Beiträge von Snoop

    Mein Sohn sagt immer, Snoop wär depressiv.
    Andere Hunde wedeln ständig, sind am Rumzappeln, Leuteanspringen und fröhlich Hecheln.
    Snoop ist ein unheimlich ruhiger Hund.

    Ich seh das aber nicht als depressiv.
    Snoop liegt im Garten in der Sonne und pennt, oder auf dem Sofa, mit dem Kopf auf meinen Beinen.
    Wenn wir draussen laufen, bewegt er sich gern, hört auf mich (meistens) und erledigt begeistert seine Arbeit.
    Ich denke, er ist einfach zufrieden.

    Glücklich stufe ich wieder anders ein. Richtig glücklich sieht Snoop aus, wenn er eine Hasenfährte entdeckt hat und sie verfolgt (nur kurz, leider darf er das nicht :/ ) und wenn es gutes Futter gibt.

    Aber wie man das auch immer nennt, ich denke, es geht im gut und er fühlt sich wohl. Naja, und im Vergleich zu seinem Leben vorher macht das auch kaum Mühe. Da lebte er angekettet in einer Kiste...

    Doch, klar macht es Mühe, er darf halt nicht jagen und ich muss für Ausgleich sorgen. Aber im Prinzip macht doch jedes Hobby und jeder Sport Mühe... aber halt in erster Linie Spaß.

    Klingt ähnlich wie mein Hund, als er zu mir kam.

    Wie lange hast du denn an den Methoden gearbeitet?
    Welche Art Hundeschule hast du denn besucht?
    Billig ist es nicht, wenn du so viele Baustellen mit dem Hund hast.

    Ich kann dir nur sagen, dass man an manchen Dingen sehr lange arbeiten muss und sehr konsequent sein muss, damit sich etwas ändert. In eurem Fall wird es nicht leichter, da der Hund das Verhalten ja schon geraume Weile zeigt.

    Ich habe mit Snoop ein Problemchen nach den anderen "abgearbeitet".
    Ich habe mehrere HuSchu-Kurse belegt, die teilweise über 6 und 8 Monate liefen und jeder etwa 300 Euro gekostet haben.
    Dazu musste ich täglich etwa eine Stunde konzentriert mit ihm arbeiten.

    Wenn ich lese "habe das und das ausprobiert, hat nicht geholfen" stelle ich mir vor, dass du das evtl. ein paar Tage gemacht hast und dann enttäuscht wieder aufgehört hast.
    Oder stelle ich mir das falsch vor?

    Wenn du einen so unerzogenen Hund hast, wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, als wirklich ganz viel zu lernen, leider auch ganz viel Geld zu investieren und vor allem viel Zeit und Geduld.
    Gerade bei Hunden mit unbekannter Vorgeschichte ist auch nicht wirklich klar, welche Probleme man in den Griff bekommen wird (sicher die meisten) und welche nicht (damit muss man dann leben, aber trotzdem nicht aufgeben).

    Mit Snoop musste ich fast drei Jahre arbeiten, bevor er wirklich ein toller Hund geworden ist. Trotzdem kann ich ihn z.B. nur selten frei laufen lassen, weil er sich von Wild nicht abrufen lässt.

    Ich kann dir nur raten, such dir eine gute Hundeschule, und nimm dir viel Zeit. Eine zeitlang wird dein Hund deine meiste Freizeit beanspruchen.

    Ich wünsch euch beiden viel Erfolg. Und Spaß macht es übrigens auch! :smile:

    Ja, Snoop wurde mal von einem großen braunen Hund gebissen. Keine Ahnung welche Rasse das war.
    Die Besitzerin fuhr auf dem Fahrrad auf dem Feldweg. Der Hund lief außen neben ihr. Ich kam ihr mit Snoop entgegen gegangen. Snoop lief auch außen neben mir.
    Ich dachte noch, dass der Hund ja sicher hört, wenn er so brav frei neben dem Rad läuft, als der plötzlich raus schoss, quer vor dem Fahrrad und mir vorbei und sich auf Snoop stürzte.

