Beiträge von Biomais

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    Hallo

    also hier in der Nachbarschaft gibt es einen Deutsch - Drahthaar.
    Ich hab keine Ahnung was die mit dem Hund angestellt haben, aber der läuft frei, immer und überall und ich hab noch nicht einmal mitbekommen, dass er jagen gegangen ist, bzw überhaupt eine Fährte verfolgt hat. Der hört aufs Wort und interessiert sich nicht die Bohne für Wild oder sonst was. Ist freundlich und super erzogen.
    Das ist echt beeindruckend. Er gehört einem älteren Ehepaar, die beide nichts mit Jagen am Hut haben. Die haben den Hund bereits als Welpen bekommen und meinten, der Züchter wollte ihnen den Hund eigentlich nicht geben, weil er nur an Jäger abgibt.
    Die Dame hat allerdings auch mal folgenden Satz zu mir gesagt: "Wenn ihr Hund nicht hören sollte, .... also wir haben uns damals ein Stromhalsband gekauft. Die sind super. Aber wir haben es eh nie gebraucht. War nur für den Fall, dass er nicht hört." :???:


    Die Dinger sind schweineteuer, sowas kauft man nicht "nur für den Fall". Ich kenne auch jemanden, der einen Deutsch Drahthaar mit Teletakt erzogen hat. Der Hund hörte sehr gut und wurde außerhalb dieser Erziehung auch liebevoll behandelt, aber das finde ich schon sehr krass.

    Tolles Video Iris!

    Generell stimme ich dir zu, die meisten Rassen haben einen Verwendungszweck und die meisten Individuen wollen dem gerecht werden, ABER

    Huskys wurden dafür gezüchtet unter extremen Wetterbedingungen mehrere Stunden Schlitten durch Schnee und Sturm zu ziehen und deine sind auch glücklich wenn sie dich eine Stunde täglich durch den französischen Wald ziehen ;-)

    Und genauso kann meine Bracke glücklich sein wenn sie statt einer Hasenspur einer Trofu oder Menschenspur hinterherjagd (wobei sich meiner auf Hundespuren zu spezialiseren scheint) oder statt Wild einen Ball oder Dummy hetzt. Gut, er wäre wahrscheinlich mit Hundegesellschaft noch glücklicher, das wollen wir nächstes Jahr angehen. Aber dann sehe ich keinen Grund warum er bei uns nicht glücklich sein könnte. Zumal man sich auch angucken muss was die Alternative wäre.

    Huskys wurden so weit ich weiß außerhalb ihrer Arbeitszeiten an kurzen Ketten gehalten, Beagle in Zwingern außer einem Arbeitseinsatz alle paar Wochen. Ob sie es bei uns da nicht besser haben? Hier sind sie nicht nur Arbeitstiere sondern eben auch Familienmitglieder.

    Ein Hund braucht genau wie ein Mensch eine Aufgabe, bzw. eher eine Beschäftigung. Aber ich bin schon der Meinung dass man die auch künstlich schaffen kann.

    Offtopic: mein Beagle kläfft beim Ziehen immer wahnsinnig, machen das Huskys auch oder ist das ein Beagleproblem?

    Ich habe einen Beaglemix. Uns hat vor allem das wahnsinnig freundliche und aufgeschlossene Wesen der Rasse bezaubert. Ich wartete mit 16 gemeinsam mit einer Dame und ihrem unglaublich tollem bicolor Beagle am Bahnsteig (habe sie natürlich gelöchert und war ganz bezaubert von diesem Hund in Hündchenverpackung) und dieser Hund hat mich nie losgelassen.

    Darum war ein Beagle immer als mögliche Option in meinem Kopf. Zu dem Zeitpunkt hatte ich eine Deutsche Dogge und nach seinem Tod schieden die Rassen die mich ausserdem interessierten aus, weil ich mit kleinen Kindern nicht jede Rasse für geeignet halte. Übrig blieb der Beagle. Den Jagdtrieb habe ich vielleicht unterschätzt oder auch nicht, bisher ist jedenfalls alles im Rahmen (er ist erst zehn Monate alt). Er kann überall freilaufen und ich bin optimistisch dass das so bleibt, auch wenn mich diverse Unkenrufe aus dem Internet erreichen. In der Realität werde ich (oder eher der Hund) aber meistens eher gelobt.

