Beiträge von staffy

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    Also ich hab mal im Fernsehen eine Reportage über einen hundetainer gesehen der Hunde, ich glaub es waren Belgischge Schäferhunde, trainiert. Diese werden dann in alle welt Hauptsächlich USA in Schutzdienst für mehrere tausend Dollar verkauft. Diese Hunde hatten so einen Gehorsam. Sitz u. Platz in Millisekunden. Kann man daraus auf solche Methoden schließen? Es war so dargestellt als wenn er ein großer Hundefreund ist aber bei dem Kadavergehorsam?

    Das wird Schlegel und diese sehr sachliche, vollkommen wahre Reportage über seine Arbeit gewesen sein (man darf nicht alles glauben, was im TV läuft).

    Da ich ihn persönlich nicht kenne und ihn nie beim Training seiner Hunde gesehen habe, kann ich deine Frage weder mit Ja noch mit Nein beantworten !
    Allerdings hat der Malinois aus reinen Arbeitslinien, die bringen schon einen sehr großen Arbeitseifer mit, nur wie er den perfektioniert ...??

    Ja und Nein, wir haben uns da weder miß- noch richtig verstanden !

    Wenn du mit deinem Hund nur am Grundgehorsam arbeitest und ihn an der Leine stöbern läßt, fehlt dieses Miteinander ! Die klassische UO ist für die meisten Hunde (vor allem Jagdhunde) fuchtbar langweilig, weil unsinnig und ohne Erfolg.

    Du mußt gerade da den Jagdtrieb deines Hundes ausnutzen. Was will er denn am liebsten, was ist seine größte Belohnung ?? Das Jagen, oder ?

    Teamarbeit setzt die Einhaltung gewisser Regeln voraus. Trainierst du einfach nur das „Hier“ und „Platz“ bedeutet das für deinen Hund generell ein Abbruch dessen, was viel mehr Spaß macht – sein eigentliches Ziel verfolgt ihn nie.

    Arbeitest du aber bewußt mit statt gegen seinen Trieb, wirst du ihn viel leichter erziehen können. Lernt der Hund, daß man Dummies oder Menschen (im Sinne von Mantrailing) jagt, wird er deine Entscheidung, daß eine Hasenfährte tabu ist akzeptieren.

    Ganz einfaches Beispiel: Dein Hund hat eine Fährte in der Nase, du legst ihn ins Platz (oder stoppst ihn sonst wie), wirfst einen Dummie in die entgegengesetzte Richtung und läßt ihn diesen dann suchen, apportieren und belohnst entsprechend (muß natürlich schrittweise aufgebaut werden). Der Hund wird schnell lernen, daß das Abbruchsignal nicht das Ende vom vielversprechenden jagen ist, sondern daß danach ein mit Sicherheit erfolgreiches, gemeinsames Stöbern beginnt.

    Das Ziel ist doch das Umlenken der Wildhetze auf ein gewünschtes Objekt. Ist das ersteinmal gefestigt, muß nicht zwangsläufig immer eine Alternativaktion erfolgen, die Entscheidung „das jagen wir heut nicht“ wird dann akzeptiert – solange der entsprechende Ausgleich da ist.

    Motivation und Erfolg sind bei einem Hund die wichtigsten Argumente zum Lernen und die erreicht man nur mit der für den Hund größten Belohnung.

    Sieh es ganz sachlich: Du hast dir einen Jäger geholt, also kannst du nicht erwarten, daß er super hört, seine Bestimmung aber vergißt. Du mußt MIT ihm jagen, nur das was wann wo und wie entscheidest du !
    Die Alternative ist ein ewig frustrierter, armseliger Hund, der sein Leben an der Leine verbringt.

    Eine Anmerkung für die Fachleute der Gattung "bei so einem Trieb wird man ihn nie ableinen können": Habt ihr je einen ausgebildeten Jagdhund gesehen, der planlos, ignorant und selbstständig jagt, der irgendwann zu seinem Jäger zurückkommt, die Ente frißt statt sie zu apportieren .... Man kann Jagdhunde genauso gut oder schlecht erziehen wie jeden anderen auch, nur eben anders !!

