Beiträge von staffy

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    Soll nicht unverschämt sein, aber ich glaub nicht, dass er der Typ dafür ist.Er müsste mir ja aufs Wort gehorchen und sich voll und ganz auf meine Signale konzentrieren. Ich glaube dazu ist er zu selbstständig...
    Wir üben gerade daran einen Ball nur auf Kommando zu holen.


    Find ich beeindruckend ! Dein Hund scheint null erzogen zu sein, aber von Wild läßt er sich abrufen ... :respekt:

    Gruß, staffy :wink:

    Hi Keira,
    was verstehst du unter Bindungstraining ? Sollte es nicht selbstverständlich sein, daß Hund und Halter eine gute Bindung zueinander haben ?
    Eine vernünftige Bindung zu seinem Hund zu haben bedeutet von diesem als Führungsperson anerkannt zu werden. Das ist man als Besitzer nicht automatisch, das muß an sich erarbeiten ! Und nicht durch z.B. Handfütterung (Abhängigkeit) oder kleine Versteckspielchen, sondern durch einen allgemein souveränen, selbstbewußten Alltag.
    Bisher lebt dein Freund mit dem Hund in einer gleichberechtigten WG, wobei er sich mehr am Hund orientiert als umgekehrt. Keira weiß, daß er wartet, er ist immer parat und sein Rufen ist lediglich eine Standortdurchgabe.
    Ich vermute, so sieht der komplette Alltag aus, die Zwei leben gleichberechtigt nebeneinander. Drinnen fällt einem das meist nicht so auf, da stört es auch weniger, aber wenn der „Mistköter“ draussen nicht kommt ... peinlich !! :shock:

    Den Freund wird umdenken müssen, er muß eindeutig und konsequent werden. Er ist verantwortlich für diesen Hund und das heißt, er muß die Führung übernehmen – immer ! Egal wo, wann und was passiert, ER bestimmt den Alltag, ER entscheidet und ER ist für alles zuständig. Wenn er etwas sagt, muß er sicher sein, daß sie die Bedeutung versteht und es entweder befolgt oder er sein Kommando durchsetzen kann. Angefangen bei Kleinigkeiten in der Wohnung, so nebensächlichen Dingen wie gesittet und nur nach Aufforderung aus dem Auto steigen, ein vernünftiges Laufen an der Leine, Blickkontakt und ruhiges, angepasstes Benehmen.

    Idealerweise übt man Grundkommandos verbunden mit Aktivitäten, nicht als reine UO. Was ist bei euch „anderweitiges Training“ ? Agility, sofern konsequent durchgeführt, ist bereits ein guter Ansatz, wichtiger wäre aber die Beschäftigung raus in die freie Prärie zu verlegen, dort, wo die größte Ablenkung ist. Hunde unterscheiden sehr wohl zwischen Arbeit und Freizeit.

    Solange der Hund nicht verläßlich hört, würde ich ihn an der SL laufen lassen. Wenn sie mit ihren Spielkameraden tobt, macht die Leine ab, aber dann heißt es geduldig warten, bis der Hund von alleine zurückkommt – kein Kommando geben, was ignoriert werden kann.

    Momentan ist dein Freund ein absolut nicht ernstzunehmender Dosenöffner, vollkommen konträr in seinen Aussagen und im Grunde meint er nie was er sagt. Daran muß er arbeiten, dem Hund (auf freundliche, verständliche Art) erklären, daß ER der Entscheidungsträger ist, an dem sie sich orientieren muß und vor allem kann.

    Viel Spaß dabei, ihm das zu erklären :wink:
    Gruß, staffy

    Hi Nicole,
    Hätte, sollte, würde niemals ... nützt dir nun auch nichts mehr. Bisher hast du doch aber keine Probleme mit den beiden, oder ? Wenn die zwei vollkommen unterschiedlich sind, eine von vorne herein selbstbewußter, souveräner ist, die andere lieber hintenansteht, abwartet, dann mag es sein, daß du nie Probleme bekommst.
    Ich würde (wie eigentlich immer) zu einer ganz klaren Führung raten, absoluten Regeln im Haus, einer vernünftigen Be- und sehr konsequenten Erziehung. Dein Wort muß über allem stehen und ein jederzeitiges Abrufen (vor Eskalationen) möglich sein.

