Beiträge von Bonadea

    Wie funktioniert das denn im Agi oder auch in anderen Hundesportarten mit den Prüfungen?

    Im Dummy ist es ja so, dass im Prinzip alle Prüfungen über den Verein laufen. Das macht es für mich dann schon ärgerlich, wenn Leute privat trainieren und keinerlei Mitarbeit in der BZG zeigen, aber wie selbstverständlich auf Prüfungen starten möchten oder dann sogar noch meckern, wenn zu wenig Prüfungen stattfinden.

    Ich persönlich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man in privaten Gruppen trainiert. Aber man kann sich doch trotzdem in irgendeiner Form im Verein engagieren und mit einbringen.

    Ich finde im Dummy sollte die BZG eigentlich die Funktion übernehmen uns alle zusammenzubringen. Egal ob ehrgeizige Prüfungssportler oder just for fun.


    Im Agility gibt es noch Vereine.

    Und Prüfungen werden/müssen auch weiterhin über Vereine gelaufen werden. Ich habe eine "inaktive" Mitgliedschaft in einem Verein. Bedeutet, ich habe eine LU von denen, zahle aber einen niedrigen Beitrag und bin nicht ins normale "Vereinsleben" involviert.

    Über die LU kann ich normal starten.


    Ausrichter der Turniere sind auch weiterhin Vereine - aber mittlerweile hat sich im Agility das Turniergeschehen schon deutlich in größere Hundesporthallen verschoben, die privat betrieben werden. Dort richten die Betreiber dann selber Turniere aus, oder stellen die Halle externen Vereinen zur Verfügung.


    Mein persönliches Problem mit Vereinen ist wirklich auch einfach das Thema Zeit. Fulltimejob, der einen an die Grenzen bringt ... da habe ich einfach keinen Bock mehr, meine freien Wochenenden noch mit Putz- und Platzdiensten zu verbringen (sondern bin froh, wenn ich die eigene Bude mal geputzt bekomme xD), Kuchen zu backen und dann stundenlang bei Wind und Wetter bei ungünstigen Trainingsbedingungen Zeit totzuschlagen. Klingt egoistisch, ist es auch. Stehe ich auch zu.

    Dafür gebe ich dann einfach gerne mehr Geld aus, um von dieser "Verantwortung" frei zu sein, ohne schlechtes Gewissen.

    Bin aus Zeitgründen auch nicht mehr aktiv im Verein.

    Zahle jetzt monatlich eine relativ hohe Summe ... kann dafür 1x wöchentlich bei WM-Teilnehmern bequem in der Halle trainieren, vernünfiger Boden, vernünftige Geräte, kein Aufbauen, kein Abbauen, keine Verpflichtungen.


    Ich mochte meine Vereinszeit. Aber ich fands auch echt anstrengend.


    Im Agility gibt es "leider" auch ein richtiges Vereinssterben.
    Finde es auch schade, aber auch verständlich auf der anderen Seite.

    Sie hats doch eingesehen und macht sich bereits Gedanken?

    Jetzt hackt doch nicht so gehässig drauf rum.


    Man muss ja auch erstmal praktikable Lösungen für die spezielle Situation finden. Und es kamen doch schon echt richtig gute Vorschläge hier.


    Bzgl. Rezept - dafür muss der Hund ja nicht unbedingt mit in die Behandlung. Ruf deine Tierärzte doch einfach an, schildere die Situation und frag, ob sie bereit wären dir ein Rezept auszustellen. Es geht ja nur um FUTTER. Also das sollte eigentlich kein Aufwand sein.


    Naja ... "leiden" ... was ist "leiden" - klar, "leidet" ein Hund immer an Behinderungen und Einschränkungen bei der Atmung.


    Gerade deswegen finde ich die Balance hier etwas schwierig. Definitiv muss man das Kind beim Namen nennen. Es ist Leid, daran gibt es nichts schönzureden. Die Frage ist ja immer, wie viel "Leid" kann man einem Lebewesen zumuten. Und ich finde, hier wird das manchmal sehr schwarzweiß dargestellt - und ich sag mal so, in der Position, wo man diese Tiere tagtäglich sieht und behandelt, muss man ganz klar Abstufungen vornehmen.


    Ab wann darf man einen Hund töten?

    Weil er schnarcht?

    Weil er nach dem Fressen kotzt?

    Weil er ab 20 Grad im Haus bleiben muss?

    Oder wenn er nicht mehr schlafen kann und wenn er wirklich in todesnahe Situationen kommt, mit Zyanose, Sauerstoffmangel und wirklich Todesangst?


    Das ist eben nicht immer so schwarz und weiß, wie es hier manchmal formuliert wird.

