Beiträge von Biomais

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    Sach mal Biomais,

    warum just im Nacken?
    Was genau assoziiert der Hund mit dem Packen im Nackenfell?

    Es tut ihm ja nicht weh... wieso beeindruckt es ihn dann so sehr?


    Ich gehe davon aus, dass ihn das blitzartige Packen sowie der dazu passende Laut von mir zur Beeindruckung führen. Natürlich tut es ihm nicht weh. Das Fell im Nacken ist lose, ich quetsche es nicht zusammen, zieh nicht dran, schüttel nicht und wenn ich ihn dort massiere mag er es sogar sehr gern wenn ich es zwischen den Händen knete. Ich bin überzeugt davon dass es ihm nicht weh tut.

    Ich halte ihn auch nur eine Nanosekunde fest, lasse los, er beschwichtigt und alles ist wieder gut. Ich bin nicht nachtragend.


    Mein Hund ist aber kein Kangal, sondern ein Beagle und braucht eine andere Ansprache als ein Kangal. Und wenn der Kangal MEIN Hund wäre hätte würde ich da den Weg gehen den ich für richtig für uns beide halten würde. Ich hab keine Angst vor meinem eigenen Hund. Ich hab mich mit 12 Jahren von meinem Pflegehund beißen lassen, weil ich ganz bewußt dazwischen gegangen bin als er meinen Welpen attackiert hat. Und ich würde es jederzeit wieder tun. Und nein, der Biß galt nicht mir, ich hab ihm den Welpen unter der Schnauze weggezogen, darum hats mich getroffen.

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    Und sollte man "so" handeln, weil

    es besser/fairer/verständlicher für den Hund ist?

    man sich dann nicht zusammenreissen muss?

    es schneller/besser "wirkt"?


    Jeder Hundehalter muss selbst rausfinden wie er klar mit seinem Hund kommunizieren kann. Mein Hund ist normal sehr sensibel und beschwichtigt schon auf "aggressive" Körperhaltung meinerseits. Ein scharfes "HEY" reicht in der Regel aus um ihn abbrechen zu lassen.
    Aber je nach "Vergehen" schadet es auch mal nichts körperlich zu werden und ich sehe nicht warum ich das Körperliche weg lassen sollte, wenn es ihm nicht einmal weh tut. Es beeindruckt ihn in dem Moment, er weiß dass er sich gerade unerwünscht verhalten hat und weiß dadurch auch wie er sich verhalten muss. Da wenigstens mein Hund gerne in Harmonie mit mir lebt glaube ich ist es in seinem Sinne ihm schnell zu vermitteln was ich von ihm will damit wir einen Konfliktpunkt weniger haben.

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    Och das tue ich auch.. Nur wenn ich auf 180 bin, korrigiere ich nicht. Weil das wird dann unfair und sowas ist einfach nur ätzend. Merken tun es die Damen sehr wohl ;)


    Bis auf zwei Situationen kann ich mich nicht daran erinnern unfair gewesen zu sein. Ich kann die Auswirkungen meiner Emotionen normalerweise ganz gut dosieren ;-)

    Ich kann meine Emotionen nicht nach Belieben hervor rufen. Wenn mein Hund sich im Alltag daneben benimmt bin ich durchaus auch mal wütend. Warum denn nicht? Ich finde Menschen, die versuchen permanent ruhig und gleich langweilig zu sein furchtbar. Ich bin authentisch und teile meine Emotionen mit.

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    Also ist übergriffliches (menschliches) Verhalten okay, wenn mensch authentisch wütend ist?

    Ist übergriffliches (hundliches) Verhalten okay, wenn hund wütend ist?


    Wenn er das Echo vertragen kann.

    Sorry, aber ein Hund ist nun mal kein gleichberechtigter Sozialpartner. Ich = Herr, er = Hund. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich kümmere mich um ihn, versorge ihn, halte ihm Ärger vom Hals. Er hat zu gehorchen. Das ist eine Symbiose, die für ihn überwiegend Vorteile hat. Und ich werde bestimmt nicht anfangen mit einem Hund auszudiskutieren was wann wie gemacht wird.

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    Naja, dann kann man ja auch am Ohr ziehen oder so. Ich wollte nur sagen, dass ich glaube unsere Möchtegernhund-Signale werden nicht so verstanden, wie wir das gerne hätten. Das sie dennoch wirken können ist klar, weil sie erschrecken bedrängen und ggf. wehtun.


    Wenn ich meinen Hund kurz im Nackenfell packe tut ihm das nicht weh, genauso wenig wie wenn ich in mit der flachen Hand weg schubse. Wenn wir spielen geht es sehr viel grober zu und da schüchtert ihn das null ein. Strafe ist es nur im Zusammenhang mit authentischer Wut meinerseits und schlechtem Verhalten seinerseits.

    Ich denke meinem Hund ist ein ruppiger Übergriff lieber als ein dauerhaft nörgelndes Frauchen. Er benimmt sich daneben, bekommt dafür seinen Rüffel, weiß was los ist und danach bin ich wieder lieb. Ist für beide schnell erledigt.

    Wobei man natürlich unterscheiden muss. Was ist ruppig? Ich pack mir meinen Hund meistens am Nackenfell oder schups ihn mit der flachen Hand weg. Das machen Hunde unter sicih nicht soweit ich beobachten konnte. Aber ich habe die Erfahrung gemacht dass mein Hund diese nicht schmerzenden Übergriffe richtig versteht, sofort weiß was Sache ist und sich entsprechend benimmt. Mein Hund hat keine Angst vor mir, vertraut mir, sucht Schutz bei mir in ungeklärten Situationen, ist gern mit mir unterwegs und gehorcht einigermaßen. Was will man mehr?

    Ich halte nichts von "Wutziputzi können wir mal drüber reden, dass das gar nicht feini war, dass du den Onkel gerade in die Wade geknifferkneifert hast?"

    Schlagen sollte grundsätzlich tabu sein, das ist existenziell bedrohlich und zerstört das Vertrauen, aber generell alle ruppigen Übergriffe ablehnen? Glaub nicht dass das funktioniert.