Beiträge von IlonaundCo

    Meine Frieda war auch so ein Ferkel.
    Die hat da Wasser mit so viel Schwung vorne reingeschlabbert das die Hälfte an den Mundwinkeln wieder rausgelaufen ist. Den Letzten Schluck hat sie dann über die nächsten zwei Räume verteilt.

    Das einzige was das ganze etwas eingedämmt hat war ein Wassereimer. Größer Eimer mit unten einer handbreit Wasser drin. Der Wasserschwall aus den Mundwinkeln wurde so gestoppt und bis der Kopf aus dem Eimer war, war zumindest ein Teil des letzten Schlucks schon raus gelaufen.

    Da meine anderen Hunde das ziemlich doof fanden, gabs dann noch einen normalen Napf draussen zum rumschlabbern.

    Treffe eben im Wald auf eine Joggerin die beim laufen einen Rosenkranz in den Fingern hält und leise vor sich hinmurmelt.
    Später auf der Runde treffe ich sie wieder als gerade zwei ziemlich rücksichtslose Biker an uns vorbei fahren. Darüber kamen wir dann ins Gespräch.
    Als erstes erzählte sie mir das sie sehr Gläubig ist (ach, wäre ich nicht drauf gekommen) und das alle Nichtchristen, vor allem die Moslems, gefährlich sind. Als ich ihr dann sagte, das es mir, von Extramisten mal abgesehen, völlig wurscht ist wer an was glaubt, war sie erst etwas irritiert, redete dann aber weiter.
    Das die alle andersgläubigen keine Ahnung hätten ect. Irgendwie wurde ich sie nicht los und habe ihr zu ihren bornierten Ansichten ein paar Tackte erzählt so das sie dann das Thema gewechselt hat.
    Dann meinte sie das Murphy ja sehr brav wäre, aber es wäre ja schlimm das so viele Hunde frei liefen. Vor allem für kleine Kinder weil das ja so gefährlich wäre wenn die gebissen werden weil man die Kinder ja erst mit einem Jahr gegen Tollwut impfen könnte.
    Zum Glück kam dann die Weggabelung an der ich abbiegen musste (unbedingt, auch wenn es ein großer Umweg war ;) )


    Später traf ich auf einen Mann mit frei laufendem Deutsch Kurzhaar.
    Da Murphy nicht mit allen Rüden kompartibel ist, hab ich ihn gefragt ob das ein Rüde oder eine Hündin ist. Darauf meinte er das wäre bei Hunden egal :???: Nun ja, es war zum Glück eine Hündin

    Es gibt sicher auch andere TÄ die auf dem Gebiet erfahren sind.
    Dr. Kresgen hat, durch die Größe der Klinik und seine lange Erfahrung, einfach schon etliche auf dem Tisch gehabt.
    Viele TÄ haben noch nie den Begriff Reflexdyssynergie gehört................

    Das erste Mal trat es bei Quintus auch im Urlaub auf. Vielleicht spielt Stess da durchaus eine Rolle.
    Anfangs kam es alle paar Monate, später alle paar Wochen, dann alle 2-4 Wochen.
    Es hat damals fast zwei Jahre gedauert bis die Diagnose stand.
    Wie gesagt, selten und Hund passte nicht ins Bild..........

    Mit dem Dibenzyran passierte es dann aber nur noch sehr selten und war schnell wieder vorbei. Andere Hunde sind unter Medikation komplett beschwerdefrei. Muss man ausprobieren.

    Dibenzyran ist ein Rezeptorblocker, also eigendlich ein Mittel gegen Bluthochdruck, was gegen seltene Formen des Bluthochdrucks und bestimmte Blasenentleerungsstörungen genommen wird. Es ist definitiv zur Dauerbehandlung bestimmt und geeignet.

    Vor Diagnosestellung hatte Quintus immer erhöhte Harnstoffwerte durch das pressen (Rückstau in die Niere), nach Medikation waren die Werte nach 6 Wochen normal. Er hatte auch sonst keine Nebenwirkungen.


    Noch ist es selten, aber es wird im laufe der Zeit öfter.

