Beiträge von staffy

    ALSO: Schleppleinentrainig sieht ein bisschen anders aus !

    Zuerst: Die sind nicht teuer, gibts in jedem Tiergeschäft zu kaufen, oder aus Seil und Karabiner selber basteln. Nur nicht zu dünn, dann schneidets ein (in Hund und Hand), nicht zu dick (zu schwer). Umbedingt ein Geschirr benutzen 1. wegen Verletzungsgefahr 2. latscht der Hund sich dann nicht ständig in die Leine

    Sinn und Zweck der SL ist NICHT, den Hund ranzuziehen, wenn er nicht hört, NIEMALS ! Sie dient lediglich als Absicherung, damit der Hund nicht abhauen kann. Im Idealfall ist die Leine nie gespannt, der Hund soll lernen, diesen Abstand selber einzuhalten, ohne zu ziehen.

    Ist der Hund an der SL trainiere ich mit ihm ein "Langsam", "Warte" und "Komm". Diese Kommandos sollte der Hund bereits vorher gelernt haben. Innerhalb dieses 10 m Radius darf der Hund sich frei bewegen, läuft er dem Ende entgegen rufe ich ihn entweder zurück oder lasse ihn langsamer gehen bzw warten. Hört er nicht bleibe ich stehen, rufe ihn ran. Reagiert er nicht, zupf ich leicht an der Leine, hole mir seine Aufmerksamkeit, rufe ihn erneut und lobe jeden einzelnen Schritt in meine Richtung. Was für den Hund die größte Motivation ist (Futter, Spielzeug, weiterlaufen dürfen, ... ), ist bei jedem anders. Wichtig ist nur, daß ich immer konsequent auf ausführen meines Kommandos bestehe. Auch sollte man das Sitz und Platz auf Entfernung üben, naht ein schneller Radfahrer ist es oft einfacher, den Hund ins Sitz zu rufen, als ihn je nach Weglänge zurückkommen zu lassen.
    Gespielt wird draussen auch an der Leine, aber nie mit anderen Hunden. Die Gefahr des "sich verhedderns" ist zu groß und es kann schnell zu Verletzungen oder Beissereien kommen.
    Wenn das alles klappt, kannst du deinen Hund auf übersichtlichen Flächen mit schleppender Leine laufen lassen, aber nicht weit (und bitte keine Knoten oder Schlaufen am Ende machen). Ab dem Punkt mußt du deinem Hund bereits vertrauen können. Der nächste Schritt wäre ihn in ablenkungsarmen Gegenden lose laufen zu lassen, anfangs nur kurz, langsam die SL abbauen.
    Das "Komm" muß immer positiv sein, es muß immer eine Belohnung erfolgen - anfangs Futter oder Spiel, dann abwechselnd mit verbalem Lob und später selten Futter. Der Hund weiß nie welche Belohnung ihn erwartet, es könnte ja auch das "Lauf" Kommando zu den Spielkameraden sein, so ist er immer in Erwartungshaltung.

    Trainiere mit dem Hund ein "Umlenkkommando". Wechsel die Richtung und sag ein "Hier lang" o.Ä.. Darauf hin soll der Hund seine Laufrichtung wechseln und dir folgen. Funktioniert besser, wenn man nach Abbiegen lossprintet und einen kleinen Wettlauf mit dem Hund macht. Viele finden das toll, schiessen vorne weg und traben wieder munter vor. Das hilft dir später, wenn der Hund in Begriff ist abzudriften und unaufmerksam wird.

    Wenn sie gern Stöcke trägt, nimm ein Spielzeug mit. Wirf es ihr als Belohnung und laß sie es eine Weile stolz tragen. Tausch es nach einer Weile gegen Futter ein und stecks weg. Bei jedem 5ten Komm wirfst du es wieder ....

    Zur Handhabung der SL: Die Leine immer nachfassen und locker durch die Hand gleiten lassen - dann kann der Hund nie mit voller Wucht reinlaufen, die Leine bleibt nirgendwo hängen und man erspart sich die unschönen Brandblasen. Mach kurz vor dem Ende einen Knoten, dann merkst du rechtzeitig, wann sie zuende ist.

