Beiträge von Helfstyna

    Unter der Unterüberschrift "Die Zuchtziele sind das Problem" schreibt Hallgren, der Grund, warum Rüdenbesitzer so häufig kastrieren lassen, sei "übermäßig männliches" Verhalten der Rüden. Schuld daran seien Hundeausstellungen bzw. die dort agierenden Richter, die "besonders männliche Rüden" für ihre "gute sexuelle Ausstrahlung" auszeichnen


    Sorry aber selten so einen Unsinn gelesen und das obwohl ich Hallgrens Pseudostudie zu Rückenproblemen beim hund gelesen habe.
    Ich kenne keine Rasse bei der Hypersexualität sich positiv auf die Bewertung auswirkt. Was vermutlich gemeint ist, ist was langläufig als "Rüdengepräge" bezeichnet wird. Körperliche Atribute wie breitere Köpfe, breitere Brust, höheres Stockmaß.... allerdings hat die Matadorzucht nichts mit übermäßigem Sexualtrieb zu tun.

    Gerade wer auf Ausstellungen glänzen will kann sich keinen Testosteronprotz leisten, der im Ring rumprollt und nur noch rammeln will, wenn irgendwo eine Hündin ist.

    Die steigende Kastrationsrate dürfte wohl eher in einem falsch verstandenen Tierschutzgedanken und nachlässiger Erziehung in Kombination mit falscher Rassewahl auf Grund von Modebewegungen liegen, als in falschen Zuchtzielen.

    Warum wohl wurde das "Kreuzungsprojekt" Aussi-Toller, das da mal gross von einem Züchter beworben wurde, vom VDH nicht akzeptiert?


    Weil der Herr der Meinung war, die vom VDH zur Genehmigung des Kreuzungsprojekts geforderten Gesundheitsuntersuchungen, seien nicht zumutbar für die Besitzer der Hunde :hust:
    Drum nahm der Herr ja dann den Aussi und malte seine Papiere selber anstatt das bereits genehmigte Einkreuzungsprojekt innerhalb des VDH vorzunehmen.

    222 in der Database.... wie viele es wirklich sind, wer weiß

    Man kann sich jeden beliebigen Showstammbaum anschauen beim Dobermann, bei fast jedem findet man Gino oder Wurfgeschwister seiner Eltern im Stammbaum.
    Allerdings galt es damals auch noch in weiten Kreisen als normal, wenn Hunde "ordentlich durchgezüchtet" waren. "Linienzuchtfrei" war damals eher verpönt.
    Und selbst wenn der Rüde nicht aus Inzestverpaarung stammen würde, eine solche Deckquote ist bei der Populationsgröße des Dobermanns immer verantwortungslos.
    Zumal man auch nicht ehrlich im Umgang mit der Gesundheit des Hundes war. Denn angeblich ist er ja bis heute nicht gestorben. Eines schönen Tages verschwand er einfach von heute auf morgen von der Bildfläche und man hat nie wieder was von ihm gesehen oder gehört.

    Mich überrascht im Übrigen auch dein Sinneswandel in der Hinsicht @Rikah du hast Engzucht doch eigentlich immer befürwortet.

    Stimmt da eigentlich was am Stammbaum nicht oder wurden da Geschwister verpaart :???: ?

    der Züchter habe sich die Verpaarung selbst erlaubt. Er hatte demnach augenscheinlich entsprechend Einfluss in seinem Verein.


    Ich hab in einem anderen Thema schon mal was zu diesem Wurf geschrieben, wen der kleine Exkurs interessiert:

    Gino Gomez ist das Paradebeispiel dafür, was in der modernen Hundezucht im Argen liegt und da ist es mir egal, wie viele namhafte Züchter und Experten sich zu diesem Fehler haben hinreißen lassen.