    Wer in einer Zweierbeziehung die Führung übernimmt und ob der Hund sie anerkennt, hat rein gar nichts mit dem Gehorsam eines Hundes zu tun !
    Es gibt zig Teams, wo der Hund seinen "Chef" bedingungslos anerkennt, sich ihm vollkommen anvertraut und seine Entscheidungen zu 100% akzeptiert, der aber ansonsten vollkommen unerzogen ist, kaum Kommandos kennt, im Bett schläft und alle Befehle sehr gemächlich ausführt.
    Genauso gibt es Hunde, die anscheinend perfekt hören, teils richtig gut in ihrem Fach sind, mit "Chefe" super zusammenarbeiten, aber in keinster Weise von seinen "Führerqualitäten" überzeugt sind (meist die: auf dem Platz super, draussen kläfft er alle an).

    Nur weil mein Hund von sich aus sagt, daß er spielen oder gestreichelt werden will, ist er noch lange nicht der Tonangebende. Auch ein "überhören" eines Kommandos sagt nix über die Mensch-Hund-Beziehung aus.

    Chef sein heißt, die Erfahrung, (innere) Größe, Souveränität und Gelassenheit haben, in jeder Situation die für alle beste Entscheidung zu treffen, ruhig mit Gefahren und Streß umzugehen, konsequent auf die Einhaltung gewisser Regeln zu bestehen, immer gerecht und vorausschauend zu sein. Jemand, dem man sich gerne anvertraut, der einem Sicherheit gibt, an dessen Seite man sich gerne bewegt und daher auch nie seine Entscheidungen anzweifelt. Der einem aber auch gewisse Freiräume gewährt, Selbstständigkeit zugesteht und zuhört !

    Aufgrund welcher Verhaltensweisen, Vorfälle ist deine Hundeschule denn zu der Erkenntnis gekommen !?

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    Ich habs ja fast befürchtet! Der Jagdtrieb bei Hunden ist eben scheinbar nicht abzuschwächen! Danke für die Hilfe!

    Warum sollte er auch !! Jagdtrieb heißt ja nicht automatisch wildern und Rehe reissen !

    Du hast dir diesen Hund geholt (und nicht er sich dich), da ist es doch nicht überraschend, daß er jagt. Wenn du dich schon für so einen Hund entscheidest, dann mußt du ihm auch das bieten, was er im Blut hat ! Der Hund ist nicht ungehorsam, stur oder unkooperativ. Er tut das, wofür er gezüchtet wurde.

    Will heißen gezieltes Training des Grundgehorsams, teils ohne Ablenkung (z.B. Hundeplatz), teils draussen an der Schleppleine. Beides mit immer gesteigerter Ablenkung.
    Ganz wichtig ist aber, parallel dazu den Hund sinnvoll zu beschäftigen. Du kannst nicht sagen wir mal 3 Monate mit dem Hund nur am Grundgehorsam arbeiten, ihn aber in der Zeit nicht auslasten. Wenn du von ihm erwartest, daß er deine Kommandos befolgt, mußt du ihm im Gegenzug die Beschäftigung bieten, die seiner Veranlagung entspricht.

    Teamarbeit heißt Geben und Nehmen !

    siehe https://www.dogforum.de/ftopic10569.html

    Wenn das bei euch so aussieht, daß sie einfach nur sagt, lass mich in Ruhe, halte 2 m Abstand und damit ist die Sache erledigt, warum nicht – sollte man akzeptieren !

    Wenn sie allerdings zu denen gehört, die dermaßen auf ihre Beute fixiert sind, daß sie rechts und links nichts mehr wahrnehmen, andere Hunde regelrecht angehen, um ihr Spielzeug zu verteidigen, dann würde ich nicht mehr in der Gegenwart anderer Hunde mit ihr spielen. Ich würde dem Hund alles abnehmen und gezielt da Hunde treffen, wo nichts zum Verteidigen erreichbar ist (Waldrand mit Stöcken, etc. meiden). Vielleicht entdeckt sie dann die Spielqualitäten anderer Hunde neu ...

