Beiträge von Biomais

    Ich habe auch schon die seltsamsten Begegnungen mit hundeängstlichen Menschen gehabt.

    Bei meiner Dogge konnte ich es ja noch irgendwie verstehen, ein Rüde von 83 (oder 93? Ich weiß es nicht mehr genau) Zentimetern, schwarz... Was ich nicht verstehen konnte waren diverse junge Männer, die uns immer wieder begegneten. Bei dem Typ Mann hatte ich immer den Eindruck es geht um eine Mutprobe, wenn sie ohne zu fragen mit zittriger Hand meinem Hund den Kopf tätscheln wollten. Kleines Problem war nur dass Hector nicht getätschelt werden wollte und das meist kurz vor Körperkontakt mit einem lauten Donnergrollen direkt aus der Hölle verkündet hat :D

    Sehr witzig war auch ein Teenager (der war damals aber so fünf Jahre älter als ich, habe den Hund mit 12 bekommen), der mit einer Kette rumgefuchtelt hat und sich tierisch erschrocken hat als ich mit Hector um die Ecke kam. In seiner Angst war dann wohl der erste Reflex mich zu bedrohen a la "mach dich vom Acker sonst gibts was mit der Kette". Meine Hand wanderte Richtung Leinenkarabiner und er gab Fersengeld :D Und nein, mein Hund hat sein Leben lang nie gebissen, ich denke aber dass er es im Notfall getan hätte.

    Ich habe aber den Eindruck dass es in den letzten Jahren schlimmer wurde mit der Hundeangst.

    Mein Beagle ist gerade mal 45 Zentimeter hoch und wir haben schon so einige absurde Situationen erlebt.

    Ich war z.B. mit meiner Familie und dem kleinen Pluto (etwa vier Monate) im Zoo, er lief an der ein Meter Leine neben mir und wir schlenderten an einem Gehege vorbei, als mir eine Mutter mit vier Meter Sicherheitsabstand zurief, ich solle meinen Hund kürzer nehmen, ihre Kinder (ebenfalls Kleinkindalter wie meine) hätte Angst... Angst vor nem vier Monate altem Beaglewelpen? Und beim Tigergehege kriegen sie dann einen Herzinfarkt...

    Etwa zwei Monate später hab ich ihn mal in ein Geschäft mitgenommen, das muss ja auch geübt werden und ich brauchte nur eine Kleinigkeit (er hat meine Handschuhe gefressen und ich wollte mir dort schnell neue holen). Ich hatte meinen Sohn im Buggy dabei, also bin ich Aufzug gefahren. Hund fuhr das erste Mal Aufzug und hatte ein wenig Schiß und als die Aufzugtüre aufging sah eine junge Frau die davor gewartet hatte, meinen zusammengekauerten sechs Monate alten Beagle und sprang vor Angst und Entsetzen bis an die gegenüberliegende Wand in ihrer Panik...

    Die letzte Situation ist noch ganz frisch. Ich war wieder mal in der Stadt auf Ventilatorjagd. Es war so heiß und die waren irgendwie überall ausverkauft. Sohn und Buggy waren wieder dabei und nachdem wir in einer Seitenstraße fündig wurden wollte ich noch kurz zu H&M weil ich erst eine Stunde später wieder nach hause fahren konnte (wegen Manns Mittagspause). Im H&M lief alles gut, Hund lag brav in der Ecke während ich ein paar Sachen probiert und gefunden habe. Wir haben bezahlt und gingen Richtung Aufzug, Sohn sah die Rolltreppe und ging zur Flucht über, ich ließ Buggy und Einkäufe stehen und nahm mit Hund die Verfolgung auf (kleine Kinder und Rolltreppe ist eine gefährliche Kombination) und muß dabei an einer Frau mit Kinderwagen und daneben etwa vierjähriger Tochter vorbei. Da ich aufgrund der Abstammung schon ahnte dass die Angst haben nahm ich den Hund natürlich auf die abgewandte Seite, lief vorbei und angelte mir meinen Sohn. Das Mädchen kreischte trotzdem in totaler Panik und stolperte ein paar Schritte zurück. Die Mutter fauchte mich an und schimpfte mir noch bis zum Aufzug nach... Nur weil mein Hund existiert quasi, er hat sie nämlich mit dem Arsch nicht angesehen.