    Und ja - klingt hart, aber ein Brachy hat einfach eine andere Lebensrealität als ein Mali. Das ist trotzdem - auch wenn mich das als Tierärztin extrem betroffen, hilflos und wütend macht - keine Rechtfertigung so ein Tier einfach zu töten.


    Das ist eigentlich das, worauf ich hinaus will. Man formuliert das hier immer recht lapidar im Sinne von "ich würde so einen Hund euthanasieren" - aber man muss vielleicht erstmal in der Position sein, dass man das WIRKLICH tun könnte, um sich der Tragweite dieser Worte bewusst zu werden und zu sehen, dass das immer sehr indiviudelle Entscheidungen sind und es leider beim Thema "Atemnot" sehr viel Grauabstufungen gibt und nicht jedes Leid eine Euthanasie nach sich ziehen kann und darf.


    Ich kann dir 10 unterschiedliche Frenchies auf den Tisch stellen, die alle unterschiedliche Ausprägungen von BOAS haben, die unterschiedlich gut klar kommen und auf ihre Weise durchaus Lebensqualität haben, auch wenn man medizinisch selbstverständlich 1000 Dinge an ihnen anprangern kann - und dann drück ich dir die Todesspritze in die Hand und sag: bitte euthanasieren, hat Atemnot. Ich denke ... wenn man dann so einen Hund vor sich hat, relativiert sich die Forderung nach Tötung von selbst.


    Und nochmal - mir geht es nicht um die Verharmlosung bestimmter Symptome. Es ist absolut wichtig, dass wir die Fakten benennen, es nicht beschönigen oder die Probleme runterspielen - nur, ein bisschen Sensibilität beim Thema Euthanasie halte ich trotzdem für angebracht. Das ist nämlich, wenn es wirklich um die Ausführung geht, durchaus komplexer zu entscheiden, als es auf dem Papier aussieht.


    Der Beitrag ist nicht als Kritik zu verstehen, sondern lediglich als Gedankenanstoß. Denn ich denke, es ist auch relativ normal, dass man als Außenstehender diesen Blick vielleicht auch gar nicht so direkt haben kann.


    Aber das sind doch jetzt zwei völlig unterschiedliche Situationen?


    In der einen Situation hat sie doch gar nicht um Konversation gebeten?


    Und in der anderen Situation, hätte ein "sachliches" Gespräch doch auch eine ganz andere Basis.


    Also wenn mir jemand blöd kommt, finde ich, darf man auch blöd antworten.

    Man ist ja schließlich nicht zum Spaß in der TK und ggf. selbst gestresst und braucht nicht noch ungefragte Tipps ... ich hätte da vermutlich ähnlich reagiert.

    In so einem Fall hat man ja nun auch echt keinen Bildungsauftrag für andere. Immer erstmal vor der eigenen Haustüre kehren bitte xD

    Man muss "Atemnot" definitiv in Schweregrade einteilen. Und nein, Atemnot ist niemals akzeptabel. Aber jeden brachycephalen Hund einzuschläfern, weil er Zeichen von "Atemnot" zeigt, ist vollkommen realitätsfern.


    Man tötet auch keine Hunde mit Lungenfibrose oder Bronchialkollaps oder Pferde mit gut eingestellten COPD, sofern entsprechende Linderung der Symptome machbar ist und Lebensqualität vorhanden ist.


    Ja "Atemnot" ist schlimm. Aber je nach Ausprägung (!) rechtfertigt es keine Tötung und ich würde mir mit der Forderung nach der "Tötung brachycephaler Hunde" doch eine gewisse Sensibilität wünschen.


    Keine Frage gibt es Hunde, die man durchaus euthanasieren muss und/oder sollte - aber das trifft bei Weitem nicht auf alle Brachys zu, auch wenn sie an BOAS leiden. Ein bisschen Differenzierung wäre hier schön.


    Und damit möchte ich BOAS auf keinen Fall verharmlosen, ich hoffe, das ist klar.

    Da sich manche Besitzer sehr gerne wie Kleinkinder benehmen, ist dieses Video unter Umständen für einen gewissen Prozentsatz der potentiellen Qualzuchtkäufer durchaus relevant.


    Ich denke, dass solche "Schnulzvideos" in bestimmten Kreisen daher deutlich besser geclickt werden, als ein sachliches Video - das ist leider die Realität.


    Davon abgesehen, ist das "Geschnulze" ja genau so tagtägliche Realität von Tierärzten und TFAs, die das GENAU so erleben und das ist manchmal wirklich schwer zum Besitzer zu transportieren - wenn es daher nur 1 oder 2 Leute erreicht, die dadurch ihren Hirnschmalz in Wallung bringen, dann ist es das schon wert.


    Dieser Kampf muss auf allen Kanälen und auf alle mögliche Arten geführt werden.