Beiträge von Biomais

    Irgendwann wird sich das halt auch negativ auf meinen Hund auswirken. Heute als uns ein großer Rüde entgegen kam (war ein wenig angespannt, aber nicht krass) hat er sich automatisch an der abgewandten Seite ins "bei Fuß" positioniert und sich richtig gegen mein Bein gedrückt... Und das Blöde ist: Er ist ja trotzdem eigentlich freundlich und aufgeschlossen und lief dann hin als der andere an ihm vorbei war. "Angriff" von hinten, ganz toll, hab ihn natürlich sofort abgerufen.

    Eigentlich wäre es ja kein Problem die Ursprünglichkeit der Rassen zu erhalten (wobei ich Anpassung an die weiterentwickelten Bedürfnisse der Menschen total okay finde) wenn sich jeder eine Rasse wählen würde die zu ihm und seinen Bedürfnissen passt. Aber solang rein nach optischen Gesichtspunkten ausgesucht wird funktionierts halt nicht. Ich weiß den Nickname nicht mehr, aber Eloys Frauchen hat geschrieben dass ihr Schäfer sehr triebig ist, aber sehr lieb und ausgeglichen, weil er eben regelmäßig gemäß seinem Trieb ausgelastet wird. Und das ist der Knackpunkt. Wenn man einem Hund ermöglicht seinen Trieb auszuleben wird man diesen auch lenken können und der Hund wird im Alltag ausgeglichen sein. Die meisten Halter scheinen aber kein Interesse daran zu haben ihren Hund rasseentsprechend zu fordern und fördern und wundern sich dann warum ihr Boxer nicht damit zufrieden ist zweimal täglich 20 Minuten an der Flexi um die Siedlung zu laufen...

    Im Prinzip kann jeder Hund beinahe risikolos gehalten werden. Aber eben nicht von jedem Menschen.

    Ich denke z.B. dass ich einem deutschen Schäferhund noch gerecht werden könnte, ein Malinois würde mich wahrscheinlich schon überfordern, ein Border würde mich irre machen, ein Herdenschutzhund wäre die reinste Katastrophe. Dafür kann ich gut mit Beaglen, einer Rasse, die viele andere Halter überfordert. Jeder hat Stärken und Schwächen und für jeden gibt es eine geeignete Hunderasse.

    Aber leider wird die Vernunft beim Hundekauf meist ausgeblendet. Der Schäferwelpe ist so süß und knuddelig, der wird total zufrieden damit sein lebenslang Sofakissen sein zu müssen :headbash:

    Zitat

    ich habe mir jetzt alle seiten durchgelesen und finde es krass, was bei euch passiert!

    das was Biomais geschrieben hat, find ich ganz schön heftig.
    bei uns gibt es ja auch einige komische hundehalter, aber sowas habe ich zum glück noch nie erlebt. (beißvorfälle)

    Ich finde das auch total traurig und es beeinflußt unser Wohlbefinden enorm. Ich muss da wirklich an meiner Gelassenheit arbeiten um meinen Normalzustand wieder zu finden. Mittlerweile bin ich schon beinahe in Habachtstellung sobald ich freilaufende Rüden sehe ;-)

    Hab ich heute dann auch gesagt, war denen aber herzlich egal. Das Nächste mal rufe ich dann "ICH ABER" :D

    Ich verstehs einfach nicht was daran so schwer ist den Hund kurz abzurufen wenn jemand keinen Kontakt möchte?

    Als ich zum Auto gegangen bin hab ich 20 Meter vor uns auch eine Halterin mit zwei Hunden gesehen, von denen die eine Hündin nicht verträglich ist. Anstatt da einfach weiterzugehen und auf mein nicht vorhandenes Freilaufrecht zu pochen haben Hund und ich fünf Minuten gewartet bis die weg sind, damit wir unsere Hunde nicht anleinen müssen. Ich nehme Rücksicht, warum können das die anderen Hundehalter nicht auch?

    Nakima+Nala, deine Geschichte finde ich auch ziemlich heftig.

    Zehn Uhr früh und ich kann mich schon wieder aufregen. Ich dachte bei dem Regen ist sicher nicht viel los, aber von wegen. Es ging gut, bis uns auf dem Rückweg drei Hundehalter mit vier Hunden begegneten, davon zwei Ridgebacks von denen einer Pluto schon mal gepackt hat (allerdings nur eine kleine Schramme weil der Halter schnell genug eingegriffen hat). Ich hab meinen Hund dann an die Leine gemacht und der Ridgehalter hat seine an den Halsbändern genommen (DANKE) und die zwei Weiber haben ihre Hunde herlaufen lassen. Ich ruf noch "bitte rufen sie ihre Hunde ran" und bekomme zur Antwort (na was wohl?): "Die tun nix!"

    WAH!

    Ist es denn so schwierig die Hunde kurz ranzunehmen, wenn jemand keinen Kontakt möchte. Ich kann meinen Hund nicht von der Leine lassen weil der doof genug ist zum Ridge zu laufen, der ihn dann eventuell packt, was eventuell schlimm enden könnte. Also will ich einfach nicht ableinen und an der Leine ist Kontakt sowieso bescheuert, zumal ich auch nicht wußte welche Geschlechter die anderen Hunde haben und ob sie wirklich "nix tun"...

    Ich finde es so ärgerlich. Wenn ein Hund an der Leine ist muss der andere abgerufen werden. Das ist der Hundehalterehrenkodex *aufstampf*

    Nerviges Hundehaltervolk.