    Für alle Mitleser, die nicht in der Materie sind kurzer Abriss zu GG als Erklärung warum dieser Hund für so großen Unmut sorgt.
    Gino war das Produkt einer Inzestverpaarung zweier Wurfgeschwister. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stammten die Elterntiere aus einem Wurf der nicht gerade mit einer nennenswerten Lebenserwartung glänzen konnte (bevor hier wieder der Einwadn kommt... mir ist egal ob die Tiere an DCM, Krebs, MD oder sonst etwas starben, wenn der Älteste 7 Jahre wird, ist das kein Wurf auf dem man so ein experiment aufbauen sollte).
    Da der Züchter und Eigentümer von Gino ein recht prominenter Herr war und ist, wurde dieses Experiment nicht nur geduldet, sondern der Hund wurde zum Hype.
    Er sammelte Championatstitel wie andere Stöckchen und wurde DER Populare Sire seiner Generation. Ich weiß nicht auswendig, wie viele Würfe letztlich über ihn gezogen wurden, aber populationsgenetisch betrachtet war dieser extreme Einsatz des Rüden eine Katastrophe in der eher kleinen Population.
    Jeder musste unbedingt einen Wurf mit GG ziehen und wenn man sich die Verbindungen heutzutage ansieht, ist es extrem schwer weitere Linienzucht auf Gino zu vermeiden.

    Mir ist unbegreiflich wie man diesen verantworrungslosen Masseneinsatz eines einzelnen Rüden als Züchter derart verharmlosen kann.
    Und dabei möchte ich an dieser Stelle noch nicht einmal mit dem Argument um die Ecke kommen, dass viele der Meinung sind, dass Gino ein gesteigertes DCM Risiko vererbt hat. Die Aussage ist nicht bewiesen, aber auch ohne dieses "Zuckerl" war der Umgang mit der Zuchtverwendung dieses Hundes schlicht eine genetische Katastrophe. Auch wenn man vor 20 Jahren noch etwas anders zum Thema Inzucht stand, hätte man da im sinne verantwortungsvoller Zucht etwas weiter denken müssen.


    Der Züchter war damals und bis zu seinem Tod im letzten Jahr Präsident des AIAD, des italienischen Dobermannzuchtvereins.

    Die Alternative für das (nicht vermittelte) Tier ist dann: entweder raus aus Tierheim oder weiter im Zwinger leben.
    Sooo toll ist das Leben im Tierheim nun auch nicht und entspricht doch in der Regel auch nicht den Kriterien, nach denen potentielle Bewerber be-/verurteilt werden...


    Wobei es sich manchmal wieder so liest, als würden gerade Senioren ohnehin nur die schwer vermittelbaren Hunde aufnehmen, die ansonsten über Jahre im Tierheim bleiben würden...

    Ich kann jetzt nur von meinen Maßstäben sprechen, nach denen ich vermittelt habe. Es kam mir nicht auf die bloße Zahl an, wie alt ein Mensch war, sondern auf das (sichtbare) Komplettpaket. In welcher körperlicher Verfassung ist die Person (bzw. scheint sie augenscheinlich zu sein), wie ist das Lebensumfeld und vor allem, welcher Hund soll es sein.

