Beiträge von Falbala

    :gut:  ruelpserle: So seh ich das auch.

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    ??? :???:
    Das würde ja bedeuten das Tiere, die nicht in einem engen Sozialverband leben keine Persönlichkeit entwickeln könnten.

    Ich denke das Gegenteil ist der Fall - Persönlichkeit entwickelt ein Lebewesen völlig unabhängig von seinem Umfeld.

    Nee, Susa, ein Lebewesen entwickelt seine Persönlichkeit im Rahmen dessen, was er erfährt und welchen Lebewesen er begegnet. Wenn mein Hund nicht mich hätte, hätte er jemand anderen und würde von diesem geprägt. Oder er hätte jemanden, der sich nicht um ihn kümmert, dann würde er sich aussen orientieren. Siehe TS-Hunde mit ihren schlechten Erfahrungen z.B....

    Zitat

    Auch da wiederspreche ich vehement!
    Selbstverständlich übernimmt ein Hund Verantwortung für sein Handeln - aber natürlich in seinem artspezifischen Rahmen (also natürlich nicht "wie ein Mensch")

    Nur durch das Zusammenleben von Mensch und Hund ergibt sich die Notwendigkeit, das der Mensch für den in einer nicht artgemäßen Umwelt lebenden Hund die Verantwortung und Führung zu übernehmen.
    (weil ein Hund z.B. den Straßenverkehr nicht richtig wird einschätzen können)
    Dennoch wird es doch (hoffentlich) häufig Gelegenheiten geben wo ein Eingreifen und Lenken seitens des Menschen nicht notwendig ist und der Hund sich und seine Persönlichkeit völlig frei entfalten und ausleben kann.

    Genau das habe ich geschrieben, Susa ;) Haste mich falsch verstanden.

    Ich kenne das Modell des "nach innen gerichteten" Hundes von Baumann und einem sensationellen Trainer der LaKoKo-Methode. Es ist sehr gut, hat nichts mit Kadavergehorsam zu tun (wohl auch nicht mit 100%). Meinst Du das, Flygoodspeed?

    Ich glaube einfach, summa summarum, es geht wirklich nicht - viel mehr als dass es nicht wünschenswert wäre - einen 100% halterorientierten Hund "hinzukriegen".

    naijra: Prinzipiell finde ich Dein schönes Bild in Deinem Post sehr einleuchtend. Dennoch Frage:

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    Er wird nie selbständig arbeiten können, da es für ihn undenkbar ist, in intelligentem Ungehorsam die anderslautenden Zeichen seines Halters zu ignorieren. Sein Halter ist sein Nabel der Welt, ihm ordnet er sämtliche hündischen Instinkte unter und würde auf ein leises Zeichen freudig von der Klippe in den Tod springen.

    Ich sage nicht, dass solche Hunde keine Persönlichkeit haben. Aber sie wird ständig durch die immerwährende Dienstfertigkeit eingeschränkt - ein Hund, der immerzu seinen Halter nach leisen Signalen belauern muss, dürfte Mühe haben, seine Persönlichkeit zu entfalten.

    Ist das nicht zuuu menschlich gedacht? Wie entwickelt ein Hund Persönlichkeit? Doch gerade im Zusammenspiel mit seinem - vor allem nächsten - sozialen Umfeld, nämlich mir. Nur wenn es mir wurscht ist, ihn zu erziehen, orientiert er sich, wo er kann, dann ausserhalb. Mein Hund hat keine Standleitung mit mir, ist auch stur, unfolgsam, wenn's nicht sein muss (das erkennt er anhand meiner Stimme, ob ich's dringend meine), aber ich würde nicht sagen, dass er seine "Persönlichkeit entwickelt", weil er im Freilauf sein Ding macht. Klar darf er schnüffeln und auch mal nicht folgen, wenn's kein SOS-Abruf ist. Aber seine Persönlichkeit entwickelt er genau in der Zusammenarbeit mit mir und es liegt auch an mir, ihn zu fördern. Es hing und hängt (abgesehen von seinen Anlagen) von mir ab, ob er ein Schosshund oder ein selbstdenkender Such-, Sporthund oder sonst was wird.

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    Man kann nicht beides haben: selbständiges Agieren und Entscheiden des Hundes innerhalb eines recht weiten Rahmens, und jederzeit perfekte Reaktion auf minimale Zeichen. Mir fällt kein Stein aus der Krone, wenn ich das Telefon mal laut klingeln lasse.

