Beiträge von staffy

    Versuch doch ihn mit ein bisschen ganz einfacher Fährtenarbeit zu beschäftigen !
    Da kann er mit seiner Nase arbeiten, folgt der Spur und findet am Ende die Belohnung. Ich denke für einen blinden Hund ist das eine gute Beschäftigung und sehr Bestätigend.


    Wenn er´s nicht kennt mußt du halt ganz simpel anfangen, aber in 3 Wochen kann man schon ein Stück schaffen.

    Dann hat der Arme ja ne ganze Menge hinter sich. Schön, wenn er alles gut überstanden hat und auf dem Wege der Besserung ist.


    Ich nehme mal an, daß du dich die ganze Zeit um den Hund gekümmert hast und dein Sohn erst jetzt wieder mit ihm geht und zwar ganz normal, genauo wie früher. Meine Vermutung ist, daß du in der Zeit, als er krank war anderen Hunden mit einer absolut verständlichen Besorgnis begegnet bist. Ich hab ähnliches auch gehabt, bei jedem fremden Hund zuckt man innerlich zusammen, hofft daß er Abstand hält und der eigene kein (gesundheitsgefährdendes) Theater macht. Der Hund versteht deine Reaktion nicht, in der Tierwelt werden Schwächen so gut wie es geht überspielt, Krank sein kann man sich da nicht leisten.
    Für den Hund was also alles wie immer, nur Frauchen, die hatte auf einmal Angst vor jedem Hund ... ich denke, das hat er übernommen und geht jetzt sofort auf Abwehr wenn einer auftaucht. Das wäre die logische Erklärung, warum er das nur bei dir macht. Hinzu kommen dann noch Hormonumstellungen, evtl. leichte Schmerzen, ...


    Was du also zügigst ändern mußt ist dein Verhalten. Fang an genauso gelassen und selbstbewußt mit ihm umzugehen wie vorher. Die Welt ist wieder in Ordnung und er braucht sich nicht um dich zu kümmern, daß kannst du selbst. Laß nicht zu, daß er andere anbellt, ein klares, ruhiges "Lass es", weitergehen, cool bleiben ...
    Gibts Hundefreunde die er mag, eine nette Hündin ? Fang in kleinen Schritten wieder ein normales Leben mit ihm an, wenn du einen guten Hundeplatz hast, wo er wieder Vertrauen zu dir fassen kann, versteht, daß kein Grund mehr zur Besorgnis besteht, macht das ruhig. Sieh es locker und gelassen, das wird schon wieder !

    Willi wie alt ist dein Sohn ?
    Kann es sein, daß du den Hund unbewußt, aus Rücksicht und Mitleid die letzen Wochen anders behandelt hast ? Das du ihn von allem und jedem fernhieltst, andere Hunde als gefährlich (wg. OP und Narbe) auf Abstand gehalten hast ???
    Überleg mal, laß die letzten Wochen Revue passieren, meistens kommt man selbst dahinter und weiß dann, wo man ansetzen muß.


    mad
    Der Charakter ändert sich nicht, aber das Verhalten kann (muß nicht) sich ändern, bei Rüden wie auch bei Hündinnen. Manche werden ängstlich, andere sozusagen zickig und der nächsten merkt man es gar nicht an. Deshalb ist eine Kastration auch nur in Ausnahmefällen zu verantworten (Krankheit, übersteigerter Sexualtrieb, ...) und kein Allheilmittel für draufgängerische, unerziehbare Hunde.