    Lang hat die Rangelei aber nicht gedauert, weil die Frau ihr Rad hinschmiss und ihren Hund aus dem Kneul zog.

    Ich bleib bei sowas immer super ruhig, weil es die Hunde ja eher noch aufheizt, wenn man laut wird und weil ich in der Regel eh davon ausgehe, dass nichts passiert. Ich hatte noch nie eine Begegnung mit wirklich gefährlichen Hunden. Glücklicherweise.

    Die Frau entschuldigte sich bei mir und erzählte mir, dass sie den Hund erst ein paar Wochen hat und dass er das schon mal gemacht hätte. Ich konnte nicht verstehen, warum sie ihn dann so entspannt frei laufen lässt. Aber naja...
    Ich hab ihr dringend zu einer Beratung bei einem guten Trainer geraten, bevor noch mal was passiert.

    Während wir am Quatschen waren, haben Snoop und der Hund angefangen zu spielen. Wir sind dann zusammen gelaufen. Die Hunde haben sich super verstanden.

    Dann hab ich gesehen, dass Snoop blutete. Er hatte ein ordentliches Loch und wir sind nach dem Spaziergang auch direkt zum TA gefahren.
    Die Besitzerin des anderen Hundes hat es bezahlt.

    Snoop hat sich durch den Vorfall gar nicht verändert. Ich denke mal, Hunde nehmen das anderen Hunden nicht so übel, wie wir Menschen das tun. Es sind eben Hunde und können damit besser leben als wir Menschen denken.

    Die Frau war übrigens in der HuSchu und ihr Hund benimmt sich jetzt bei Hundebegegungen auch gut.

    Ich würde auch vom Einsatz der Wurfkette abraten, wenn dein Hund sowieso schon unsicher oder sauer ist.
    Er könnte den Schreck mit dem Anblick des anderen Hundes verknüpfen ("immer, wenn ein anderer Hund auftaucht, dann muss ich mich auch noch erschrecken, ein anderer Hund bedeutet also auf keinen Fall etwas Gutes").

    Außerdem wirst du in den Augen deines Hundes durch diese "verzweifelte" Handlung auch nicht rudelführfähiger erscheinen.

    Ich hatte mit Snoop (und mir) damals ein ähnliches Problem. Geh den Situationen erst mal aus dem Weg. Und zwar bevor dein Hund bellt (damit er nicht denkt, er könnte sich durch Bellen aus den kritischen Situationen rausbringen).
    Lob ihn für jede "Begegnung" (auch die in den großen Entfernungen), die er ruhig gemeistert hat und veringere die Entfernungen immer nur soviel, wie er aushält ohne sich aufzuregen.

    Bestätige jedes ruhige Verhalten. Benutze dazu ein bestimmtes Lobwort, dass du später auch einsetzen kannst, wenn er doch mal bellen sollte.

    Im Prinzip machst du so dasselbe, wie mit der Wurfkette: du konditionierst deinen Hund auf ein erwünschtes Verhalten (dich anschauen, beachten) und lobst dafür. Wo bei der Kette später ein Rascheln reichen soll, wird bei dieser Methode später das Lobwort reichen.

    So wird es positiv aufgebaut, statt mit Strafe und Erschrecken.

    Bei Snoop und mir hat es geklappt, er ist cool geworden, ich auch.
    Mittlerweile geht er auch an bellenden Hunden vorbei, ohne zu "antworten".

    Ich würde auch die HuSchu wechseln, wenn du die Möglichkeit hast. Denn ich finde es nicht okay, den Hund mit solchen Mitteln zu stressen, statt dem Hundehalter beizubringen, wie er richtig agiert.

    Viel Geduld und Erfolg wünsch ich euch.