    Dibenzyran ist kein "Notfallmedikament". Es braucht einige Tage bis zur vollen Wirksamkeit und muss deshalb dauerhaft und regelmäßig gegeben werden!

    Die meisten TÄ sind mit diesem Krankheitsbild überfordert weil es sehr selten ist. Ich würde den Hund auf jeden Fall in einer GUTEN Tierklinik vorstellen.

    Wenn euer Hund beim pieseln hockt, spricht das dafür das er vermehrt pressen muss. Nicht immer kommt es zum kompletten Verschluss, oft öffnet sich der Muskel zu kurz (erst Strahl, dann tröpfeln) oder unvollständig (nur tröpfeln).

    Typisch für die Reflexdyssynergie ist auch, das der Hund nach dem Katheterisieren manchmal wieder pieseln kann. Dann hat sich dadurch der Muskel gelöst.


    Quintus war ein sehr untypischer Fall. Diese Erkrankung ist sehr selten und wenn, trifft sie nur große bis sehr große Hunde. Quintus war da die große Ausnahme (weshalb da auch lange keiner drauf kam) mit seinen 10 kg.

    Er bekam Anfangs zwei mal täglich 5 mg, nach ein paar Wochen nur noch ein mal täglich.
    Die Dosierung ist wohl individuell sehr unterschiedlich und muss durch ausprobieren ermittelt werden.

    Falls für euch in erreichbarer Nähe, kann ich Euch Dr. Kresgen von der Tierklinik Duisburg Kaiserberg empfehlen.
    Bei einem so seltenen Krankheitsbild ist es nicht einfach einen kompetenten TA zu finden der Erfahrung damit hat.

    Hört sich an als hätte er eine Reflexdyssynergie.
    Dabei ist das Zusammenspiel von Kontraktion der Blase und Öffnung des Blasenschließmuskels gestört.
    Vereinfacht gesagt: Manchmal öffnet sich der Flaschenhals ;) nicht oder nicht vollständig (dann tröpfelt er nur).

    Mein kürzlich verstorbener Quintus hatte das gleiche Problem seine letzten 5 Jahre.
    Er war mit Dibenzyran gut eingestellt und kam gut damit zurecht. Trotzdem kam es ein, zwei Mal im Jahr vor das er mehrmals täglich einen Katheder brauchte. Nach zwei Tagen war der Spuk dann wieder vorbei.
    Ohne Dibenzyran hatte er das mehrmals im Monat.....

    Reflexdyssynergie ist eine Ausschlussdiagnose. Wenn alles andere ausgeschlossen wurde, startet man einen Behandlungsversuch. Wenn der Hund darauf anspricht, bestätigt das den Verdacht.

    Da euer Hund ja bereits auf Dibenzyran angesprochen hat, spricht das schon dafür, das es sich um eine Reflexdyssynergie handelt.
    Warum wurde das abgebrochen?

    Vermutlich werdet ihr um eine Dauermedikation nicht herum kommen, bei einem so teuren Medikament leider keine so schöne Aussicht. Für Notfälle solltet ihr in der Lage sein einen Katheder zu schieben, das kann euer TA euch zeigen.


    Ich würde den Hund einem Neurologen vorstellen und andere Ursachen beim Ultraschall noch mal ausschließen.
    Sollte es eine Reflexdyssynergie sein, wird sie euch ein Hundeleben lang erhalten bleiben da sie durch Nervenschäden verursacht wird.

    Ich danke Euch allen für die Anteilnahme.

    Ich komme gerade aus Willich zurück, wo ich ihn bei Infinitas habe einäschern lassen.
    Er wird seinen letzten Platz in einer Bilderrahmenurne finden, so das ich einen Teil von ihm immer in meiner Nähe habe.

    Er fehlt mir sehr.

    Quintus wurde heute Abend eingeschläfert.

    Nachdem keine Aussicht auf Besserung mehr Bestand, war der Zeitpunkt gekommen ihn gehen zu lassen.

    Er ist eben, hier Zuhause in meinen Armen auf dem Sofa, für immer eingeschlafen.

    Ich werde den alten Kauz furchtbar vermissen.