    @Neli
    Kurzfassung: Den Hund sich selbstständig etwas erarbeiten lassen, loben für jeden kleinen Schritt, neue Aufgaben stellen bei denen der Hund alleine Entscheidungen treffen muß, lernt selbstständiger zu werden und sich zu vertrauen / etwas zuzutrauen.
    Ganz banales Beispiel: Viele Hunde sind noch nie in ihrem Leben eine (schrägliegende) Leiter hochgegangen - trauen sich nicht. Lernt der Hund dies Schritt für Schritt und kommt zum ersten Mal oben an, kann man ihm die Freude und den Stolz über seine Leistung ansehen.
    Auch durch dem Hund gefährlich zu scheinende und somit Angst einflössende Situationen hindurchzugehen (viele Menschen, laute Geräusche) kann ihn aufbauen, sofern ihm dabei wirklich nix passiert. Je mehr er sich zutraut, je selbstbewußter und sicherer er wird, desto souveräner wird er im alltäglichen Umgang werden.
    Auch bei Hunden gilt: Man wächst an seinen Aufgaben !

    Ja ja die "wir hatten selber mal Hunde"-Leute, wer kennt (haßt) die nicht !


    Wenn reden nix hilft mußt du halt deutlicher werden. Stell dich demonstrativ zwischen Hund und Mensch, ein ernsthaftes "Lassen sie ihn bitte in Ruhe !"" sollte reichen, um deine Ernsthaftigkeit zu unterstreichen. Mir wäre in diesem Moment mein guter Ruf (hatte ich je sowas :freude: ) vollkommen egal. Wenn ich nicht möchte, daß jemand meinen Hund anpackt, zumal wenn er Angst hat, dann hat er das zu lassen, sonst werd ich noch deutlicher !
    Wenn ich so etwas kommen sehe wechsel ich meinen Hund automatisch auf die abgewandte Seite und bleibe als "Schutz" dazwischen.

    Was gar nicht so selten vorkommt ist, daß sich kastrierte Rüden absolut bewußt sind, daß sie nicht mehr "vollwertig" sind und damit nicht klar kommen.
    Dann kann es leicht passieren, daß ehemals souveräne Rüden plötzlich zu Raufern und Kläffern werden. Sie versuchen verzweifelt, ihre ehemalige Gleichwertigkeit wieder herzustellen, ihre fehlende Männlichkeit durch übertriebenes aggressives Verhalten auszugleichen.


    Viele, die ihren Rüden ohne Kenntnisse und Information prophylaktisch kastrieren lassen, sind nachher überrascht, wenn sie plötzlich einen Rowdy an der Leine haben.


    In diesem Fall hilft nur eine konsequente Erziehung, Einfühlungsvermögen und aufbauen des Selbstwertgefühls des Hundes. Mag sein, daß bei deinem Hund mehrere Dinge zusammen kommen.

    Ich bin lange Jahre mit Hund ausgeritten und kann nur jedem raten, den Hund NIEMALS am Pferd anzuleinen ! Beides sind unberechenbare Tiere und das kann für alle Beteiligten sehr böse enden (zumal ich glaube, daß es Versicherungen als grob fahrlässig betrachten).


    Mitnehmen kann ich den Hund erst, wenn er perfekt hört. Muß ich ihn anleinen, z. B. bei Straßenüberquerungen, halte ich es für selbstverständlich abzusteigen und Hund und Pferd zu führen !


    Buttschi (heißt der Hund so ?), ich würde mit dem Hund weiter an den Grundkommandos arbeiten. Voraus, links, rechts, zurück,... das sollte er perfekt beherrschen und alles am geführten Pferd können. Danach auf kurzen Ausritten im Schritt weiter trainieren, im Zweifel absteigen und eine Weile führen, regt er sich zu sehr auf kurz an die Leine (zu Fuß). Ich würde mich langsam rantasten, immer nur soviel machen, daß er vernünftig mitläuft. Lieber eine Woche nur im Schritt und zwischendurch mit beiden wandern, joggen mit Pferd und Hund (tu was für deine Kondition :wink: ) und nachher ein perfekt eingespieltes Team haben.


    Den richtigen Ansatz hast du doch, mach genau da weiter !

    Kleiner Tipp:


    Wenn du die Leute nicht im Vorfeld davon abhalten und überzeugen kannst, den Hund zu ignorieren und nicht anzufassen, gibts einen sehr wirkungsvollen Satz !


