...und gerne vergisst man aber immer wieder, dass die Kastration eben kein Krallenschneiden ist, sondern ein operativer Eingriff, der bei aller Routine immer noch lebensgefährlich sein und tödlich enden kann.
Ich finde es generell erschreckend, wie leichtfertig mit Narkosen umgegangen wird und wie schnell die Leute bereit sind, ihren Hund unnötig diesem Risiko aussetzen, weil man sich irgendeinen minimalen Vorteil davon erhofft oder weil ja nichts dabei ist und man das eben so macht.
Meine Hündin wurde letzte Woche aus medizinischen Gründen kastriert bei einem hervorragend Chirurgen und wäre fast verblutet, weil unerwartete Komplikationen auftraten und es ist noch nicht lange her, dass wir eine Userin hatten, deren junger, gesunder Hund bei der Kastration auf dem Tisch geblieben ist, weil er in der Narkose Herz- und Atemstillstand erlitt und nicht mehr zu retten war. Mein Alter Rüde rutscht in der Narkose sehr schnell in die Atemdepression.
Die Diskussion, ob die Kastration sich negativ auswirkt, wäre für mich absolut überflüssig, wenn man sich endlich wieder bewusst machen würde, dass das große Risiko schon deutlich früher beginnt und man sich schon bei jeder einzelnen Narkose erstmal ernsthaft fragen sollte, ob der erhoffte Nutzen überhaupt in der Lage ist allein dieses Risiko aufzuwiegen.