Beiträge von staffy

    Zitat

    Grundgehorsam sitzt sonst perfekt!!!

    Eben nicht !! Das glauben viele, aber in gerade solchen Situationen zeigt sich die wahre Mensch-Hund-Beziehung. Da hilft dir nur weiter mit dem Hund arbeiten, vor allem Übungen, die eure Kooperation fördern.

    Ein Abbruchkommando einführen, was den Hund in allen Situationen stoppen kann und dem dann ein Hier folgt. Üben, üben, üben und in Situationen wo andere Hunde auftauchen gegebenenfalls an die SL legen. Wenn ihm das Hier noch schwerfällt, abliegen lassen, hingehen, abholen.

    Gezielt mit Spielzeug und anderen Hunden ein "Stop" einbauen und dann hinschicken, der Hund muß lernen, Geduld zu haben, sich selbst zu kontrollieren und somit, egal wie erregt er ist auf dein Kommando zu hören.

    Dieses hinlaufen und dich vollkommen ignorieren ist nix anderes, als mal dezent den Mittelfinger zu heben ! Zumal das auch ganz schön schief gehen kann (je nach Hund). Wenns passiert, geh sofort kommentarlos hin und nimm ihn mit.

    Ich gehöre aber manchmal auch zu diesen gemeinen Leuten. Wenn mir andere Hunde hinterherlaufen und der Besitzer verzweifelt ruft, gehe ich seelenruhig weiter und laß den Hundehalter stehen. Allerdings nur bei denen, die vorher arrogant, überheblich glauben, ihr Hund sei super erzogen ... wenn sie ihren dann abholen hab ich nur ein süffisantes Grinsen im Gesicht.

    Obwohl ich geschäftlich ganz NL bereise, kenne ich mit Hund nur die Gegend um Zeeland (siehe obige HP) und da muß ich sagen, die sind super hundefreundlich.

    Ich war schon zig mal da und hab nie etwas unfreundliches erlebt. An den Stränden (wobei wir nicht zur Hauptsaison an die Badestellen gehen) trifft man immer nette Leute, mit oder ohne Hund, an den Strandcafés stehen Wassernäpfe und obwohl wir immer mit vielen Hunden unterwegs sind, werden wir eher freundlich belächelt als (wie teilweise in Deutschland) böse angefeindet.

    Ferienhaus mit Hund ist dort einfacher zu bekommen, unser Vermieter akzeptiert sogar unsere 6er Bande. Wenn man freundlich, höflich und rücksichtsvoll ist, ist es das Urlaubsland für Hundebesitzer !

    Grüße von den Beachbandits

    Wenn ich meine Freizeit am liebsten draussen verbringe, einen Hund haben will, der ein super Teamworker ist, sensibel, feinfühlig, im Haus eine Schmusekatze und draussen ein Powerpaket, ich mich selber für Fährten- und Dummyarbeit begeistern kann, einen Hund suche, der in diesem Bereich leicht zu führen ist ...

    Wenn ich Rettungshundearbeit machen will, einen ausdauernden Profi mit guter Nase brauche, oder im Bereich der Geruchsidentifikation (Drogen, Sprengstoff, Leiche, ...) arbeiten möchte ...

    ... dann gehört für mich ein Jagdhund zur ersten Wahl.

    Es müssen keine Hasen sein, die mein Hund jagt und mal ehrlich, wie sieht denn der Alltag eines modernen Feierabend-Jäger-Jagdhundes aus ??
    Der Hund wird unter der Woche kaum sinnvoll beschäftigt, ist einfach nur Familienhund (wenn nicht sogar im Zwinger). Am Wochenende gehts ins Revier, wobei er meist nur an der Leine ist (die meisten Jäger fahren ihr Revier ab). Wenn die Treibjagden losgehen, hat er Hochsaison, kann ein paar Wochenenden richtig arbeiten. Gabs mal einen Wildunfall, darf er nachsuchen. Aber sonst ??
    Ich hab noch nie einen Jäger getroffen, der mit seinem Hund (nach der Ausbildung) in irgendeiner Weise arbeitet. Wahrscheinlich machen die das morgens um 6 Uhr tief im Wald ...

    In Jägerhände muß nicht zwangsläufig in kompetente Hände heißen !

    @ BeJu Da geb ich dir (fast) Recht !

    Jeder Hund ist anders und die 100% Verläßlichkeit wird man bei keinem erreichen. Den einen trainiert man 3 Monate konsequent und erzielt hervoragende Ergebnisse, beim nächsten braucht man fast ein Jahr, um wirkliche Erfolge zu erreichen. Es kommt immer darauf an, wie alt der Hund ist, wie oft er schon gejagt hat, ... Daß ich mit einem richtigen Jäger jemals entspannt zur Abenddämmerung am Waldrand spazieren gehen kann, ist sehr unwahrscheinlich.