    Es gibt aber auch viele Situationen in denen ich Hundehalter nicht verstehe.

    Erst gestern im Fress**** hat eine Kundin ihren Schäferhund frei laufen lassen obwohl dort Kinder waren die Angst hatten. Als wir dann zum Auto gingen lief uns der Hund hinterher. Schien zwar eine ganz Freundliche zu sein, aber weiß mans und als sie an meinem Sohn rumschnüffelte hab ich den dann auf den Arm genommen und der Halterin gesagt dass ich finde, dass man Hunde nicht frei auf Parkplätzen rumlaufen lassen muss.
    Wenn wir Hundehalter in manchen Situationen mehr Rücksicht nehmen würden würden nämlich vielleicht gar nicht so viele Menschen Angst haben. Aber ein freilaufender Schäferhund auf einem Parkplatz mitten in der Stadt - muss das sein? Eine Leine tut doch nicht weh, freilaufen lassen kann man den Hund doch an so vielen Orten, warum muss es wo sein wo viele Menschen zusammen kommen, von denen eventuell viele Angst haben? Und auch wenn ich selbst gar keine Angst vor Hunden haben, an meinen Kindern mag ich keine fremden Hunde haben.

    Wenn ein Hund mit steifen Beinen, erhobenem Haupt, Nackenfell drei Meter hoch (obwohl das als alleiniges Zeichen auch nur Erregung sein kann), Schwanz weit oben, ziemlich flott auf meinen Hund zuläuft und ihn dabei fixiert muss ich nur noch gucken was mein Hund dazu sagt. Wenn der sich schon klein macht und nen Schritt zurück geht dann geh ich einen nach vorn und sorge dafür dass der Aggressor gar nicht erst hinkommt, weils dann in den meisten Fällen sowieso knallt. Entweder ich bitte die Besitzer den Hund abzurufen oder versuche ihn wenn es zu spät ist abzufangen. Bögen gehen bringt meistens nicht viel weil die nach kommen wenn sie ihre Chance sehen sich zu profilieren.

    Das ist aber jetzt nur meine persönliche Erfahrung. Ich guck erst auf den fremden Hund, dann auf meinen eigenen und beurteile danach.

    Bei Hunden die sich flach auf den Boden legen hab ich bisher noch keine Aggression feststellen können. Da wird zwar meist ein Angriff gestartet, aber eher spielerisch bis grenzwertig, kein Kampfangriff.

    Bei meinem Hund waren die Aggressoren mit Ausnahme von zwei Hündinnen immer junge Rüden an der Grenze zum Erwachsenwerden und immer extrem viel größer. Ich denke da geht es tatsächlich um die Machtzelebrierung.

    Klar hat mein Hund auch schon Anpfiff von adulten Hunden bekommen, aber ein bisschen Anpfiff gehört zum Hundeleben natürlich dazu, das meine ich nicht. Das was mich aufregt sind wirklich grundlose Attacken.

    Hagen. Aber keine Sorge, wir haben auch positive Erfahrungen. Gott sei Dank überwiegend und man lernt die unverträglichen Hunde ja fix kennen und kann ihnen dann aus dem Weg gehen. Aber immer wieder wird mein Hund eben auch gepackt und teilweise eben auch mit körperlichen Spuren und psychisch macht sich das auch schon bemerkbar, dabei ist er erst zarte 15 Monate alt.

    Man kann auch am Halsband zerren und treten :D

    Also halb erdrücken finde ich persönlich nicht sonderlich nett. Ein Schäfer hat mal versucht meinen Hund zu besteigen. Ich stimmte zwar mit den Besitzern überein dass das ein normales Verhalten ist, aber da er meinen Hund dermaßen eingeklemmt und jedes Mal gezwickt hat wenn er nur versucht hat sich zu befreien sah ich mich auch genötigt den Kerl runter zu holen. Ich sehs schon kommen, irgendwann beißt mich so ein Mistvieh, dann hagelts aber ne Anzeige, weil ich versteh da mittlerweile keinen Spaß mehr.

    Komisch dass mir mit meiner Dogge sowas nie passiert ist, da hatten die ganzen Angeberrüden Schiß in der Bux.

