Ich frage mich persönlich, warum eigentlich immer jeder davon ausgeht, dass das "Ideal" für den Hund, der Ort, an dem er am "glücklichsten" ist, bei einem selbst ist.
Warum kann der Hund nicht woanders evtl viel Glücklicher sein? Warum kann ich mir nicht eingestehen, dass ich mit einem anderen Hund viel glücklicher wäre?
Ich bin zumindest mal so ehrlich und sage, ich kaufe mir meine Hunde nicht um mich selbst zu geiseln, sondern um mit ihnen Spaß zu haben. Damit das so ist, habe ich bestimmte Vorstellungen, an ihre Wesenseigenschaften - wie wohl jeder andere auch, wenn er mal ehrlich zu sich selbst ist.
Ich gestehe erstmal jedem, egal ob Hundesportler oder nicht zu, denselben Wunsch zu hegen. Und ich ziehe auch in Erwägung, dass manche Kombinationen einfach nicht passen. Genauso wie manche menschliche Beziehungen einfach nicht passen.
Natürlich kann ich das Risiko, durch entsprechende Planung minimieren, aber nicht komplett ausschalten.
Ich bin mal so ketzerisch und sage, dass viele (nicht nur HUndesportler) Menschen ihren Hunden mit dieser "ich geb dich auf keinen Fall ab" Mentalität ihrem Hund keinen Gefallen tun. Da wird sich durchgequält, sich "zusammengerauft" und am Ende verbiegt man sich selbst und den Hund gleich mit. Warum?
Ja, wenn ich mir einen Hund kaufe, übernehme ich Verantwortung. Zu dieser Verantwortung gehört für mich, im Zweifel erstmal an mir selbst zu arbeiten und genau zu sondieren, wo das Problem liegt. Wenn ich dann zu dem Punkt komme, dass es eben ein Grundsätzliches ist (und z.B: "lernt die Sachen nicht schnell genug" ist für mich eher eins das meist am Hf liegt), gehört für mich dazu, dass ich den Hund nicht einfach blind irgendwo hin verticke, sondern mich um ein angemessenes zu Hause kümmere. Aber unter Verantwortung fällt für mich nicht, sich gegenseitig zu quälen.
Ich habe hier einen Hund sitzen, der ist alles, nur nicht das, was ich mir heute wünsche. Sie ist 11 Jahre alt und wird trotzdem bekuschelt - sie ist eingezogen als Familienhund und diesen Job erfüllt sie perfekt. Ich habe sportlich von ihr sehr sehr viel gelernt und wir sind weiter gekommen, als es uns irgendjemand zugetraut hätte.... aber sie hat mir auch gezeigt, was ich nicht will.
Ich möchte keinen Hund, der ab 20° die Segel streicht. Ich möchte keinen Hund, der nach 50m Joggen sagt "du kannst mich". Ich möchte keinen Hund, der den Schwanz einzieht wenn ein Löffel neben ihm die Fliesen trifft. Etc. etc.
Diese bisher 11 Jahre sind genug "Preis" für mich um zu sagen, jetzt bin ich dran.
Achja, natürlich "Könnte" ich auch sagen, egal wie sehr mir die Entwicklung eines Hundes "missfällt", ich behalte ihn trotzdem - aber wem würde das nützen?