    Soviel mal kurz zur Schleppleine ... probier das erstmal aus :wink:

    Zitat

    auf rufen, schreien, schimpfen, klatschen, rascheln mit der leckerli tüte, auf sie zu gehen..

    würde ich auch nicht hören .... da würd ich eher einen groooooßen Bogen machen !

    Da brauchen wir noch ein paar genauere Infos, um dir zu helfen !

    Wie Lina schon fragte: Was für eine Rasse oder Mix ist dein Hund ?

    Wie geht sie auf die Menschen zu (Körperhaltung) ?
    Was macht sie, wenn sie zugeschnappt hat ? Geht sie sofort zurück oder setzt sie nach ?
    Was genau macht sie bei Besuch im Haus ? Steht sie kläffend ein zwei Meter davor, bedrängt sie den Besuch, gibt sie nach einer Weile Ruhe ?
    Macht sie das draussen nur an der Leine oder auch freilaufend ?
    Wie verhältst du dich in so einer Situation ?
    Wie ist ihr Ausbildungsstand, wie beschäftigst du sie ?
    Wie verhält sie sich anderen Hunden gegenüber ?
    Wart ihr jemals in einer Hundeschule ?
    ....

    Wenn man das wüßte, könnte man die genaueres sagen !

    Wie sieht schmusen bei euch denn aus ? Kennst du seine Vorgeschichte ?
    Viele Hunde empfinden es eher als bedrohlich, wenn man sich über sie beugt, ihnen frontal zu nahe kommt ! Wenn er sich an einen Platz zurück zieht und du setzt dich direkt neben ihn ist das für ihn anscheinend schon zuviel. Er fühlt sich bedrängt, eingeengt.


    Bei uns ein sehr beliebtes (für die Hunde) Hobby ist die Suche nach Zecken. Da wird der Hund von oben bis unten komplett abgesucht. Anfangs eher mit Mißmut, weglaufen gabs da nicht, mittlerweile dreht und wendet man sich wohlig und hält jeden Körperteil einzeln hin.

    Chica war anfangs, bedingt durch ihre Vorgeschichte, absolut gegen Körperkontakt. Dann hatte sie einen Kreuzbandriss und ich hab sie täglich massiert. Vorsichtig und etappenweise. Danach hat sie ganz neue Qualitäten an Frauchen entdeckt :wink:

    Vesuchs mal andersherum, setzt dich hin, ruf ihn zu dir und laß ihn Platz machen. Kraul ein wenig über die Gegenden, wo ers mag (evtl. Rücken, Oberschenkel, Nacken, ... ausprobieren), mach das nur kurz und geh wieder. Läßt er sich überall anfassen ? Oft wirkt ein " was hast denn du für feine Ohren, bla bla bla .." und vollkommen fasziniert am Ohr kraulen. Die meisten sind dann ganz gespannt, aber hingebungsvoll bei der Sache und fangen langsam an zu genießen.

    Setz dich beim spazierengehen auf die Wiese, laß den Hund neben dir Platz nehmen und streichel ihn beiläufig ... nur kurz, dann bleibt ihr noch etwas sitzen und weiter gehts.

    Mag natürlich sein, daß er einer von der nicht kuschelbedürftigen Sorte ist, gibts auch bei Hunden. Die einen hätten Stofftier werden sollen, anderen reicht ein kurzes Streicheln.

    Da kann ich mich Wakan nur anschließen !

    Was willst du mehr ? Für den Hund ist das Optimum erreicht. Sie kommt mit anderen Hunden klar, jeder halt auf seine Weise. Wenn sie sich an der Leine vernünftig benimmt, freilaufend "sozial korrekt" handelt und mit dem ein oder anderen spielt, wo ist dein Problem ?