    Selbst wenn ich es nicht schaffe, meinen Hund vom Hasen abzurufen, so kann ich aber das eigenständige Stöbern und daraus resultierende Finden und Hetzen durch konsequentes Training bei (fast) jedem Hund gut in den Griff bekommen.

    Ich muß dazu sagen, alle die ich kenne und die wirklich ernsthaft mit ihrem Hund arbeiten, haben sensationelle Erfolge. Meist scheitert es nur an den fehlenden Kenntnissen und vor allem Geduld. Viele geben zu schnell auf, glauben nicht an sich und ihren Hund, sehen keine Fortschritte und finden sich mit der Leine ab. Die meisten unserer super qualifizierten Hundeschulen können nicht über den Tellerrand der gemeinen UO und ein bisschen "Just for Fun" Beschäftigung hinausgucken, stehen nicht wirklich hilfreich zur Seite. Problemhundbehandlung in jeder Hinsicht gehört nicht zum Stundenplan. Nicht selten hört man nach 3 - 4 Stunden: Den werden sie nie von der Leine lassen können! Woher soll der "Laie" den Mut und den Ehrgeiz nehmen weiterzumachen, vor allem wie ?

    Wenn ich bedenke, was mir damals blutigen Anfängerin meine erste Trainerin erzählt hat ! Mein Hund würde demnach heute mit Maulkorb und an doppelter Leine gesichert laufen ...

    Vor kurzem lernte ich eine Huskydame kennen, die mit 9 !! Jahren zu einer ehemaligen Jägerin kam. Nach endlosen 2 Jahren läuft dieser Hund immer frei, ignoriert Katzen und läßt sich von Wild abpfeiffen. Dieser Hund ist topfit, hat wahnsinns Spaß an der Arbeit und für mich wieder ein erfreuliches Beispiel, daß konsequentes Training und eine Engelsgeduld auch bei einem älteren Hund noch erfolgreich sein kann !

    Schau mal bei http://www.sardog.de rein, vielleicht findest du da was passendes (Mantrailing im Oktober in Düsseldorf mit Andrea von Buddenbrock) !

    Was du brauchst wäre ein kompetenter Trainer, der dir und deinem Hund gezielt hilft und der souveräne Hunde zum Training zur Verfügung hat.
    Alles was ich dir in dieser Richtung empfehlen könnte, wäre mindestens 100 km von dir weg (Gaby Niepel / Bielefeld)!

    Oder wärst du bereit und in der Lage, eine Woche Urlaub mit dem Hund in einer guten Hundeschule zu machen (z.B. Bloch, Rohn, Grewe )?

    Ich fang mal ganz vorne an:

    1. Er sollte einen festen Platz in der Wohnung haben, der auch einen bestimmten Namen (Decke, Körbchen, ...) hat. Dieser Platz muß strategisch unwichtig sein, ihm aber einen Blick aufs Geschehen bieten können, eine ruhige Rückzugsmöglichkeit sein und von ihm auch gerne ausgewählt werden, keine Strafverbannung in die Ecke.
    Das Kommando (Decke) muß er kennen und dort (anfangs) belohnt werden, ab und zu Knabbereien dort geben. Wenn du ihn dorthin schickst, achte mal genaustens auf deine und seine Körperhaltung ! Fällt er in sich zusammen, legt er die Ohren an, zieht den Schwanz ein, wie reagiert er ? Wie verhälst du dich ? Hunde achten mehr auf die Körpersprache als auf die Worte, ideal wäre, du stehst neben seinem Platz, dein Körper (nicht nur die Hand) zeigt in die Richtung des Platzes, aufrecht stehen (nicht vornübergebeugt, Blick auf den Platz gerichtet, eine freundliche, aber bestimmte Aufforderung kombiniert mit einem Handzeichen. Jeder Schritt des Hundes in die richtige Richtung (sofern er nicht knurrt) wird gelobt, liegt oder sitzt er auf dem Platz gibts ein Leckerli. So sollte es ganz präzise in der Trainingsphase aussehen !

    Wenn du vor ihm stehst, in Richtung Korb zeigst, den Oberkörper nur minimal nach vorne beugst, ist das eine Bedrohung für ihn. Wenn ihr mal eingespielt seid, ist das nicht mehr soo wichtig, momentan wird er aber jede deiner Gesten genau lesen und mehr auf Körper als auf Stimme reagieren ! Die Mehrheit der Hundehalter zeigt was anderes, als sie sagen !
    Wenn er woanders liegt als er soll (wenns denn sein muß) hol ihn nicht, ruf ihn woanders hin und bring ihn dann zu seinem Platz. Vermeide alles, was auf ihn bedrohlich wirken könnte und auch für dich unangenehm ist.