    Die Auslastung stellt kein Problem dar. Wir gehen weder in die Hundeschule, noch betreiben wir irgendwelche Hundesportarten. Mein Hund darf mich "nur" überall hin begleiten und ich lasse mir immer etwas für ihn einfallen wenn ihm langweilig wird (Apportieren von Ball und Dummy, Fährtenlegen, Versteckspielen, Fangenspielen, was uns halt so einfällt). Wir sind jeden Tag etwa fünf Kilometer im Wald unterwegs, er hat viele Sozialkontakte und ist beagletypisch unkompliziert mit Hund (und auch allen anderen Tieren) und Mensch. In der Wohnung verhält er sich ruhig, draußen zeigt er was in ihm steckt. Ein Beagle ist für mich einfach trotz geringer Körpergröße ein "richtiger Hund". Ein Outdoorer, der was drauf hat und der mit den Großen durchaus mithalten kann.

    Ich finde es traurig wie gerade Beagle in Privathänden verkümmern. Ich kenne mittlerweile sehr viele Schleppleinen- und Flexibeagle, die wirklich nie abgemacht werden. Mit denen im Gegenzug aber auch nicht an dem Abrufproblem gearbeitet wird. Ein Beagle ist nicht unabrufbar, es müssen nur andere Maßstäbe bei der Erziehung und bei den Resultaten angewendet werden. Eigentlich muss vor allem der Halter lernen. In den acht Monaten mit meinem Beagle habe ich jedenfalls schon mehr dazugelernt als in zehn Jahren Dogge.

    Wir haben den Hund nach den Kindern bekommen, aber insofern du deinen Hund im Moment nicht wie ein Kind behandelst kann ich mir nicht vorstellen, dass er eifersüchtig wird. Er muss seinen Platz behalten dürfen und das Kind bekommt einen anderen, dann ist alles paletti. Ich habe jetzt zwei Kind und den Hund und habe den Eindruck meine Kinder stehen für den Hund irgendwie außerhalb einer Rangfolge. Er liebt sie, kuschelt und spielt mit ihnen, aber er verteidigt auch seinen Knochen wenn sie ihm beim Knabbern zu nahe kommen und macht ihnen klar, dass er sich nichts wegnehmen lässt. Ich denke ein Hund begreift sehr schnell auf welchem körperlichen und geistigen Stand so ein Kind ist und behandelt es dementsprechend und bei uns läuft das ganz süß.

    Terrier und Hund kann genauso gut gehen wie mit jedem anderen Hund. Wir haben manchmal einen Jack Russell hier, der keine so kleinen Kinder in der Familie hat und ganz toll mit meinen umgeht. Ein Terrier ist auch nur ein Hund, wenn er ausgelastet und nicht verhaltensgestört ist.

    Lass ihn einfach seinen Platz behalten. Ich bin überzeugt, dass es dann gut geht.

    MEHR Anleinen bringt nichts, das Anleinen in den richtigen Situationen ist wichtig. Mein Hund kann den ganzen Tag frei laufen wenn wir in unserer Siedlung und im Wald unterwegs sind. Wenn wir in die Stadt oder an der Straße lang gehen kommt er an die Leine, ist doch ganz simpel.

    Ein Jagdhund konzentriert sich doch genauso intensiv auf seine Beute wie der Border auf die Schafe, wenn er arbeitet und blendet alles andere aus in dem Moment. Das halte ich für normal.

    Die Borders und Aussies die wir so auf der Hundewiese treffen sind schon meist leicht kirre kirre. Die meisten total fixiert auf den Ball, die können nicht mal in Ruhe koten gehen. Ich kenne einen Border-Sennenhundmix, der ist einerseits der totale Balljunkie, aber leider Gottes aus so territorial dass er alles vertreibt was in einem Umkreis von zehn Metern um den Ball rum steht...

    Zu unseren kleinen Rassisten: das ist normal denke ich. Auch Meutehunde erkennen "ihre" Rasse und bevorzugen diese, ich habe schon die Erfahrung gemacht dass Hunde da Vorlieben entwickeln.

    Übrigens kenne ich auch zwei Aussies, die ganz toll erzogen sind, mit anderen Hunden spielen und ausgeglichen wirken. Geht alles wenn man will, ich glaube die meisten Leute wollen nur gar nicht, die möchten ein Stofftier mit Herzschlag.

    Ich bin oft mit Buggy unterwegs, dann werf ich die Tüte verknotet unten rein und in den nächsten öffentlichen Mülleimer. Bei uns in der Siedlung benutze ich rotierend fremde Mülltonnen, je nach Kackort :ops: Da es lauter Mehrfamilienhäuser sind habe ich die Chance anonym zu bleiben. Auf der Wiese, im Wald nehm ich seine Haufen meist erst beim Zurückgehen mit. Oder ich kick sie mit einem Stock ins Unterholz, je nach Standort. Ins Unterholz selbst darf er zum Kacken nicht, er muss auf den Wegen bleiben.