    Mir auch nicht - klar. :smile: 100% Kadavergehorsam wäre mir auch unheimlich - geht wohl auch nicht - und das rechte Mass entscheidet, wie Du sagst. Aber dennoch sehe ich den Aspekt der "frei entfalteten Persönlichkeit des Hundes" zweifelhaft. Denn dazu gehört Verantwortung übernehmen und das kann der Hund nur bis zu einem gewissen Mass und nicht wie ein Mensch.

    Und das Konzept des nach innen orientierten Hundes ist eben das, dass WIR ihm die Grenzen vorgeben, damit er möglichst viel Freiheit hat.

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    Bevor der Begriff "Will to please" weiter missbraucht wird. Es handelt sich hierbei um die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Mensch während einer Jagdsituation!

    Ah, ok, danke für die Info. Wusst ich nicht :ops: (hab "will to please" einfach übersetzt)

    ... dann meine ich in meinem Post nicht das, sondern "halterorientiert".

    Ob das aber mit jedem Hund geht, interessiert mich jetzt auch..... bis zu einem gewissen Grad wohl schon... aber 100%?

    Sinnvoll ist sicherlich, die Befehle nicht inflationär zu geben. Besonders bei Hunden, die mitdenken.

    Will to please hat meine nur, wenn sie den Sinn eines Befehles begreift. Und den Sinn meines Befehles erkennt sie an der emotionalen Dringlichkeit, die ich einsetze. Das heisst nicht, rumzubrüllen, sondern sie erkennt z.B. sehr wohl an der Art, wie ich sie rufe, dass ein Auto kommt oder sonst eine Gefahr ist oder ob ich nur sagen will: "jetzt komm endlich, Trantüte!"

    Pudelart, denke ich. Oder?

    Ich merke bei meiner auch, dass wir, wenn wir richtige "Aufgaben" wie ZOS z.B. gemeinsam bewältigen, die Zusammenarbeit und die Richtung nach innen perfekt klappt. Während bei Alltagsroutine Hundi's Fokus oft nach aussen abdriftet - wie meiner eben auch. Dann ist es sinnvoll, den Innenkreis wieder zu aktivieren, d.h., mit ihr zu arbeiten.

    Liebes Schnauzermädel,

    Dein Bericht hat mich sehr berühert - wenn ich ihn auch erst jetzt gelesen habe - und mich etwas spüren lassen, wie Du Dich gefühlt hast. Es tut mir sehr, sehr leid! :sad2:

    Ich kann nur Chris zitieren, denn so denke ich auch:

    Zitat

    Ich möchte Dir einfach mal meine Hochachtung aussprechen - in Deinen Berichten steht immer das Wohl des Hundes im Vordergrund. Und auch dieser Bericht hier zeigt bei aller Sachlichkeit doch in erster Linie, wie sehr Ihr Euch im Rahmen des Möglichen bemüht habt und wie ruhig und friedlich Dein Hundemädchen gehen durfte, als keine Hilfe mehr möglich war.

    Herzliche, mitfühlende Grüsse
    Katrin

    Sie ist sehr gut abrufbar. Bleibt auch auf'm Weg, aber entfernt sich manchmal zu sehr.

    Mit anderen Hunden ist sie einfach perfekt, mein Schnuckelchen. Sie hat noch keinen einzigen Hund angekläfft oder sich angelegt - ich rufe sie bei jedem Hund/Mensch zu mir. Soweit ich das beurteilen kann, spricht sie die Hundesprache sehr gut.

    Mein Problem ist, dass alle bekannte und fremde Leute sie mit: Yööööhhh, ist die süss" und "Komm her, Kleine" begrüssen. Deshalb ist sie sehr blauäugig anderen Menschen gegenüber, wenn auch immer noch auf Distanz - sie lässt sich nicht antatschen. Sie hat keinerlei Angst, geht manchmal schnüffeln und das mag ich nicht, auch, wenn sie nicht hochspringt. Ich kann sie aber abrufen und sie bedrängt niemanden, kläfft nicht.

    Sie knurrt selten Müllsäcke, Baumstämme oder Waldgeister an - alles, was ihr unheimlich ist und ihrer Meinung nach unberechtigt im Weg rum steht - und gestern eine Nonne auf Distanz - das kannte sie nicht, den wehenden Schleier/Gewänder. Unbekannte, schreiende, rumhopsende Kinder sind ihr generell unheimlich - da leine ich an, auch, wenn sie nichts macht.

