Ich empfinde es nicht so, als ob Holger gegen Rottis redet, sondern nur, sie als solches zu sehen, was sie sind: sehr, sehr schwer und mit grossem, kräftigem Gebiss und Entschiedenheit ausgerüstet.
Ich denke, was Holger meint, ist das z.B.
https://www.dogforum.de/unser-hund-ver…en-t143506.html
und diese Art unbedarfte HH sind beileibe nicht selten - ist hier zwar kein Rottweiler, aber ähnlich...
Aus den Hilferufen und Kommentaren kann man sehr leicht erlesen, wie naiv und unwissend sich Menschen einen Hund in's Haus holen. Die Leute haben keine Ahnung von Hundesprache, Erziehung, Prägung etc.
Prost Mahlzeit, wenn so ein Hund es auf kleine Weisse abgesehen hat (das gibt's des Öfteren bei Hunden aller Art) und mir begegnet. Oder wenn ich mir vorstelle, sie haben ein kleines Kind im Haus (was durchaus auch oft vorkommt) und agieren dermassen naiv und inkompetent. Das hat natürlich andere Auswirkungen als bei einem kleinen Hund und ist damit nicht vergleichbar. Aber ob dies ein DSH oder ein Rottweiler, oder eine Bulldogge ist, ist egal.
Ich habe die Info von einem angesehenen Rottweilerzüchter und -zuchtrichter, dass 60% der Schweizer Rottweiler aus Hinterhof"züchtungen" stammen und derart auch "geprägt" sind. Er beklagt die fehlende Nervenstärke und die Aggressivität dieser Hunde - das A und O für "sozialkompetente" Rottweiler. Es wundert mich mit diesem Wissen, dass relativ wenig passiert bzw. hört man das von innerfamiliären Beissattacken ja nicht. Es ist klar ein Unterschied, ob ich mich als harmlose Passantin eines Jack Russels erwehren muss - das trau ich mir durchaus zu. Bei einem Rottweiler in Angriff hingegen mit hinterher geschleiftem oder gar "hiiiierher" brüllenden Frauchen wüsste ich nicht, wie ich mich wehren soll. Ich hätte 0,0 % Chance, auch, wegen seiner sprichwörtlichen Entschiedenheit. Einen Retriever - von mir aus auch schwarz, das ist völlig wurscht - könnte ich vielleicht noch überzeugen, durch Blocken etc., uns in Ruhe zu lassen. Bei einem Rottweiler schätze ich meine Chancen als viel geringer ein, denn er ist "härter".
Das Problem sind also einerseits die nicht achtsame, und beim Rottweiler auch für den Menschen gefährliche Vermehrung und andererseits die völlig blauäugigen Rottweiler-Halter, von denen es wohl einige gibt (wie bei anderen Rassen und Grössen auch). Die werden natürlich auch bekräftigt in ihrem Wunsch, solch einen Hund zu führen, wenn sie dauernd allzu naive Darstellungen lesen: Hach, mein süsser Kampfschmuser - der hat ja noch nie was gemacht und ist ein gaaaanz lieber Familienhund.
Ich verwette meinen Hintern
- nein, ich weiss es - dass der mir bekannte Rottweilerzüchter so niemals reden würde. Das schliesst nicht aus, dass Rottweiler liebe Familienhunde sein können, aber solch eine verzerrte Darstellung dessen, was der Hund ist, ist fahrlässig. Ein Rottweiler ist - selbst wenn gut gezüchtet - ein Arbeits- und Gebrauchshund und kein Schosshund aus der Klasse 9 (selbst, wenn er sich wohl ab und zu dafür hält und gerne spielt).
Wenn ich so was lese, wie oben in dem anderen Thread - und das ist keine Seltenheit - krieg ich das kalte Grausen.