Und ja, ich ändere meine Meinung nicht, wenn ich sage, dass Hunde, die eine massive Gefahr für ihre Umwelt darstellen, massiv beschädigen und auslösen, ohne vernünftig zu warnen für mich nicht in unsere Gesellschaft passen.
Wenn denn sichergestellt ist, daß sie WIRKLICH nicht gewarnt haben, UND der Halter nicht in der Lage ist, den Hund ausreichend zu sichern - soweit gehe ich mit Dir sogar konform. Aber allein auf die Behauptung irgendwelcher Nichthundehalter oder sogar Halter, die den eigenen Hund nichtmal anständig lesen können (das ist ja eher die Regel denn die Ausnahme! Ich sag nur "die spielen so schön"....), daß der Fremdhund nicht gewarnt hätte - nein. Einfach nein. Und Du kannst einfach nicht wissen, ob der Hund echt nicht gewarnt hat, als Ärztin, der im Zweifelsfalle einfach nur der Hund zum Einschläfern vorgestellt wird! Du warst nicht dabei. Und trotzdem übernimmst Du allen Ernstes die Verantwortung dafür, einen Hund zu töten, der vlt. einfach nur nicht oder mißverstanden wurde?
Verstehst Du, ich spreche Dir nicht die Erfahrung mit den Folgen schwerer Vorfälle ab. Es geht mir nur um den Punkt, daß Du nicht sicher sein kannst, wie gut der Geschädigte bzw. der jeweilige Halter den Hund tatsächlich lesen konnte oder hätte können. Und auf eine bloße unbewiesene Behauptung hin einen Hund zu töten? Ich mein, das sind doch Lebewesen. Und als Veterinärmediziner hast doch den Beruf, nein, die Berufung, Leben zu retten. Nicht zu verurteilen ohne Beweise. Das ist der Punkt, der in meinen Augen einfach nicht geht.
Und es ist natürlich ein Unterschied, ob ich sage "nicht in die Gesellschaft passen", oder "töten". Mein Faro zB ist nicht "in der Gesellschaft", da hätte er, ganz korrekt, nichts zu suchen. Braucht er aber bei mir auch nicht. Macht ihm nur Streß. Der ist BEI MIR. Ausschließlich. Und er hats da verdammt gut. Kontakte zu meinen andren Hunden (wenn auch seit heute eine weniger
) und einzelnen bekannten weiteren Hunden in der Gegend, liebevoller Kontakt wenigstens zu mir, medizinische Betreuung, gutes Essen, Beschäftigung (Hundeschule wöchentlich incl.!), der kriegt regelmäßig seine Medikamente (Schilddrüse), und kommt nach draußen dreimal am Tag, kann laufen. Lebt mit in der Wohnung, nix Zwinger oder so. Weil bei mir isser unauffällig. Ich war auch schon wandern mit ihm und den andren Hunden mehrere Tage. Wald halt, weitestgehend ohne Fremdkontakte, nur mit ner Freundin. Wir haben einfach bissel Abstand gehalten, und gut war. Darf ihn halt nur niemand bedrängen oder anfassen. Da kann ich drauf gucken, und ihn in Situationen, wo es eng werden könnte, entsprechend sichern. Der hat ein komplett normales Leben hier, ich bin in der Lage, ihn zu sichern, ansonsten lebt er genauso hier wie die andren Hunde bei mir. Und wenn jemand den eigenen Hund nicht gesichert kriegt, dann gibts vlt. jemand Andren, der das kann, der zB meine aktuelle Situation hätte, sprich die Kapazitäten, die Zeit, eine Wohnung für sich alleine etc. Das sind alles Optionen, die ich ZUERST klären würde, bevor ich ein endgültiges Urteil mit einem Hund gehe und den letzten Schritt empfehlen würde.
Ganz klar würde auch ich nicht nen Hund lebenslänglich in nen Stahlkäfig gezwungen sehen wollen, in dem Falle kann dann sicher keiner mehr was gegen ein Einschläfern sagen, wäre sogar Tierschutzgerecht, da würde ich nem Arzt, der das macht, auch nie Vorwürfe machen. Ein Arzt tut sowas ja in der Regel eher nicht aus Spaß oder als Hobby 
(und ja, ich bin mir dessen bewußt, daß solche Plätze nicht an jeder Straßenecke und für jeden Hund zu finden sind! Aber das muß man halt auch erstmal rausfinden, ob das für diesen Hund tatsächlich der Fall ist, und diesem eine Chance geben.)
Aber vlt. habe ich Dich da nur falsch verstanden, und lese einfach rein, daß Du da nicht lange fackeln würdest, weil Du nix Gegenteiliges geschrieben hattest?