    Vergleich deinen Hund bitte nicht mit diesen überfreundlichen Hunden, die auf alles und jeden schwanzwedelnd zu gehen. Dein Hund ist anders, eine eigene Persönlichkeit und eher auf Distanz bedacht. Wenn ihr große Hundeansammlungen Streß bereiten, meide diese doch. Sie hat das Recht sich ihre Spielpartner selber auszusuchen, wenn sie von anderen in Ruhe gelassen werden will, haben die das zu akzeptieren.
    Ich hab auch so einen, der bei vielen tobenden Hunden sofort unter Streß steht, nur noch auf Abwehr geht und jeden von sich wegbeißt. Ich vermeide solche Situationen oder, wenn nicht möglich, gebe ich ihr den nötigen Rückhalt, behalte sie bei mir und sorge dafür, daß sie in Ruhe gelassen wird. Unterwerfen würde sie sich niemals, eher geht sie auf Angriff über (bedingt durch ihre Vorgeschichte). Ich weiß es, handel entsprechend und lebe damit - sie ist so, wir haben beide unsere Eigenheiten. :wink:

    Freu dich über die Fortschritte die sie gemacht hat und akzeptiere sie so, wie sie ist. Für ihre Vergangenheit habt ihr doch schon viel erreicht !

    Wenn du ihm unerwünschtes Verhalten abgewöhnen willst und er derzeit „nicht ansprechbar“ ist (was in dem Alter nicht ungewöhnlich ist) mußt du ihm erstmal jede Möglichkeit dazu nehmen – also ab an die Leine ! Noch ist er zwar klein und goldig, aber irgendwann wird er Matschpfoten haben, jemanden treffen, der Angst vor Hunden hat, etc. und das Bild des Hundehalters ist eh nicht mehr das Beste in D, also, solange er nicht verlässlich hört: vermeiden !

    Bring ihm (an der Leine) bei, nicht unaufgefordert zu anderen hinzulaufen, Spaziergänger zu ignorieren. Laß ihn prinzipiell bei entgegenkommenden Passanten zu dir kommen und ruhig neben dir an diesen vorbei zulaufen. Leider gibt’s natürlich diese „ach was ist der süß“ Leute, die meinen jeden anquatschen und betatschen zu müssen – ist schwer, aber auch das kann er lernen.

    Üb mit bekannten Personen, laß ihn mit Kommando (bei uns heißt das „Fass“ :D ) hin zum begrüßen. Nach Möglichkeit hocken sich die Leute hin, begrüßen ihn ruhig und setzen ihn bei jedem Anspringversuch wieder auf alle Viere. Hochspringen wird mit Nein kommentiert, sobald er alle Viere auf dem Boden hat kommt sofort ein Lob und Streicheleinheiten. Er soll lernen, ruhig zu begrüßen !

    Genauso kann man das „ignorieren“ mit Figuranten üben. Nimm jemand, den der Hund möglichst nicht kennt. Ihr trefft euch, Hundi geht natürlich hin und springt. Der andere ignoriert ihn vollkommen, dreht sich nach Möglichkeit weg, schaut ihn nicht an und spricht nicht mit ihm. Sobald er merkt, daß er nicht weiterkommt, nicht beachtet wird, ruhig ist zu dir rufen und fürs Kommen loben, streicheln, …

    In der Beziehung mußt du sehr konsequent sein. Ruhiger wird er wahrscheinlich von selbst mit zunehmendem erwachsen werden. Schlimmer wäre es allerdings, er trifft vorher auf jemanden, der wirklich Angst hat und ihn wegtritt (passiert nicht selten) und das kann böse für den Hund und sein späteres Verhalten enden.

    Ich kann dir nur empfehlen nach Dellbrück ins TH zu gehen (dürfte ja nicht weit weg von dir sein). Sag denen genau was du suchst, welche Kriterien der Hund erfüllen soll und was du zu bieten hast.
    Das Personal dort ist sehr kompetent, man kennt die Hunde gut und kann dir sagen, wer "der Richtige" für dich ist. Jeder Hund hat seinen Paten, der täglich mit ihm spazieren geht und einiges erzählen kann. Da hast du auch die Möglichkeit mit ihm oder ihr erstmal eine Weile spazieren zu gehen, bzw. öfters hinzufahren, um den Hund kennen zulernen. Dann kannst du in Ruhe überlegen, ob ihr zusammen passt.

    Ein erwachsener Hund wäre auch viel besser für euch geeignet !

