Eigentlich kann man den Hund in diesem Punkt wunderbar vermenschlichen: stellt euch vor ihr dürftet euren Sexualtrieb nicht ausleben. Manchen wenigen Menschen würde das wohl nicht so viel ausmachen, andere gingen die Wände hoch. Die meisten unserer Hunde dürfen ihren Sexualtrieb niemals ausleben. Bei Hündinnen ist das Verlangen nur alle paar Monate intensiv, aber ein Rüde steht unter Umständen täglich unter dem Druck zu wollen und nicht zu dürfen. Manche Rüden kommen damit klar, andere eben nicht. Mein Ewok teilt sich gerade den Garten mit einer läufigen Hündin. Er findet sie süß, mehr nicht. Er stellt ihr nicht nach, er frisst weiterhin gut, gehorcht wie gewohnt, bleibt in unserem Wohnbereich und bis auf die Stehtage sehe ich da keinen Handlungsbedarf weil er einfach kein Womanizer ist. Pluto wäre in dieser Situation wahnsinnig geworden, der wich schon gechipten Rüden nicht einen Millimeter von der Seite in der Hoffnung zum Schuß kommen zu können. Und bei läufigen Hündinnen schmorten ihm natürlich sämtliche Synapsen durch und er war tagelang unter Strom und nicht mehr ansprechbar, nur noch auf der Suche nach der Liebsten. Ich möchte aber betonen: er ist nie stromern gegangen deswegen. Es hatte FÜR MICH kaum negative Auswirkungen, ausser dass der Hund mit den Gedanken woanders war.
Seit der Kastration ist er viel entspannter, ausgeglichener und damit auch zufriedener. Natürlich haben sich unsere Erziehungsdefizite nicht mit behoben, das hängt schließlich nicht am Testosteron. Aber ihm geht es viel besser und ich bin mir sicher dass er das auch so sieht. Ich bereue es sehr ihn nicht schon früher kastrieren lassen zu haben.