    Naja, ich denke mal, das Menschen eben dazu neigen, zu vermenschlichen. Das ist normal. Das fängt ja schon an, wenn man versucht ein niedliches Stofftier in die Mülltonne zu werfen. Das klappt nicht wirklich, weil man das Teil vermenschlicht; es tut einem einfach leid...

    Ich bin aber schon geübt darin, Tiere nicht zu vermenschlichen, denn ich habe seit Jahren Pferde. Die wollen z.B. im Winter frei an der frischen Luft leben und nicht mit Decken in einem miefigen Stall gesperrt werden. Was ich schon von Menschen angegriffen wurde, weil meine armen Pferde so frieren müssen... Das ist auch Vermenschlichung. Aber weil ich meine Pferde artgemäß halten will, muss ich da durch.
    Und am Anfang konnte ich mir selbst kaum vorstellen, dass die bei Minus 15 Grad freiwillig draussen sind. Ist aber so.

    Jetzt beim Hund find ich das nicht mehr so schwierig. Und wenn man seinen Hund ins Herz geschlossen hat, und ihm gern was Gutes tun will, muss man ihn nicht vermenschlichen. Es ist schon aufwändig genug, wenn man alles Mögliche hundemäßige für ihn tut.

    Aber klar, der ein oder andere Blick wird von mir auch menschlich interpretiert. Und ich lese Dankbarkeit, Flehen und was nicht alles aus seinem Gesicht, wo er in Wirklichkeit wohl nur gelernt hat, welches Verhalten "zieht".

    Aber ich finde es z.B. nicht vermenschlichend, wenn Snoop sein Kissen neben unserem Bett liegen hat und dort schläft. Schließlich schlafen Hunde auch gemeinsam.

    Und solange man den Hunden mit der Vermenschlichung nicht schadet, seh ich auch kein Problem darin.
    Snoop hat z.B. ein wunderschönes teures Geschirr, farblich passend zum Fell (völlig vermenschlicht, die Farbe wär ihm so egal..) aber er darf sich damit in Stinkekram wälzen. Also ist die Welt für ihn in Ordnung, oder?

    Ich persönlich bin (eigentlich) gegen alle der genannten Hilfsmittel.
    Ich habe aber auch einen relativ sensiblen Hund und meine Meinung ist durch seine Reaktionen darauf entstanden.

    Grundsätzlich bin ich, was die Ausbildung von Tieren angeht, der Meinung, dass man sich die Mühe machen sollte, zu lernen, wie man ihnen vermittelt, was man von ihnen erwartet. Kommunikation gehört nun mal dazu.
    Und diese Vermittlung sollte fair sein. Und bevor man das beherrscht, gehört gar kein Hilfsmittel her.

    Von Sprühhalsbändern halte ich nichts. Vielleicht vermitteln sie dem ein oder anderem Hund, dass Frauchen oder Herrchen auch auf die Entfernung einwirken kann, aber ich trau mir nicht zu, dass korrekt und zeitgenau einzusetzen und kenne auch wenig Leute, die das können. Und dann gehört ja auch noch der Hund dazu, den das weder kalt lässt, noch verunsichert.

    Aber auch bei den Wurfteilen gilt, dass das nicht jeder beherrscht und nicht jeder Hund dafür geeignet ist.

    Ich kann auch von eigenen Erfahrungen berichten. Das wär erst kürzlich:

    Snoop, an der Schleppe im Wald, wollte sich ins Gebüsch schlagen, unerlaubterweise. Wir üben den Gehorsam am Wild im Wald schon seit 2 Jahren an der Schleppe... es wird besser, aber naja....
    Ich hatte in dem Moment ein kleines schweres Holzstück in der Hand (die werfe ich gelegentlich in den Wald, um Snoop gegen (klappt normalerweise schon gut). Er reagiert aber absolut nicht und da hab ich in dem Moment (impulsiv) dieses Holzstück ein Stück vor seine Nase gepfeffert. Er hat definitiv nicht gesehen, wo es herkam.
    Snoop hat sich erschreckt, verwirrt ins Dickicht geschaut, kam zu mir zurück und lief den ganzen Spaziergang neben mir. Regelrecht starr, er hat nicht mehr geschnuffelt, keine Leckerchen mehr genommen, es war furchtbar.