    Es gab so weit ich mich erinnere in all der Zeit nie den Fall, dass ich gesagt habe "in ihrem Alter bekommen Sie von mir überhaupt keinen Hund". Aber sehr wohl Fälle in denen ich gesagt habe, die Kombination passt nicht, vor 20 Jahren hätte das vielleicht funktioniert, aber jetzt ist es für mich ein absolutes no Go.
    Dass daraus dann meist ein "Sie sind zu alt, Sie kriegen keinen Hund" in den Erzählungen wurde, ist mir bewusst.
    Mein Lieblingsbeispiel war da immer ein älteres Ehepaar, dass sich damals nach einem Hund umgesehen hat. Beide mitte 70, sie mit künstlicher Hüfte er auch nicht mehr absolut fit auf den Beinen. Sie wollten unbedingt einen der drei DSH die wir zu der Zeit hatten. Mark (5), Rigo (3) und Jerry-Lee(3) waren tolle Rüden, groß, eindrucksvoll, unkastriert, einer sogar mit rotem Papier durch und durch tolle Hunde, aber alle drei Marke Arschgeige und Leinenrambo und schon der Weg von der Zwingeranlage bis zum Auto wäre ein massives Gesundheitsrisiko für die Eheleute gewesen. Da die Jungs zudem zum Raufen neigten und an der Leine nicht nur blufften, wäre es auch der Umwelt gegenüber unverantwortlich gewesen.
    Angeboten wurden den Herrschaften in der Beratung dann insgesamt 8 (von 21 vorhandenen Hunden) Rüden mit denen sie vermutlich problemlos zusammenleben hätten können. Die Spanne reichte da in der Bandbreite von Dackel bis DSH Größe und Altersmäßig von drei bis 10 Jahren....
    Wollte man nicht, aber anstelle auch zu sagen, dass einem die passenden Hunde schlicht nicht zugesagt haben, hat man dann rumerzählt (sogar mi Leserbrief in der Zeitung), das Tierheim würde nicht an Senioren vermitteln.
    Im Übrigen haben sie sich dann eine DSH Hündin aus den Kleinanzeigen geholt, die nach 10 Monaten nach mehreren Vorfällen (Raufereien und ein Angriff auf einen Passanten) ebenfalls bei mir im Tierheimzwinger landete.

    Aus King bin ich irgendwie rausgewachsen.
    Als Teenager hab ich die (fast) alle gelesen. Aber irgendwann bekommt man das Gefühl, das schon zu kennen und mir ging diese religiöse Tendenz zu letzt tierisch auf den Nerv. Nach "Desperation" hab ich aufgehört King zu lesen.
    Ich hab jetzt mal wieder ein paar Kurzgeschichten aus "Nightmares and Dreamscapes" gelesen. So als kleine Happen find ich ihn ganz ok, aber einen ganzen Roman würd ich nicht mehr ertragen, obwohl ich Cujo, Needful Things und Friedhof der Kuscheltiere geliebt habe.

    Gestern Preston&Child "Blue Labyrinth" gelesen und nachdem die Pendergast Reihe in den letzten Romanen doch deutlich nachgelassen hatte, war das mal wieder ein deutlich besseres Buch, auch wenn ich immer noch stark bezweifle, dass sie an ihre früheren Meisterwerke anknüpfen können werden.

    Nachdem mir die American Gods doch recht gut gefallen bei Amazon Prime, hab ich jetzt mal beschlossen nei Neil Gaiman reinzulesen. Ich bin zwar kein so wahnsinnig großer Freund der Ich-Perspektive, aber die ersten Kapitel von "The Ocean at the End of the Road" finde ich schon sehr ansprechend.

    Bei den DSH schauen meiner Erfahrung nach viele Welpenkäufer extrem auf die "Titel" der Elterntiere und da stehen dann z.B. bei einem bestimmten Deckrüden die Welpenkäufer Schlange.Es gibt sogar Deckrüden, die werden im 5-6-stelligen Eurobereich "gehandelt", deren Nachkommen kosten dann mehr als die Welpen eines "normalen" Deckrüden.

    Solche Spezialisten hast du bei jeder Rasse und das ist nicht der typische Welpenkäufer und Rasse Liebhaber, sondern durchaus ein Sonderfall.

    Die Reaktionen auf die einzelnen Bestandteile des Tests sollen im Gesamtbild Rückschluss auf den Charakter des Hundes zulassen...

    Ist eher eher zurückhaltend, neigt er zu Aggression, Resourcenverteidigung, ist er mutig oder schüchtern....

    sowas sollte einem aber ein Züchter sagen können und zwar zuverlässiger, als ein fremder Trainer, der ein Programm abspult.