    Sie folgt brav, auch bei Fuss offline - Nicht UO-mässig, will ich auch nicht, für unseren Bedarf und ihre Gesundheit reicht's. Ebenso die anderen Grundkommandos.

    Wenn sie irgendwo neu hinkommt - aus'm Auto steigt - zieht sie die erste Zeit an der Leine vor Neugierde und Aufregung und ist taub. Sonst nicht. Ab und an müssen wir in der Stadt Leine laufen üben, damit sie nicht ganz zum Offline-Landei wird.

    Als echter Wachpudel kläfft sie, wenn's klingelt - wir arbeiten dran - und wenn jemand draussen vorbei läuft. Einbrechen is nich bei uns, Zwergpudel hatten wegen ihres Wachtriebs früher mal die Aufgabe. Ach ja, wenn sie knurrt, klingt das nach Taubengurren, wenn sie kläfft (eben selten), ist das richtig fies laut und schrill. Alleine bleiben kann sie gut, mag es aber nicht. Sie bettelt nicht am Tisch, klaut nicht.

    Beim Sport - ZOS, ihrer absoluten Lieblingsbeschäftigung neben Schmusen - steigert sie sich zur Streberin, so perfekt macht sie es bis jetzt (wir haben erst angefangen). Das wirkt sich positiv auf den Alltag aus bei meiner, wir sind ein klasse Team.

    Es ist aber auch einfach gewesen, sie zu erziehen :ops: Keine grosse Kunst....

    1) Was bedeutet für dich Bindung?

    Sehr positiv und erstrebenswert. Bindung bedeutet, zu wissen (ob Hund oder Mensch), dass man zusammen gehört. Bindung ist für mich nicht Abhängigkeit.

    2) Was bedeutet für dich "rein positive Erziehung" und kann es die geben?

    Für mich nicht - setze ich gleich mit "antiautoritärer Erziehung" und die mag ich nicht. Ein "Nein" im Repertoire unserer Befehle ist bereits "negativ" und das muss manchmal sein.

    3) Was bedeutet es für dich, dem Hund "klare Grenzen" zu setzen?

    Ihm einen klaren Rahmen zu setzen, in dem er sich in Freiheit bewegen kann. Übertritt wird mit autoritärem "Nein", Gestik, Mimik, Körperhaltung "geahndet", d.h. die Grenze ist definitiv.

    4) Was bedeutet für dich Dominanz?

    Ich verbinde mit dem Ausdruck nichts negatives, da ich es nicht von Hunden her kenne und den ganzen mittelalterlichen Alphawurf-Geschichten. Es bedeutet für mich einfach, dass ein Lebewesen sich in seinem Verhalten über einen anderen stellt bzw. dies versucht.

    5) Was bedeutet es für dich, wenn ein Hund als "stur" gilt?

    Meine :roll: .... und eine gewisse Sturheit steh ich ihr durchaus zu - in oben erwähntem Rahmen der gesteckten Grenzen.

    6) Was bedeutet dein Hund für dich?

    Mitglied unserer Familie. Er bedeutet mir viel, da mein Herz sehr, sehr an ihm hängt.

    7) Was bedeutet für dich Strafe?

    Strafe ist sinnlos in der Bedeutung, wie ich sie verstehe: eine zeitlich längerdauernde Antwort auf ihr inadäquates Verhalten. Ich finde Konsequenz passender - die folgt auf den Fuss und gut ist. Bsp: Strafe ist einsperren, dauerignorieren etc. Konsequenz ist: so, Du kommst nicht? Ok, dann versteck ich mich. Oder auch ein kurzer Rüffel.

    8 ) Was bedeutet für dich Kommunikation mit dem Hund?

    Das Wichtigste für mich. Sie zu verstehen und andererseits ihr zu zeigen, wie ich kommuniziere: Feine Laute, Gestik, Mimik, Körpersprache beiderseits. Also wie eine fremde Sprache lernen.

    9) Was bedeutet für dich Respekt?

    Beim Hund: artgerechte Haltung.

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    Ach ja, Louis werden Morgen die Fäden gezogen und ich wünsche ihm, das er bald ohne bleibende Schäden und psychischen Knacks davon kommt.
    Valentino hatte aber leider keine Chance.....kleiner Mann du wirst immer in meinem Herzen sein.

    ...wollte schon fragen: wie geht es Louis... magst noch mehr schreiben? Frisst er etc.?

    Einen sanften Streichler an ihn von Falbala