    Sollte sie generell kein großes Interesse an anderen Hunden haben, dann nimm es so hin. Es gibt viele Hunde, die einen besten Freund haben und auf den Rest gerne verzichten können.

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    Und wozu "braucht" man sowas?

    Gar nicht !

    Ausser, du gehörst zu den Menschen (obwohl Mensch die falsche Bezeichnung ist), die ihren Hund zu absolut unterwürfigem Verhalten erziehen wollen, einen blitzartigen 100% Gehorsam verlangen.
    Der Hund bekommt ein Sitz, reagiert er nicht binnen 1/10 sekunde wird die Leine gestrafft oder es folgt ein Stromschlag. Von Platz ins Sitz, Kommando Aus, ... immer die gleiche Prozedur. Manche scheinen es auch zu nutzen, um einem Hund das aggressive Beissen anzutrainieren, kann er auf dem Tisch bei Angriff doch nicht flüchten, sondern muß sich verteidigen. Sche... thema, möchte ich mich nicht näher drüber auslassen !

    Es gibt immer noch Vereine, die mit dieser Methode arbeiten, ich hoffe nicht mehr lange !

    Dein erstes Posting klingt nach einem Hund, der entweder unsicher bei anderen Hunden ist (da kann man mit einem souveränen Rüden und viel Bestätigung dran arbeiten) oder nach einem, der einfach keinen wert auf Hundekontakte legt.
    Dieses Lefzen hochziehen und Abwehrschnappen ist nicht ungewöhnlich, die drückt damit lediglich aus, daß sie in Ruhe gelassen werden will.

    War sie jemals ein verspielter Hund ?
    Wie ist denn ihre restliche Körperhaltung bei so einer Begegnung ?

    Was verstehst du bei deinem zweiten Posting unter "angefallen" ?
    Hat sie ihm nur direkt gesagt, daß er bitte Abstand halten soll (sieht gefährlicher aus, als es gemeint ist) oder hat sie ihn richtig gebissen ?

    Wie verhält sie sich bei Hunden, die sie gar nicht beachten ?

    Das ist die nette Variante des Galgens !
    Die andere wird beim "Contact on table" eingesetzt. Der Hund steht auf einem Tisch, die Leine wird vom Halsband durch den Galgen geführt, der Hundehalter gibt Kommandos, die Leine wird straff gehalten, der Tisch kann unter "Strom" gesetzt werden, ....

    Weiter muß/möchte ich das nicht erklären !

    Bei den Seminaren wirst du keinen Erfolg haben, die sind bereits seit Monaten ausgebucht !
    Die guten Hundetrainer (über Baumann läßt sich, wie über jeden anderen auch, streiten) sind meist schon ein Jahr ausgebucht. Ich mach gerade meine Planung für 2007 !!!

    In den Griff zu bekommen ist diese Verhalten, auch bei einem 7 jährigen Hund, es wird nur entsprechend länger dauern.

    Meiner galt als unverträglich, als ich ihn mit 5 Jahren aus dem TH holte. Heute, ein Jahr später gehen wir ohne Probleme mit 15 anderen Hunden spazieren und besuchen große Treffen (teils 100 freilaufende Hunde) !

    Daß du vollkommen entspannt mir vielen anderen Rüden spazieren gehen kannst, würde sehr langes, kompetentes Training voraussetzen. Dein Ziel sollte aber sein, den Hund vernünftig an der Leine händeln zu können und ihn verläßlich in entsprechender Entfernung abzurufen und das ist mit Sicherheit machbar !

    Nur, wie ja bereits erwähnt einen wirklich guten Trainer zu finden, der das Problem deines Hundes erkennt und gezielt daran arbeitet und nicht jedes halbe Jahr einen neuen aufzusuchen, weil der letzte nichts taugte, das ist das eigentliche Problem.

    Woher kommst du ? Vielleicht hat jemand einen guten Tipp für so einen kompetenten Trainer !?