    Meinst du das hat ihn überhaupt gekratzt? Mein Hund schläft normal bei mir aber wir haben letztens auch vergessen ihn mitzunehmen und mein Mann hat aus irgendeinem Grund die Schlafzimmertür zu gemacht (bleibt sonst immer offen). Dann hat der Hund im Körbchen in der Küche geschlafen. Er hat sich auch nicht beschwert (meiner tut das nämlich sehr wohl wenn wir böse sind) ;-)

    Aber Psychologe schadet nie, damit er das verarbeiten kann :D

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    Ich mein grad gar ned seinen Jagdtrieb ;) Ich meine rassetypische Eigenschaften. Die einen Rassen haben einen hohen will-to-please, andere sind eigenständiger usw.

    Ich hab mal vor einiger Zeit eine Diskussion gelesen, in der es um die Mannschärfe beim Weimaraner ging und das diese nicht mehr zeitgemäß sei. Was ich rauslesen konnte war, dass diese Eigenschaft aber auch mit der Arbeitsfähigkeit zusammenhängt. Züchtet man diese Eigenschaft raus, züchtet man die gute Arbeitsfähigkeit weg. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, ich kann es mir aber sehr gut vorstellen..


    Äh, ja das kann ich mir gut vorstellen, hab nur gerade einen Knoten im Kopf. Beim Beagle ist es ja so, dass der selbstständig Wild aufspüren, hetzen und stellen soll. Angreifen allerdings unerwünscht. Wenn er jetzt aber sehr leichtführig und am Halter orientiert wäre könnte er schlecht so selbstständig am Wild agieren. Hängt also alles irgendwie zusammen. Frage ist halt ob alle Eigenschaften die eine Rasse ausmachen an nicht mehr gesellschaftsfähige Triebe gekoppelt sind.

    Wenn jetzt aber jemand sagen würde er versucht den Jagdtrieb beim Beagle weg zu züchten, damit der Hund führiger wird und besser gehalten werden kann hat er meinen Segen. Ist mir total egal. Wie Schnauzermädel schreibt dass dann alle Hunde Einheitsbrei werden kratzt mich nicht. Dann sollen sie das halt sein. Ich mag einen lieben Hund, der mich und meine Familie mit seinem Wesen bereichert. Das tut mein Hund total. Das hat mein vorheriger Hund getan, das hat mein Pflegehund getan. Alles liebe Hunde ohne krasse Triebe. Trotzdem alle irgendwie anders.

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    Macht nicht z.B. diese Sturheit die Rasse Beagle aus? Ich mein das jetzt nicht negativ ;)


    Ja, das ist eine der Eigenschaften die am meisten ins Auge sticht. Aber wie ich schon schrieb, ich glaube nicht dass man meinen Hund als triebstark bezeichnen kann und er ist trotzdem "stur". Ich würds aber echt eher selbstständig nennen, die sind halt nicht dafür gezüchtet mit Menschen zusammen zu arbeiten.

    Aber vielleicht hat er ja auch Hammerhardcoremegajagdtrieb und ich bin einfach nur ein Hundeflüsterer :headbash:

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    Reden wir gerade aneinander vorbei, kann das sein? Ich hab ja null Ahnung von RS, aber.. Ein RS ist eine andere Art Hund als ein Collie. Jedes Tier ist ein Individuum, kein Thema. Aber es gibt doch rassetypische Eigenschaften, die eben diese Rasse ausmachen.. Und wenn meinem RS diese Eigenschaften komplett fehlen, sieht er zwar aus wie ein RS ist aber irgendwie keiner. Weißt was ich meine?


    Welche Eigenschaften wären das im Speziellen? Sind die bedingungslos an den Trieb gebunden? Also mein Beagle ist trotz kontrollierbarem Jagdtrieb sehr stur, äh selbstständig. Und verfressen. Er würde liebend gerne streunen wenn er dürfte. Aber macht ihn das aus?

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    Dann lade ich dich gerne hierher in den Berliner Norden ein Bio, 1 Beagle mit MK-Auflage, 3 Beagle jeden Spaziergang an der Schlepp und 1 Beagle ist immer alleine unterwegs, sein Besi sitzt knapp 2 Stunden wartend auf einem großen Stein am Waldeingang ;)

    Ist auch absolut okay, jeder kann sich seine Tagesfreizeit so einrichten, wie er möchte. 3 der 5 Beagle Besis wußten angeblich vor Anschaffung der Rasse nichts über deren Jagdverhalten, nur dass sie ausgesprochen verfressen sein sollen.

    Was mich an solchen Diskussionen etwas verstimmt ist, dass die wenigsten Antistimmen triebstarke Gebrauchshunde selbst führten und meist nur ihre Meinungen und Weisheiten von 3/4/5 und noch weiteren Ecken aufschnappen.

    Ich schrieb vorhin auch bewußt 'noch mehr' Bio ;)


    Dass die meisten Beagle erziehungstechnisch ne Katastrophe sind glaub ich dir gern, nur bissige Beagle kann ich nicht so recht glauben. Aber ich nehms mal so hin.

    Ich habe tatsächlich noch keinen triebstarken Gebrauchshund geführt fällt mir grad auf. Außer erwähntem Rottweiler mit dem ich mittags spazieren gehen durfte. Der war klasse. Ansonsten hab ich nur Erfahrung mit Dackel, Berner Sennenhund, Kuvasz, Deutschen Doggen, Golden Retriever, Labrador, Beagle, Jacky und irgendeiner ist mir bestimmt noch durch die Liste gerasselt ;-) In einen Schäferhund hab ich mich mal total verschossen, der war so (extra für Schnauzermädel) LIEB, aber da hatten wir damals schon zwei Hunde *seufz*

    Sorry, wenn ich nicht alles beantwortet habe, komm nicht ganz nach mit dem Schreiben.