Beiträge von QuoVadis

    So eine Abhängigkeit schmeichelt Einem zwar, aber Du hast ja nun selber erlebt, das es auch Nachteile haben kann!
    Ich würde daran üben, das sie etwas selbstständiger wird!
    Zuhause Alleinbleibe -Training, wie mit einem Welpen, sie auch mal auf ihrem Platz lassen, wenn Du das Zimmer wechselst, usw.
    Später dann auch bei Deiner Mutter "alleine" lassen.
    In ganz kleinen Schritten, kann sich schon etwas länger hinziehen.

    Meine Hunde haben es rückwärts gelernt!
    In Kurzform:
    Sie saßen vor mir und sind für "Halten und Abgeben" belohnt worden, dann war das Apportel zwischen dem Hund und mir, er mußte es beim zu mir kommen mitbringen.
    Erst dann habe ich ihn zum Bringen geschickt.

    Zitat

    ..aber ich befürchte eh, wenn ich die Situation vermeide und sie einfach keinen Kontakt mehr zu anderen Hunden hat, kann sie richtiges Verhalten ja auch nicht lernen, oder, QuoVadis? Oder wie habt Ihr das gemacht?


    So, wie es bisher läuft, lernt sie es aber auch nicht, oder?
    Meiner hatte es wohl auch nie gelernt, auch später konnte er mit Spielaufforderungen anderer Hunde nichts anfangen. Nach 3 Jahren war Freilauf mit Hunden, die ihn in Ruhe ließen machbar, gespielt hat er allerdings nur mit meiner Ersthündin.
    Ich habe erstmal lange Zeit gebraucht, um ihm zu vermitteln, das Aktion mit mir Spass macht, dann habe ich angefangen, sobald er einen Hund sah, in weiter Entfernung, aber bevor er loslegte, Spass mit ihm zu machen, Lecker werfen, UO Übungen mit Spielbelohnung usw. Bis er begriff, anderer Hund - Spass mit Frauchen! Dann fing er an, sich bei Sichtung eines Hundes zu mir zu wenden, erst dann habe ich die Entfernung ganz langsam verringert.
    War, wie gesagt, eine langwierige Geschichte. Leinenkontakt gab es sein Hundeleben lang nie, im Freilauf ging es später mit bestimmten Hunden, fremde Hunde habe ich konsequent geblockt.
    Das Highlight für mich war, nach ca. fünf Jahren, bei einer BH Prüfung, als er in der Ablage war und ein großer Kangalmix in der Freifolge abhaute und knurrend über ihm stand, er blieb ruhig liegen und drehte den Kopf beschwichtigend weg! :D
    Und das bei einem Hund, der früher beschädigend gebissen hatte!

    Solange sie immer mal wieder diese Erfahrung macht, das Theater an der Leine, wird es keine größeren Erfolge oder Fortschritte geben!
    Mit meinem komplett unverträglichem Rüden aus dem Tierheim habe ich knapp 1,5 Jahre gebraucht, um ruhig an anderen Hunden vorbei gehen zu können, und ich habe das erste halbe Jahr so großzügige Bögen um andere Hunde gemacht, das er gar nicht erst ins randalieren kam.
    Ich weiß ja nicht, inwiefern so etwas für Dich machbar ist, ich bin teilweise bis zu 40 km gefahren, um so Gassi gehen zu können.

    Zitat

    Gerne würde ich ja ihre ehemalige Welpentrainerin nehmen, aber die macht derzeit dieses "Gutachten" (oder wie man das nennt) bei der tierärztlichen Kammer und nimmt erst nächstes Jahr wieder Verhaltensprobleme an.


    Dann aber auch die Ratschläge befolgen und nicht mehr auf jeden hergelaufenen "Hundeexperten" hören!

    Ist nicht das Erste und wird nicht das Letzte sein!
    Gibt viele Hundeschulen, wo man den Hund für stationäre Ausbildung abgeben kann.
    War früher Gang und Gebe.
    Ein Bekannter von mir, Arzt, hat seinen Retriever, noch zu DM Zeiten, zur Ausbildung weggeben, DM 1000.- für jedes Kommando. "Fuß" 1000.- DM, "Sitz" 1000.- DM usw.
    Einfacher kann ein Hundetrainer sein Geld nicht verdienen, das Problem bei der Ausbildung sind meistens die Halter.

    Zitat

    An manchen Tagen knurrt/ bellt er jeden zweiten Menschen im Vorbeilaufen an, vor allem Kinder (ich vermute das liegt am Augenkontakt). Das Blöde dabei ist, dass ich ihn in dem Moment nicht korrigieren kann, weil er nicht in unmittelbarer Nähe ist.


    Wenn er so gehorsam ist, rufe in doch ran, bevor er die Distanz erreicht, in der er die Menschen anknurrt/bellt!

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    Wenn er einen Hund von weitem sieht, dann kann ich seine Aufmerksamkeit nicht auf mich ziehen, außer ich gehe in eine andere Richtung.


    Ist doch ein Ansatz: Jedesmal wechselst Du die Richtung. Irgendwann merkt er, das Du die Sache regelst und Du kannst die Abstände, bevor Du kehrt machst, verringern. Später reicht es dann einen größeren Bogen zu laufen.
    Gibst Du ihm dann die Sicherheit und Führung, die er braucht, kann auch der Bogen langsam kleiner werden.
    Je nachdem, wie gefestigt das Verhalten schon ist, und wie verunsichert er ist, kann es natürlich länger dauern und muss sehr kleinschrittig angegangen werden.