    Es hat mir so leid getan, dass ich ihn so erschreckt habe. Das war nicht geplant und ich werd das auch nie mehr machen. Erziehungstechnisch hat es übrigens auch nichts gebracht.

    Eine Freundin von mir, die suuper mit ihren Hunden umgeht, lässt schon mal die Leine fliegen, wenn sie eine Handlung abrechen will und ihre Hunde, trotz gelerntem Kommando, nicht hören (was selten vorkommt). Bei ihr und ihren Hunden find ich das dann in Ordnung. Ihre Hunde sind dadurch nicht verunsichert. Sie sind fröhlich wie vorher.

    Aber die Freundin ist auch super fit was Hundeerziehung und auch -kommunikation angeht. Das ist keine Hilflosigkeit in der Erziehung, wie bei manchen Leuten, die schon mit der Disk werfen, bevor sie sich informiert haben, wie man den Hund überhaupt erziehen kann.

    Also, Kenntnis und den richtigen Hund vorausgesetzt, finde ich es legitim, mal was zu werfen. ABER nicht ständig und ncht aus Hilflosigkeit.
    Und vom Sprühhalsband halte ich gar nichts.

    Sorry, hab versucht, mich kurz zu fassen, heute leider erfolglos...

    Ich find Bärbel auch klasse! (Und heißt so nicht tatsächlich ein Bär aus dem Werner-Comic?)

    Das mit den komischen Namen scheint ein typisches Männerphänomen zu sein. Mein Mann hat unsere Wasserschildkröte Wuschel genannt und unsere Kaninchenböckchen Bratmaxe (den nennen wir aber glücklicherweise nur Max)

    Zitat

    der Kurs hat 150 EUR gekostet und die möchte ich ungerne einfach in den Wind schiessen.


    Die schießt du auch in den Wind, wenn du da weiter hin gehst. Und vertust noch Zeit dabei.

    Ich hab schon mal 300 Euro "in den Wind geschossen", weil mir die Methoden der Trainerin nicht gepasst haben. Das kann man dann leider unter "teuer, aber auch was gelernt..." verbuchen.

    Im Prinzip ist es selten nötig, dass wir Snoop allein lassen. Ich arbeite nur an drei Tagen vormittags und Snoop kann dann mit meinem Mann ins Büro gehen.

    Trotzdem lassen wir ihn öfter mal allein. Ist ja wichtig, dass er das kennt und kann, ohne Angst zu haben, denn es kommt ja auch vor, dass wir etwas vorhaben, wo wir ihn nicht mitnehmen können.

    Ich habe 3-4 Stunden angeclickt, weil das schon öfter mal vorkommt und Snoop das auch gelassen macht. Abends geht das auch schon mal 6 Stunden. Da pennt er und unsere Abwesenheit stört ihn nicht sehr. Das machen wir aber selten.

    In unserer Hundeschule (BHV mit außerordentlich qualifizierten Trainern) ist der Basiskurs ein "offener Kurs" (das heißt, man kommt zur Trainingsstunde, wenn man möchte, die 8 Stunden müssen innerhalb eines Halbjahres genommen werden.)
    Die Gruppenstärke variiert entsprechend zwischen 5 und 7 Hunden. Fast nie mehr.
    60 Minuten (kann auch mal länger dauern) kosten 12.50 Euro. Die Zeit wird relativ locker gesehen. Wenn mal einer ein besonderes Problem hat, dann nehmen sich die Trainer auch mal länger Zeit dafür.