    Ansonsten heißt es nur abwarten, wie sich die Zwei entwickeln. Ihnen die Möglichkeit geben, sich aus dem Weg zu gehen und Individualdistanzen berücksichtigen. Die Persönlichkeiten respektieren, die Hunde auch nie zu mehr Nähe, als sie selber suchen, zwingen und im Zweifelsfall, während der Läufigkeit, viel Ausweichmöglichkeit schaffen und auch mal mit beiden getrennt gehen, würde ich aber eh regelmäßig machen.
    Mit einer Kastration könntest du eventuell (Garantie gibt es nicht) eine „Zickigkeit“ während der Läufigkeit verhindern, aber jegliche Ressourcenstreitigkeiten kann es trotzdem geben. Das Problem bei Geschwistern ist, daß diese sich in- und auswendig kennen und damit jegliches Drohen oder Imponieren nicht beeindruckt, sie kennen die Schwachstellen der anderen und wissen, was dahintersteckt. Vor jeglichen Gedanken an eine Kastration sollte jedoch ein ernsthaftes Training zur Verbesserung der Beziehung stehen !

    Das wochenlang an der Leine laufen und Rüden abwehren gehört dazu, wenn man sich eine Hündin anschafft. Wenn dir das zu lästig ist und du deshalb an eine Kastration denkst, sorry, aber dann solltest du die Hunde abgeben !!
    Wir reden hier von 2 x 2-3 Wochen pro Jahr bei zwei Hündinnen, die du dir bewußt angeschafft hast. Was machst du, wenn eine krank ist ? Gibst du sie dann in eine Pension, bis sie wieder uneingeschränkt laufen darf ? Hundehaltung ist nunmal auch mit ein bisschen Aufwand und Unbequemlichkeit verbunden.

    Gruß, staffy

    @ Nicole

    Ich lade dich gerne ein, am nächsten Seminar zu dem Thema teilzunehmen. Dann kannst du dir Vor- und Nachteile, Auswirkungen, Bedenken, etc. selber anhören, Fragen stellen, hinterfragen und dies wissenschaftlich belegt !

    Es gibt einige Studien zu diesem Thema, das Problem der TÄ Erfahrungen ist, daß sie überwiegend die kranken Hunde vorgestellt bekommen, wie hoch der Prozentsatz wirklich ist, wissen sie gar nicht. Es gibt Studien, die bei Züchtern, Hundeschulen und –vereinen, bei Haltern verschiedener Gegenden, etc. gemacht wurden. Die Anzahl der erkrankten Hündinnen steht in keinster Weise dem Risiko und den Nachteilen einer Kastration gegenüber. Unabhängig davon geben ca. 75% der Hundehalter an, ihren Hund aufgrund von Verhaltensproblemen kastriert zu haben – dies besagt doch, wie groß der Aufklärungsbedarf ist !

    Hinzu kommt, daß TÄ zwar fachlich kompetent sind (sein sollten), aber von Verhaltensänderungen / möglichen Auswirkungen des Hormonentzugs keine Ahnung haben. Bisher gehörte dieses Wissen nicht zur Ausbildung eines TA.

    Nachweislich werden viele Hunde nach der Kastration unsicherer, ängstlicher und zurückhaltender, ganz extrem ist dies bei frühkastrierten Hündinnen. Diesen Hunden werden Hormone genommen, die einen enormen Einfluß auf die Psyche des Hundes haben. Der Sexual- und damit verbunde Fortpflanzungstrieb ist mit das wichtigste im Leben eines Individuums, niemand würde selbstbewußter werden, wenn ihm dies genommen wird. Zur reinen unfruchtbarmachung ist eine Sterilisation vollkommen ausreichend, mit der Kastration lösche ich einen kompletten Teil meines Hundes, einen Teil, der sein Wesen ausmacht und sein Verhalten mitbestimmt. Ein kastrierter Hund ist ein Neutrum und bei genauem Hinschauen sieht man, daß sehr viele Hunde darunter leiden – still, unauffällig !

    Angst, Nervosität und Hyperaktivität hängt nicht mit Sexualhormonen, sondern mit Cortisol und Adrenalin zusammen. Ein Hund, der als Welpe vielen extremen Stressituationen ausgesetzt war, dessen Cortisolausschüttung dadurch erhöht wurde (und sein Leben lang darunter „leidet“), dessen Angst ist mit gezieltem Training in akzeptable Bahnen zu lenken, aber nicht durch medizinische Eingriffe zu beheben.

