Beiträge von Memake

    Ich klinke mich hier auch mal ein, da ich mit Merlin die gleiche Problematik habe, auch er ist der Typ der mir noch einmal nett winkt nach meinem Rückruf, bevor er sich weiter mit sich beschäftigt.


    Wir haben auch alles an Superjackpot-Möglichkeiten durch, wir haben ein spezielles Rückruf-Wort konditioniert, die Pfeife, viel an der Schlepp geübt und haben viele viele Tage wo es super klappt, aber eben auch Tage, wo er mir noch lächelnd die Mittelkralle zeigt (schlimmste Erfahrung: Merlin hat sich ca. 10min auf einer Kuhweide vergnügt, nachdem er gecheckt hatte, dass ich nicht so einfach durch den Elektrozaun komme).
    Da ich mich sonst von guten Tagen immer habe verleiten lassen, zu sagen, das passt schon irgendwie, hat Merlin die Lücke im System genutzt um mir nach und nach mehr auf der Nase herumzutanzen.
    Ich habe für jetzt die Entscheidung getroffen: Ende Aus.


    Merlin ist jetzt seit über einer Woche nur noch an der Schleppleine (außer wir treffen einen Hund mit dem er gerne tobt - hier darf er rennen, aber nur solange er sich mit dem Hund beschäftigt). Wir bauen jetzt alles mit dem Clicker auf (nach Pia Gröning) und ich unterbinde aktuell jedes Graben, zu langes Schnüffeln. Hat der Spaziergang gut geklappt, lasse ich ihn oft am Ende nochmal 5min offline machen was er möchte (außer graben) und auch hier klappt dann alles sehr gut - er ist wesentlich aufmerksamer als sonst.


    Ansonsten werde ich den Rückruf dahingehend weiter ausbauen, dass Merlin lernt dass es ein MUSS ist, früher war es ein KANN und ein WANN ICH WILL, ab sofort MUSS er kommen. An der Schleppe ist das einfach, ohne Schleppe werde ich zwischen den Jahren eine Einzelstunde haben, um mir das Thema "Leine werfen" mal genauer anzuschauen.

    Zitat

    Ich habe leider eine Mischung aus Ängstlichem und selbstständigen Hund, d.h. einerseits hat sie Angst vor zu harten Worten=Meideverhalten, bin ich zu weichm gehts ihr am A... vorbei.


    Ich kenne dich und deinen Hund nicht, aber das erinnert mich sehr an Merlin, bzw. an das, was ich auch immer dachte. Allerdings habe ich mit der Zeit erkannt bzw. gelernt, dass das eine von Merlin perfektionierte Taktik war, Ärger und Konsequenz aus dem Weg zu gehen. Na klar sind Merlin die Weich-Methoden lieber, denn er konnte ja tun und lassen was er wollte. Als seine Leinenpöbelei den Höhepunkt erreicht hatte, lernte ich die Methodik von Canis kennen und ja, Merlin hat es erstmal verunsichert. Aber es hat geholfen und unsere Beziehung sehr erleichtert.


    @Cleo-Frauchen: So wie du Cleo beschreibst, ist Merlin auch unterwegs, ich habe auch schon lange in Verstecken gewartet und wurde von anderen Spaziergängern belächelt. Ich habe in einer Einzelstunde mehr über mich und Merlin und mögliche Trainingsansätze gelernt als in zig Rückrufkursen und sonstigem. Ich fühle mit euch und drücke die Daumen!

    Ja so sind sie eben, clever und äußerst einfallsreich.


    Ich fasse für mich nochmal zusammen, wie ich weiter vorgehen werde:


    - weiterhin an der Schleppe den Aktionsradius (5m) trainieren
    - Blickkontakte, Radius einhalten etc. clickern
    - grundsätzlich mehr Konsequenz an den Tag legen
    - das Signal "Raus da" wieder festigen
    - Rückruf weiter festigen (ihm klarmachen, dass es keine Alternative gibt)


    Grundsätzlich glaube ich, werde ich das Graben erstmal unterbinden und es ihm dann freigeben, wenn der Rest gut klappt.


