schätze ich z.B., dass dieser Hund radikal niemanden ins Haus lässt, den er nicht selbst für gut befindet, erkennt, wenn seiner Halterin etwas zu viel ist und das dem gegenüber dann auch deutlich klarmacht, bis er die Situation für geklärt hält. Leute, die er einmal abgesegnet hat, lässt er aber in Ruhe, Nachbarn und deren ggf. fremden Besuch auch. Wichtig wäre es mir, dass er in der Öffentlichkeit weiß, dass nicht jeder fremde Mensch zu untersuchen ist, sondern nur Leute, bei denen es auch Anlass gibt und ansonsten gleichgültig ist.
Und so funkioniert das einfach nicht.
Ein echter Hund ist keine Lassie und kein RinTinTin, die schalten Misstrauen und Schutz- und Wachtrieb nicht nur ein, wenn jemand "Bösewicht" über sich schweben hat. Je nach der persönichen Schwelle werden da dann alle Menschen oder alle Menschen ab Verhalten X "abgeklärt" und das macht im Alltag sehr schnell sehr große Probleme.
Bei der Vorstellung, dass der Hund deiner Bekannten da die Entscheidung übernimmt, wird mir ehrlich gesagt ganz schlecht. Keinem Hund sollte eine solche Verantwortung aufgebürdet werden. Es ist Pflicht des Hundehalters seinen Hund durch solche Situationen zu führen und es ist Pflicht des Menschen das zu klären und zu manage.
Dass das bisher noch kein böses Ende genommen hat, ist reines Glück. Solche Situation mit bestimmten Hundetypen... puh, das kann ordentlich in die Hose gehen.
Ja, es klingt immer so schön romantisch, wenn der Hund skeptisch gegen Fremde ist, nur die eigene Familie liebt, sich von niemandem anfassen lässt... verleiht einem ls Halter halt schon einen Sonderstatus, wenn man der eine Mensch für den Hund ist. Nur sind wir halt nicht in Lassietown und diese Wünsche haben in der realen Welt unschöne Konsequenzen. Da ist einfach nix mit "den Hund selber entscheiden lassen" wenn man auch nur ein Quentchen Verantwortungsbewusstsein hat. Solche Hunde muss man führen, anleiten und unter Kontrolle halten, damit es nicht zu Unfällen kommt.
Ich habe hier ja beide Typen. Den, der sich eben nicht anfassen lässt von Fremden, skeptisch ist, schützt und wacht und die kleine Streichelschlampe, die sich (noch) jedem an den Hals wirft und für den Wachen nur eine Ausrede ist, um ein bisserl Lärm machen zu dürfen.
Lebenund Alltag sind mit zweiterem Hund sind wesentlich entspannter, leichter und unkritischer. Wenn ich da nicht aufpasse, ich ihn mal entscheiden lasse und er seine Erziehung vergisst, dann streichelt halt jemand meinen Hund und mein Hund schmust sich an einen Fremden ran.
Passiert mir dass bei meinem DSH und er trifft unkontrolliert die Entscheidung bei Fremden... dann ist von Anzeige wegen Sachbeschädigung bis fahrlässiger Körperverletzung und Ärger mit dem Amt alles drin.
Klingt plötzlich nicht mehr so erstrebenswert oder?