen Doppelwurf, außer dass weniger Welpen fallen und die Hündin nur zweimal statt viermal wirft...

    Ich kann die Aufregung wirklich nicht nachvollziehen

    Klar, ist es nicht angenehm wenn ein großer Hund meint einem in die Magengrube zu hauen, aber das liegt dann am HH und nicht am Hund.


    ...und trotzdem würd ich den Hund stoppen, bevor mir die Luft wegbleibt, weil er mir in den Bauch springt und mich komplett zerkratzt.

    Da steht der Eigenschutz und meine körperliche Unverseertheit bei mir dann doch über dem Tierschutzgedanken. Die Schuldfrage ist da zweitrangig. Genau so wie der nächste Hund, der meint auf Azog losgehen zu müssen eine Tritt bekommt, dass er erst auf der anderen Straßenseite wieder zum Stehen kommt.
    Schuld hin oder her, ich lasse meinen Hund nicht mehr beißen, das kann jetzt gern jeder doof finden wie er will und ich lass nicht erst meinen Hund zerfleddern, um dem Hundehalter danach ins Gewissen zu reden.

    Naja, aus welchem Grund ist es denn in der FCI-Zucht verboten?


    Weil es ein riesiger Papierkram, finanziell in der Regel uninteressant, sehr schwer zu Regeln damit alle zufrieden sind und bei den aller wenigsten Rassen wirklich notwendig ist, wenn die Züchter die Zuchttiere mit etwas Verstand auswählen.

    Was das ganze mit Ethik zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht so ganz.

    Das einzige "Problem" sind die Mehrkosten, die durch die DNA Tests entstehen, war es aber dann auch schon mit den richtigen Nachteilen. in der FCI ist es zwar verboten, aber rein theoretisch sehe ich da jetzt auch keinen Grund ein Faß deswegen aufzumachen.

    Mehr genetische Vielfalt (wenn es so läuft wie man es plant), aber eben großes Papierkramtrara, das wär der einzige Punkt, den ich bei so etwas abschreckend finde.

    Und, dass man nicht alles wegtrainieren kann, was genetisch bedingt bei Stress- und anderen Hormonen im Argen liegt.


    ...und seltsamerweise haben die Meisten nach der Kastration noch immer die gleichen Probleme wie vorher.

    Es leugnet ja niemand, dass es die Fälle gibt, denen eine Kastration hilft weil da wirklich ein hormonelles Problem zu Grunde liegt und ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand da gegen den Eingriff ausgesprochen hätte. Aber deshalb im selben Atemzug die ganzen nutzlosen Bequemlichkeitskastrationen mit durch zu winken, bei denen von vornherein klar ist, dass es nicht bringen wird, weil man selber noch nie etwas negatives erlebt oder gehört hat...

    ...und schon wird das Risiko wieder klein geredet.
    Der betroffene Hund war jung, gesund ohne bekannte Probleme und ist jetzt tot.

    Jetzt wird die Schuld bestimmt als nächstes beim Tierarzt gesucht...
    Es ist und bleibt Fakt, auch für einen gesunden Hund stellt eine Narkose immer ein Risiko dar. auch wenn da gerne die Augen fest davor verschlossen werden.
    Und interessanterweise hat mich mein TA auch noch vor jeder einzelnen Narkose über das Risiko aufgeklärt....

    ...und gerne vergisst man aber immer wieder, dass die Kastration eben kein Krallenschneiden ist, sondern ein operativer Eingriff, der bei aller Routine immer noch lebensgefährlich sein und tödlich enden kann.

    Ich finde es generell erschreckend, wie leichtfertig mit Narkosen umgegangen wird und wie schnell die Leute bereit sind, ihren Hund unnötig diesem Risiko aussetzen, weil man sich irgendeinen minimalen Vorteil davon erhofft oder weil ja nichts dabei ist und man das eben so macht.

    Meine Hündin wurde letzte Woche aus medizinischen Gründen kastriert bei einem hervorragend Chirurgen und wäre fast verblutet, weil unerwartete Komplikationen auftraten und es ist noch nicht lange her, dass wir eine Userin hatten, deren junger, gesunder Hund bei der Kastration auf dem Tisch geblieben ist, weil er in der Narkose Herz- und Atemstillstand erlitt und nicht mehr zu retten war. Mein Alter Rüde rutscht in der Narkose sehr schnell in die Atemdepression.

    Die Diskussion, ob die Kastration sich negativ auswirkt, wäre für mich absolut überflüssig, wenn man sich endlich wieder bewusst machen würde, dass das große Risiko schon deutlich früher beginnt und man sich schon bei jeder einzelnen Narkose erstmal ernsthaft fragen sollte, ob der erhoffte Nutzen überhaupt in der Lage ist allein dieses Risiko aufzuwiegen.