    2. Das gleiche am Auto, achte mal ganz gezielt drauf, wie du stehst. Wenn du mit dem Rücken zur Box stehst und ihn rufst, blockt dein Körper ihn ab und die Stimme sagt komm ! Dreh dich zur Box, "wink" ihn rein, zeig ihm regelrecht den Weg. Ein Leckerli wirfst du rein und ein zweites gibt es bevor du die Türe schließt.

    Menschliche Körpersprache ist vollkommen konträr zu dem der Hunde und oft ein ungeahntes Mißverständnis. Meist sind es nur Kleinigkeiten die man verändern muß, dann funktioniert es besser. Hast du deinen Hund länger, weiß er daß du etwas anderes meinst als du eigentlich ausdrückst. Jeder kennt doch den korrigierenden Hundetrainer, der beim ranrufen sagt: Nicht nach vorne beugen, bleib gerade stehen !, aber kaum einer achtet wirklich drauf. Ein Hund, der sich nach vorne beugt, die Vorhand vermehrt belastet, ist in Angriffsstellung - das Gegenteil von dem, was wir mit vorbeugen meinen.

    Ich vermute, dein Hund geht momentan viel mehr nach dem was er sieht, als danach, was er hört. Bei allem, was du trainierst, bleib ruhig und gelassen, nie die Nerven verlieren und laut werden.

    Ich weiß, einfacher gesagt als getan ! :wink:

    Hi Nele,

    ich hab nen sehr guten Freund in Düren wohnen, der als Trainer arbeitet und sich speziell mit Jagdhunden beschäftigt.

    Schick mir doch bitte eine email, dann kann ich dir seine Daten geben und ihr könnt mal unverbindlich telefonieren.

    Gruß
    Silja

    Na ok, 2 Monate ist nicht wirklich lang und bei der Vorgeschichte wird er erst wieder Vertrauen in die Menschheit fassen müssen.

    Was er dann garantiert bisher nicht hatte, war eine konstante Führung in seinem Leben. Die Abgabeleute werden ihn wohl kaum vernünftig gehalten haben (es gibt Ausnahmen) und im TH war er auf sich allein gestellt. Der Begriff Bezugsperson dürfte ihm fremd sein.
    Der größte Fehler ist dann, dem Hund erstmal ein paar Wochen Zeit zu geben, soll er sich in Ruhe alles anschauen, einleben, etc. ... dann sehen wir weiter !

    Was diese Hunde vom ersten Tag an brauchen sind klare Regeln, die das Zusammenleben in und ausser Haus definieren. Man zeigt ihm seinen Platz, seine Futterstelle, Haus, Garten, ... und klärt gleich, was tabu ist. Nach und nach werden ihm alle Regeln erklärt und danach auch konsequent eingehalten. Nicht dramatisches Fehlverhalten wird ignoriert, problematische Dinge gleich richtig gestellt. Draussen das gleiche: Du agierst, der Hund reagiert. Es ist deine Entscheidung wann wohin wie ihr geht, Grundkommandos werden ihm Schritt für Schritt beigebracht, was er verstanden hat wird konsequent auch hier erwartet. Liebevoll gerecht, aber immer konstant. Er muß deine Entscheidung akzeptieren, weil er lernt, dir zu vertrauen, dich als souveränen Führer zu schätzen weiß, der ihn nicht alleine stehen läßt und auch nicht in unangenehme Situationen bringt.

    Wenn er mal vor sich hinknurrt, betrachte es als seinen „Muss das sein?“ Kommentar, nimm es zur Kenntnis, aber geh in keinster Weise darauf ein. Auch dieses menschliche „Nachsetzen“ – wer hat das letzte Wort ... blödsinn.

    Sollte er auf eine ernsthaft Auseinandersetzung aus sein, wäre der Trainer vor Ort hilfreich, um die Gründe weshalb und die beste Methode dagegen zu finden.

    In welchen Situationen knurrt er denn ? Wie sieht das genau aus ? Was machst du und vor allem, was macht der Hund vorher ?

    Da kann ich nur vor Wut und Mitleid heulen ...

    Es ist immer wieder unfassbar, wozu Menschen fähig sind.

    Ich hoffe zutiefst, sie bekommen raus, wer der Halter war !


    Betroffene, traurige, aber sehr wütende Grüße

    staffy