    Du findest es unfair einen Hund wegzukicken, der einen anderen Hund ohne Grund zu Tode ängstigt?

    Meine Meinung ist dass Hunde extrem unterschiedlicher Gewichtsklassen nichts miteinander zu regeln haben. Wenn sie sich nicht verstehen breche ich mittlerweile ab, weiche ich sofort aus, ich bin nicht bereit Konflikte einzugehen. Erst letzte Woche wurde mein Kleiner wieder von nem Ridgeback gepackt, was soll er denn da für ne Chance haben?

    Was da passiert ist? Großer Hund meint wie üblich den Dicken markieren zu können und Besitzer schreitet nicht ein. Wenn sich meine Dogge mal so benommen hätte hätte ich der ordentlich was erzählt. Mit meinem Beagle bin ich beinahe täglich in der Opferrolle, ständig wird er von größeren Rüden (von etwa gleichgroßen NIE) unterbuttert und die Besitzer stehen daneben mit klugen Sprüchen a la "das machen die unter sich aus". Klar, mein 15 Kilo Hund hat auch voll die Chance. Ich pflücke die Mistviecher ab und notfalls kriegen sie auch mal nen Tritt, weil ich die Nase gestrichen voll hab davon. Mein Hund wurde letztens sogar beschädigend von einem Boxer gebissen, selbst nach vier Wochen sieht man die Spuren davon noch deutlich.

    Klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich frustriert, bin ich diesbezüglich auch. Und wäre vermutlich jeder andere auch, wenn der Hund ständig zusammengebissen wird.

    Ich finde Halter von sozial schwierigen Hunden müssen einfach mehr auf Zack sein und eingreifen bevor es ernst wird. Und vielleicht auch nicht jeden Kontakt zulassen, sprich das Gegenüber auf die Unverträglichkeit (wenn auch nicht totale) hinweisen.

    Zitat

    Eigentlich sind es nur zwei Dinge, die ich wirklich wichtig finde:

    1. Einen festen Platz in einem Sozialgefüge mit einer souveränen Führungspersönlichkeit, die Sicherheit vermittelt

    2. Ein Mindestmaß an körperlicher Auslastung und abwechslungsreicher, rassegerechter Beschäftigung

    Wenn das (+ die elementaren Grundbedürfnisse) erfüllt sind dürfte jeder Hund zufrieden sein...


    Kann wieder mal nur zustimmen.

    Und ja, ich bin überzeugt davon dass mein Hund glücklich bei uns ist.

    Zitat

    Also einen Radius von zwei, drei Metern finde ich etwas mickrig...kann man seinem Hund mit Sicherheit beibringen, aber was ist daran dann noch Freilauf? Vielleicht habe ich dich aber auch nicht richtig verstanden...
    Wie weit entfernt sich Meg denn im Freilauf? Achtet sie auf dich, welche Richtung du einschlägst etc.
    Meine Hunde bewegen sich im Freilauf so in einem 20/30Meter-Radius um mich herum und wenn ich möchte, dass sie bei mir laufen (was ja manchmal nötig und angebracht ist) dann lasse ich sie "Fuss" laufen...was bei uns kein "Hundeplatz-Fuss" ist, sondern einfach auf meiner Höhe mitlaufen.


    So machen wir das auch. Im Notfall ist der Hund ja schnell rangepfiffen.

    Falsch verstanden. ICH lasse meinen Hund nur die ersten Kilometer ziehen. Er würde die ganze Strecke über ziehen, er ist da voll scharf drauf und hat innerhalb von wenigen Tagen verstanden was ich mit "rechts ran" meine und ignoriert während des Ziehens andere Hunde völlig. Das ist der geborene Schlittenhund, er müsste nur 20 Zentimeter wachsen.

    Er zieht von sich aus im Galopp. Wenn ich ihn verbal runterbremse trabt er aber auch mal ein kurzes Stück. Aber wenn es nach ihm geht gibt er Vollgas bis er zusammenbricht.

    Wir fahren in der Regel 10 bis 20 Kilometer mit dem Rad, ich lass ihn bisher maximal die ersten fünf Kilometer ziehen. Je nach Temperatur im Moment eher ein bis zwei.