    Vorsicht, der hat Milben !


    Kannst natürlich auch sowas wie Leishmaniose, Parvovirose, ... sagen. Es wirkt und die Leute ziehen ganz schnell die Hand zurück. ;-)

    Meine Meinung geht zum leicht eingeschränkten JA beim „natürlichen Schutzinstinkt“ !
    Zum Thema Dominanzproblem gibt’s keine Antwort, da es keine Dominanztheorie in der Mensch/Hund Beziehung gibt (der Begriff kommt aus den Forschungen an Gehegehühnern !), somit keine dominanten, sondern lediglich unsichere, selbstbewußte, ängstliche, souveräne, ... Hunde und Uneinigkeiten über Führung und Ressourcenkontrolle.


    Dominant müßte eigentlich durch „falsch geführt“ ersetzt werden.


    Zurück zur Frage:
    Wenn ich einen alltagstauglich Hund haben will, muß die Rangfolge und wer die letzte Entscheidung trifft natürlich geklärt sein, ich muß ihm allerdings verständlich klarmachen, wer und was als selbstverständlich zu betrachten ist (Postbote, Freunde, Nachbarn, ...) und was nicht.
    Besuch bei den Nachbarn wird ignoriert, nähert sich jemand meinem Pferdestall (von der Wohnung aus zu sehen), wird sofort Alarm geschlagen und gelobt.
    Fremde am Tor sollen gemeldet werden, Spaziergänger draussen haben sie zu ignorieren. Wenn ich es für richtig befinde sollen sie sich auch ruhig verhalten, melden sie jemand, treffe ich die Entscheidung, ob der Eindringling verjagt wird oder ob er ungefährlich ist. Eine gute Erziehung und Akzeptanz meiner Entscheidung ist hier Bedingung.


    Bei Begegnungen draussen werden meine kurz ins Fuss gerufen und wir passieren die Leute kommentarlos. Der letzte (betrunkene ??) Fremde den ich im einsamen Wald traf, wurde von mir gebeten sich „vom acker zu machen“, mich in Ruhe zu lassen – erfolglos. Ich ging weiter, ließ die Hunde los und Chica nahm sofort eine Position zwischen uns ein. Als der Mann uns folgte und näher kam machte sie ihm überdeutlich und unmißverständlich klar, daß er unerwünscht sei.
    Selbstständiges Handeln bei drohender Gefahr zum Schutz des Rudels, die letzte Entscheidung, ob Angriff oder nicht hab ich getroffen, beide Hunde wären aber sofort dazu bereit gewesen.
    In einem Rudel melden die Rangniederen Eindringlinge, während die Alphatiere bei nicht anstehender Gefahr seelenuhig im Hintergrund liegen und zuschauen. Erst wenn sie die Lage für ernst halten, schreiten sie ein.
    Ich möchte Hunde haben, die ein (sofern in unserer Welt machbar) möglichst natürliches Verhalten zeigen und noch Hund sind. Mit einem ewig freundlichen „hast du was zu essen für mich“ Hund, dem jegliche Vorsicht, Wachsamkeit und Mißtrauen weggezüchtet wurden, könnte ich nicht so entspannt durch die einsame Dämmerung laufen.


    Problematischer finde ich es nur, daß die meisten Menschen keine Ahnung von Hunden haben und ihre Drohungen weder deuten können, noch ernst nehmen. Bevor ein Hund zubeißt hat er schon ein enormes Repertoire an Warnungen vorausgeschickt.

    Hallo Silke,


    das gleiche hab ich hier auch. Malinoismix, abgegeben wegen Überforderung der Besitzer, TH, vermittelt – Schutztrieb, gebissen – wieder TH, vermittelt –Kind gebissen, TH, ... mit 5 Jahren hab ich ihn dann zu mir genommen. Er zeigte das gleiche Verhalten wie eurer. Ein sehr selbstbewußter Hund.