    Oft, vor allem bei Rüdenbesitzern zu beobachten, tritt nach der Kastration „verhaltenstechnisch“ eher der Placeboeffekt ein. In dem Glauben, der Hund sei ja nun friedlicher, gehen die Besitzer viel lockerer, entspannter mit ihrem Hund um. Natürlich überträgt sich dies auf den Hund und er wird folgedessen auch ruhiger werden. Ein Zustand, den man mit kompetentem Training gleichermaßen erreicht hätte – würden sich die Halter vorher Gedanken machen.

    Nein, ich bin weder TÄ, noch Hundepsychologe, noch Trainer, sondern lediglich jemand, der sich seit Jahren mit dem Thema Hund beschäftigt, bevorzugt dem Wesen und Verhalten, der viele fachliche Seminare und Vorträge, sowie TÄ Weiterbildungen besucht und der NIE aufhören wird, die Hundehalter über Mißverständnisse aufzuklären !

    Grüße, staffy

    Zitat

    Vorteilhaft wirkt sich die Kastration auch auf die Psyche der Hündin aus. Abgesehen davon, dass der vielfach nicht zu unterschätzende hormonelle Stress der Läufigkeit entfällt, reagieren besonders ängstliche, nervöse oder hyperaktive Tiere meist sehr positiv auf die Kastration. Sie werden ausgeglichener, konzentrierter und selbstbewusster.


    Keine Ahnung wo du das her hast und wer Frau Dr. Anja Rübelt ist, aber das ist definitiv nicht wahr !! Es gibt mehr als eine Studie zu diesem Thema, die das Gegenteil beweist. Der Bericht ist absolut Pro "was erzähle ich meinen Kunden um Geld zu verdienen". Gibt sie irgendwo eine Quelle für ihre Behauptungen an ??

    Sorry, aber nicht jeder gefundene Bericht ist fachlich richtig.

    Grüße, staffy

    Liebes Gretchen ;-)

    ich schreibe so etwas nicht um dich zu ärgern oder zu provozieren, sondern weil dies auch andere lesen, die jetzt vielleicht darüber nachdenken, sich genauer informieren und dann von dem Gedanken, Geschwister zu nehmen, Abstand nehmen.

    Sicherlich kann das gutgehen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer als bei nicht verwandten Hunden mit einem Altersunterschied. Vieles hängt auch von dem Umfeld der Hunde ab, gibt es eine stabile Führung im Haushalt, klare Regeln und eine gleichberechtigte Förderung der Hunde !?

    Ein Freund hatte zwei Hündinnen, sie vertrugen sich anfangs bestens. Mit zunehmendem erwachsen werden fingen die Streitigkeiten an, die immer mehr eskalierten, bis hin zur ernsthaften Beisserei. Die Zwei waren 3 Tage ein Herz und eine Seele und plötzlich gingen sie sich an die Kehle. Der Halter hat wirklich alles versucht, hängt sehr an seinen Hunden und beide sind perfekt ausgebildet, super erzogen (das ist seit Jahren sein Job). Er hat Kollegen um Rat gefragt ... alles ohne Erfolg. Letztenendes hat er für eine Hündin ein neues Zuhause gesucht –die Hunde sind jetzt mit Sicherheit glücklicher !

    Bei allen Paaren kann es zu Differenzen im gemeinsamen Zusammenleben kommen, wir halten nun einmal „Zwangsgemeinschaften“ und die Hunde müssen miteinander leben. Es gibt keine Garantie für ewigen Frieden und manchmal helfen auch erzieherische Maßnahmen nicht. Wenn ich aber weiß, daß das Risiko bei Geschwistern größer ist, dann sollte ich es erst gar nicht eingehen.

    Gruß, staffy

    Verhaltenstherapeut, Tierpsychologe, Hundetrainer, ... ist grundsätzlich dasselbe ! Jeder "gute, kompetente" Hundetrainer kennt sich mit der Psyche, dem Verhalten und den Trainingsmethoden aus, die Basis sollte jeder haben.
    Viele bieten ein Praktikum an, um allerdings beim TV-Superfrauchen Gaby Kaiser teilzunehmen, müßte ich erst weiter weg ziehen, die nimmt keine Teilnehmer aus der näheren Umgebung :nixweiss: (steht aber auch nicht auf meiner Wunschliste :wink: )

    Wo kommst du her, vielleicht kann ich dir ein paar Tipps geben, wer lohnenswert ist und Praktikanten annimmt, oder wärst du bereit zu reisen ?

    Grüße, staffy