    Hi Nele,

    angenommen dein Hund ist ängstlich, unsicher und hat einige schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht, dann liegt es nur an dir, dieses Verhalten zu ändern.
    Klar, auf dem Hundeplatz funktioniert das alles Bestens, DU kennst die anderen Leute, DU hast einen Trainer an deiner Seite, DU weißt es kann nix passieren = DU fühlst dich sicher und das vermittelst du deinem Hund.

    Draussen sieht es ganz anders aus. Du bist allein mit deinem Hund, es kommen vollkommen Fremde auf euch zu, du kennst die Reaktion der anderen nicht, die Bellerei deines eigenen Hundes ist dir peinlich, du wirst selber gestresst, ... ihr puscht euch gegenseitig hoch (so geht’s zumindest den meisten !).

    Da hilft dir nur an dir selber zu arbeiten ! Ruhiger zu werden, gelassener auf andere zuzugehen, nur Augen für deinen eigenen Hund zu haben und alles andere drum herum völlig ausser Acht zu lassen. Du mußt dem Hund vermitteln, daß er bei dir sicher ist, du alles im Griff hast und ihr unbeirrt euren Weg fortsetzen könnt, mit ruhiger Stimme, selbstbewußter Körperhaltung und souveränem Auftreten.

    Nimm den Hund auf die dem Entgegenkommenden abgewandte Seite, lass ihn bei dir gehen, halt ihn im Auge und NUR ihn. Teste erstmal seine Individualdistanz aus, die Entfernung, ab der er gestresst, also mit drohen, knurren, bellen reagiert. Bleib ausserhalb dieser Distanz, beobachte ihn und beim ersten Anzeichen (beginnendes Fixieren, Körperhaltung angespannt, ...) sagst du ihm ein ruhiges, unspektakuläres „Lass man“ (oder was du willst) und gehst unbeirrt weiter. Wird er extremer wechsel die Richtung, lauf einen Bogen um den anderen, sobald du seine Aufmerksamkeit hast ( z.B. Blickkontakt), er ruhig ist – loben. Fängt er wieder an, erneut dein „Lass es“. Du mußt dich da Anfangs an euer beider „Wohlfühlgrenze“ rantasten, bevor du Schritt für Schritt näher an die anderen herangeht. Hilfreiche Übung: Such dir einen entgegenkommenden Mensch mit Hund, wähl einen Punkt hinter diesem, dein Ziel ist dorthin zugehen, egal was kommt, keiner kann euch stoppen. Deine Gedanken sind nur bei diesem Ziel und deinem Hund, alles andere interessiert euch nicht. Du bleibst vollkommen gelassen und ruhig, dein „Lass es“ muß desinteressiert an dem anderen klingen. Er soll lernen dir zu vertrauen, sich bei dir sicher zu fühlen, keinen Grund mehr zu haben andere auf Abstand haben zu wollen, weil du bei ihm bist und weißt was du tust. Ihr habt ein gemeinsames Ziel, da wird gespielt und da wollt ihr hin, die Welt besteht in dem Moment nur aus euch Zweien !

    Weich den anderen nicht mehr aus, betrachte sie als neues Trainingsobjekt. Taste dich langsam ran, lauf Bögen wenn es zuviel ist, verfolge coole Hunde mit Abstand, halt die Begegnungen unterschiedlich (Bögen laufen, kurz vorher abbiegen, Sitzen lassen, ...) und immer loben wenns gut geklappt hat, wenn nicht – Schwamm drüber, wir sind nicht nachtragend, der nächste kommt bestimmt !

    Mag sein, daß er nach einiger Zeit zwar viel entspannter läuft, aber alles, was unter 2, 3, .. m ist immer noch anknurrt. Mit meiner Chica kann ich durchs dichte Gewühl gehen, ich kann sie auf Entfernung bei Fremden ins Platz legen, ... aber auf engen Waldwegen, wo man sich frontal begegnet, da hat sie ein Problem ... ich akzeptiers, lebe damit und versuch dran zu arbeiten ...nobody is perfect ! :wink:

    Grüße silja