    Was diese Hunde brauchen ist eine ganz klare, konsequente Führung – vom ersten Tag an !


    Das ihr zusammen arbeitet, auf den HuPlatz geht, du ihm schon einiges beigebracht hast und eure Bindung wächst ist schonmal sehr positiv. Was du ihm aber überdeutlich demonstrieren mußt, ist, daß DU der Entscheidungsträger bist. Du mußt ihm immer wieder auf eine ruhige, souveräne Art erklären, daß jeder Willkommen ist, solange du das zuläßt. Jegliches anknurren oder anbellen, ob Briefträger, Nachbarn oder sonstige Personen wird mit einem sofortigen (aber ruhigen) „Nein“ oder „Lass das“ kommentiert, ruhig sein sofort gelobt.
    Er muß lernen, sich ruhig zu verhalten, alles was du für richtig befindest zu akzeptieren. Mein „Kleiner“ (wiegt nur halb soviel wie deiner) hat anfangs jeden in Büro angegiftet. Er hat seinen Platz zugewiesen bekommen und die klare Anweisung da liegen zu bleiben und sich aus meinen Entscheidungen raus zuhalten. Im Gegenzug hatte jeder die Anweisung, ihn nicht anzuschauen, sondern zu ignorieren. Nach und nach hat er das verstanden und durfte dann auch zu den Leuten hin, sie beschnuppern und hat sich sogar streicheln lassen – vorausgesetzt er ging von selbst hin !


    Hinzu kommt noch die Unsicherheit. Er hat einiges in seinem Leben mitgemacht und muß lernen, daß du nicht nur die Entscheidungen triffst, sondern auch für eure und seine Sicherheit zuständig bist. Daß er Bekannte, die er erst einmal gesehen hat noch anknurrt, ist nicht ungewöhnlich. Hier gilt es ihn zurückzurufen, hinter dich zu schicken, du läßt die Leute herein, begrüßt und danach darf der Hund, sofern er sich ruhig verhält, auch hin.


    Halt ihn erstmal übertrieben dicht bei und hinter dir, erklär ihm, daß du die richtigen Entscheidungen triffst und ihm nie etwas passiert, er sich auf dich verlassen kann.


    Auch würde ich erst mit einigen wenigen Leuten anfangen, die ihn näher kennenlernen, füttern und streicheln dürfen. Alle anderen sollen ihn ignorieren, laß ihn da erst gar nicht hin – die sind neutral und werden nicht angeknurrt, von denen geht keine Gefahr aus. Wenn er dir vertraut, sich 100% auf dich verläßt und du ihn besser einschätzen kannst, dann erst würd ich ihn zu anderen hinlassen.


    Solange, zum Schutz des Hundes und vor allem der Menschen, hat er hinter dir zu bleiben, ganz konsequent und dir die Entscheidung zu überlassen. Sei liebevoll, gerecht und verständnisvoll, aber immer konsequent, ohne Wenn und Aber !


    Gruß Silja


    Ach ja, zum Schutzdienst: Wenn ihr Spaß daran habt, macht das. Ich würde aber noch damit warten, laß ihn erstmal ein halbes Jahr bei euch sein und lernt ihr zwei euch erstmal kennen.

    Und die Sicherheit, die er jetzt im Rudel hat, muß er bei dir haben, darauf arbeitet ihr hin, dann wird er dir durch dick und dünn folgen.
    Aber sehr vorteilhaft, wenn er sich in der Huschu so verhält, ihr geht doch bestimmt aus raus, unter Leute, in die Stadt, ...


    Das mit dem von der Tür auf den Acker kenn ich nur zu gut. Bei Regenwetter trifft man hier stundenlang keine Menschenseele, für Übungszwecke natürlich ungünstig, aber dafür haben wir doch ansonsten sehr ruhige, entspannte Wanderungen, oder ? :)