Und sorry, dafür fehlt mir einfach das Verständnis. Tiere sind keine Spielzeuge, die schafft man sich nicht an, weil man Langeweile hat oder weil man die Kinder bespaßen will. Tiere sind Lebewesen, mit Schmerzen, Emotionen, Bedürfnissen ... und sie haben es nicht verdient, aufgrund menschlichen Egoismus zu leiden.
Was Tiere teilweise aushalten müssen, ist und bleibt unvorstellbar.
Würde ich ja prinzipiell erstmal zustimmen, aber so einfach ist das nicht. Nahezu jedes Hundeleben enthält einen Teilaspekt Leid. Bei Verletzungen, schmerzhaften medizinischen Eingriffen, chronischen Erkrankungen. Ja, vieles kann dann behandelt werden, aber irgendein Punkt im Leben geht erstmal mit Leiden einher. Und dieses Leiden geht auf unseren menschlichen Egoismus und reinen Hedonismus zurück, ein Haustier haben zu wollen. Der moralisch korrekteste Weg wäre die Aufgabe der Haustierhaltung.
Und bezüglich des Leidens, ja da ist halt Haus- und Nutztierhaltung völlig entkoppelt. Die Tiere, die für das Hundefutter und für unseren Konsum sterben, leiden aufs heftigste.
Bezüglich der Extremwerte..auch das ist ein ethisches Dilemma. Weil es extrem schwierig ist, da einen cutoff zu setzen. Wie viel muss man verdienen aus welcher Perspektive heraus? Das sagt sich so einfach..man muss die finanziellen Mittel haben..aber diese genau zu definieren ist superschwierig. Und wer bietet dem Hund eine bessere medizinische Versorgung? Die Geringverdienerin, deren Eltern zuverlässig einspringen bzw. oder die Person, die zwar die finanziellen Mittel hätte, der Hund aber dann aus anderen Gründen nie den Tierarzt sieht und vor sich hinsiecht im Krankheitsfall. Das ist einfach alles eine Superkomplexe Debatte. Platte Aussagen wie "Tiere sind halt Luxus" werden der Komplexität nicht ansatzweise gerecht.
Ich definiere Leid als:
Fußballgroße Tumore, die nicht entfernt werden.
Gammelnde Ohren und Mäuler, die nicht saniert werden.
Herzerkrankungen, die nicht therapiert werden.
Allergiker, die nicht therapiert werden.
Hunde, die jahrelang vor sich hin humpeln, aber kein Schmerzmittel bekommen, weil "Schmerzen hat er nicht!"
Ich rede nicht von Aufgabe der Tierhaltung. Ich habe auch gar keine Lust, diese Diskussion jetzt wieder in ein absurdes "allein die Tierhaltung ist schon Leid für das Tier" zu führen.
Darum geht es hier nicht. Hier geht es um medizinische Versorgung. Um die medizinische GRUNDVERSORGUNG. Die Basis, das Fundament, das Minimum, was einem fühlenden und leidendem Haustier, dass man sich als Familienmitglied angeschafft hat, zustehen sollte.
Alles andere könnt ihr gerne in einem separaten Thread diskutieren, das hat hier keinen Sinn.
Und selbstverständlich ist es schwierig, finanzielle Mittel zu definieren. Und das geht auch nicht wirklich, weil es eben Tiere gibt, die bleiben bis ins Alter gesund und andere verschlingen Summen im Wert eines Kleinwagens.
Aber dennoch lehne ich mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage - der Durchschnitt liegt irgendwo in der Mitte. Und sich daran zu orientieren dürfte nicht die schlechteste Idee sein.
Und dann muss man auch nicht superreich sein, um sich ein Tier zu halten. Aber eben vorbereitet.