Beim Arbeiten mit negativer Verstärkung muss es etwas geben, was man entfernen kann, um Erleichterung zu schaffen. Das muss da sein BEVOR das Verhalten, dass ich verstärken möchte, gezeigt wird.
Da man im Training nicht immer drauf warten kann, dass eine unangenehme Umwelteinwirkung vorliegt, die ich dann wegnehmen kann, füge ich die halt vorher selbst hinzu.
Beim Pferd: Druck über Blick-leichte Berührung-stärkere Berührung-noch stärkere Berührung usw - bis die Reaktion kommt, die ich wollte (z.B. Hinterhand weicht), dann hört das sofort! auf.
Es ist eine Verstärkung: Bedeutet, ich kann damit erreichen, dass ein Verhalten in Zukunft häufiger (oder schneller, stärker...) gezeigt wird.
Neg. Verstärkung ist umso effektiver, je geringer der aversive Reiz ausfällt.
Also geht man immer mit einem ganz geringen Druck rein, der nur dann erhöht wird, wenn es keine Reaktion gibt. Jedes Mal wieder.
Mit der Zeit wird daraus ein immer feineres Signal.
Beim Arbeiten mit Strafe muss ich abwarten, bis das unerwünschte Verhalten auftritt und dass dann mit der Strafe (Schreckreiz, Schmerz) beenden. Hier ist es genau entgegengesetzt: Wenn ich nicht so stark strafe, dass das Verhalten aufhört, erzeuge ich Abstumpfung. Heisst, man muss beim nächsten Mal lauter brüllen etc.
Strafe ist umso effektiver, je stärker der aversive Reiz ausfällt.