Beiträge von Biomais

    Also mein Hund ist kein Steifftier sondern wird in seiner Natur als Raubtier respektiert. Wenn ich zu blöd bin meine Kinder entsprechend zu beaufsichtigen und anzuleiten dann wird er unter Umständen beißen. Dessen bin ich mir bewußt und da ich weiß in welchen Lebenssituationen er das in Erwägung ziehen würde beuge ich durch diverse Vorsichtsmaßnahmen vor.

    Und wenn mein Hund knurrt ruf ich nicht "Aus" sondern "ALLE KINDER WEG, SOFORT!" :D

    Jep, ich sehe das genauso. Ich wäre schon DAVOR einen anderen Weg gegangen, ich weiß in welchen Situationen mein Hund keine Freunde mehr kennt und dazu neigt nach vorne zu gehen. Das tut er leider. Mir wäre auch lieber er wäre mit den Kindern 100 Prozent sicher wie mein alter Doggenrüde, ist er aber nicht. Wenn es z.B. um SEIN Futter geht (nicht wenn er was klaut, sondern etwas was ihm von mir zugeteilt wurde) würde er das immer verteidigen. Sowohl gegenüber den Katzen, als auch gegenüber den Kindern. Darum separiere ich ihn zum Fressen, damit er seine Ruhe hat, die ihm sehr wichtig ist. Ich darf natürlich an sein Futter, tu es aber nur wenn ich noch was zugeben will, weil er da wie gesagt eigen ist. Wenn die Kinder ihn brutal aus dem Tiefschlaf wecken - Hochgefahrensituation, auch da passe ich sehr auf, die Hundeplätze sind absolut tabu (sind eh nur drei) und da bin ich sehr streng und konsequent mit den Kindern, auch wenn ich das sonst gar nicht bin. Aber da ist mein Hund eben kein liebes kleines Knuddelhündchen mehr, sondern wird biestig. Zu Recht? Irgendwie schon. Er ist schliesslich ein Hund, ein Raubtier und kein Kinderspielzeug. Und es liegt in meiner Verantwortung darüber zu wachen dass auch die Kinder seine Grenzen und seine Natur respektieren und vor allem - verstehen lernen.

    Ein kleiner Säugling wie das betroffene Kind der Threadstarterin kann natürlich sein Verhalten gegenüber dem Hund noch gar nicht steuern, da ist oberste Vorsicht geboten. Mir dreht es immer den Magen um, wenn ich Bilder sehe mit Säuglingen und Hunden, beide auf dem Boden liegend. Die Babys können sich nicht mal die Arme vors Gesicht schlagen wenn der Hund (aus welchem Grund auch immer und ob gerechtfertigt oder nicht) angreifen sollte.

    Hier in diesem Fall muss das Problem aber wesentlich tiefliegender sein und ich denke nicht dass man das Ruder hier noch rumreißen kann. In hundekundige Hände geben und erstmal dem Baby widmen.

    Wenn mein Hund es wagen würde mein 4 Monate altes Baby zu beißen dann wäre der schneller weg als er Leberwurstbrot denken kann. Und in der Wohnung wäre er bis dahin auch nicht mehr. Ich bin da recht animalisch, Gefahr für meine Babys wird gnadenlos beseitigt.

    Ich wünsch dir viel Glück beim Vermitteln, ich würde ihn notfalls tatsächlich lieber ins Tierheim geben als deine Kinder zu gefährden. Unabhängig davon wessen Schuld es ist dass das überhaupt passiert ist.

    Mein Hund hat meinen Kurzen auch schon mal gekniffen. ICH hab nicht aufgepasst und der Kleine ist mit eineinhalb von der Couchlehne auf den tief schlafenden Hund gesprungen, der hat sich erschrocken und zugezwickt. Der Kleine hatte eine dick gefütterte Jeans an und daher nur ein Miniloch und einen schönen blauen Fleck. Das war eindeutig meine Schuld, weil ich zu langsam reagiert habe und der Hund wurde nicht mal bestraft (der schlich eh auf dem Bauch auf seinen Platz nachdem er gemerkt hat was er getan hat).

    Ich würde niemals mit einem pubertären Hund, der sich nicht konzentrieren kann in die Hundeschule gehen. Wenn du es dir leisten kannst nimm lieber alle zwei oder drei Wochen eine Einzelstunden, bei einem guten Trainer, der dir das Theoriewissen nahe bringt.

    Ich denke das bringt mehr als den Hund durch eine Übungsstunde zu zerren und zu drücken ;-) Meiner ist 15 Monate und könnte sich im Moment im Angesicht von vielen anderen Hunden auch nicht konzentrieren. Was solls, die Phase geht vorbei.

    Sozialkontakte kann man Hunden auch außerhalb der Hundeschule schaffen.

    Zitat

    Ich bin ehrlich. bevor ein hund sein leben an der flexi fristet such ich mir nen Trainer. Oder geh zu einer HuSchu oder kneif die Arschbacken zusammen und mach Schleppleinen Training...


    Hab ich auch gemacht - also Schleppleinentraining, das hat ausgereicht. Aber wenn ich alles probiert hätte und zu blöd bin meinem Hund das richtig zu vermitteln dann würde ich schlussendlich eher zu einem Teletakt greifen (wobei ich erst mal die harmloseren Versionen, also Vibrohalsband und Sprühhalsband testen würde) als ihn nie wieder laufen zu lassen.

    Wobei das auf mich weniger zutrifft, ich bin sehr ehrgeizig wenn es um Freilauf geht. Aber ich finde es nicht so wahnsinnig schlimm wenn andere Menschen es so handhaben. Es kommt halt auch immer drauf an wie es eingesetzt wird. Ob generell in jeder Abrufsituation oder nur wenn der Hund wirklich durchstartet z.B. Und ich glaube es gibt ja auch verschiedene Stufen.

    Ich schreibs mal hier rein, weils so gut zum Thema passt. Also wie gesagt ging mein Hund die ersten Monate auch sehr schön und aufmerksam an der Leine, danach hatte er immer mal wieder Phasen in denen er getestet hat. Er zieht natürlich nicht durchgehend, aber es kommt schon vor dass er sich wenn sein Lieblingssuperduperpinkelbaum vor uns ist ins Halsband hängt... Finde ich nicht akzeptabel. Und weil er mich die letzten Tage so genervt hat hab ich ihm die kurze Leine (einen Meter lang) verordnet und wieder mehr Training (ich mach es so dass ich ihn zurückrufe sobald er im Halsband hängt, weil er stehen bleiben und Richtungswechsel wie oben geschrieben nicht so recht zu verstehen scheint). Und siehe da: es geht wieder.

    Woran liegt das dass er mit der kurzen Leine plötzlich wieder ordentlich läuft? Und mit der langen, mit der er mehr Freiheit hätte zieht er?

    Selber schuld, jetzt gibts halt die Kurze wenn er auf Körperkontakt steht ;-)