    CorinnaS: mit was hast du den Superrückpfif aufgebaut? Ich habe bei Merlin schon diverses probiert, aber hatte bisher noch nichts wofür er alles stehen und fallen lässt :/
    Bei Merlin ist es übrigens auch oft der zweite Teil des Spaziergangs wo die kleinen Faux-Pas passieren, auch bei ihm glaube ich hat es viel mit mangelnder Konzentration zu tun.

    Bei Merlin bewirkt sowas erstmal nur, dass er mich anschaut, dann aber doch nochmal umentscheidet und weiter gräbt. Mir bleibt oft nur ihn abzuholen oder dort wegzuscheuchen.


    Er schaut auch oft hoch und guckt ob ich noch in Sichtweite bin, er ist sich seiner Sache zu sicher, dass ich ohne ihn nicht gehe.


    Habe mich auch schon oft versteckt, Merlin braucht aber manchmal seine Zeit, um wieder in unserer Welt anzugelangen und zu realisieren, dass er nicht alleine unterwegs war. Dann sucht er mich auch und ist sehr aufgeregt, aber manchmal dauert es eben...

    schara:


    ich bin mit Merlin auch gerade bei der Radius-Einhalten-Nummer.
    Ich verstehe das so:


    Solange Merlin nur schnüffelt usw. hat er in meinem Radius zu bleiben, damit ich eingreifen kann.
    Spielt er mit anderen Hunden, darf er natürlich auch mal ordentlich flitzen. Entfernt er sich wieder von der Gruppe, hat er wieder in meinem Radius zu sein.


    Je weiter Merlin von mir weg ist, umso mehr macht er nur sein Ding (logischerweise).

    Hallo Chris,


    so wie du im ersten Absatz beschreibst, bin ich auch tätig, also erstmal nur rufen, wenn Hund quasi ohnehin kommt.

    Zitat

    Wenn ich im Vorfeld weiss, dass wir so unterwegs sind, dass uns das Ganze noch überfordert, gibt es einen drastisch eingeschränkten Aktionsradius für den jeweiligen Hund. Der darf dann 5 Meter um mich rum laufen, aber nicht weiter weg - so kann ich ihn wesentlich unmittelbarer beeinflussen, er reagiert besser auf bremsende Körpersprache und fühlt sich schon allein durch meine direkte Anwesenheit wesentlich mehr unter Kontrolle als 150 Meter von mir entfernt.


    Das klingt super logisch, erfordert aber doch auch bestimmt ein ständiges Augenmerk auf den Hund.

    Zitat

    entweder, indem er abgeholt wird oder, indem ihm die Tätigkeit, die ihn vom Hier oder Nein abhält, mit relativ unspektakulären Mitteln verleidet wird - das sind Dinge wie eine neben den Hund geworfene Leine, um die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen oder die "DAmpfwalzenimitation" meinerseits, wo ich wie ein Yeti grollend auf den Hund zustapfe. Dann gibt es EIN weiteres "geflötetes" Hier und da der Hund wieder auf mich konzentriert ist durch den Huch-Effekt, funzt das dann auch. Großes Lob - die nächsten Minuten verringerter Aktionsradius, ein, zweimal ein Hier und kommt der Hund prompt und fröhlich, darf er wieder weiter weg. Sollte er doch noch zaudern, bleibt er den Rest des Spazierganges in meiner Nähe. Punkt.


    Das klingt gut. Ich schätze mal ich bin oft zu langsam und traue/mute meinem Hund mehr zu, als ich weiß, dass er es kann.


    Wir arbeiten aktuell an der 5m Schlepp, um den Radius einzuhalten, das ganze natürlich schon im Freilauf zu erarbeiten, klingt anspruchsvoller, aber dennoch auch zielführender, oder? So hat man das Schlepp abgewöhnen Gedöns nicht.


    Aber wie funktioniert das, wenn der Hund aus dem 5m Radius heraus durchstartet (anderer Hund, Katze). Wie sieht da die Konsequenz aus?

    flying-paws:


    Dank meiner Schludrigkeit kennt er ein Kommando für auf dem Weg bleiben, nimmt es aber nicht immer für voll.
    Das wird aktuell mit Schleppleine auf den neusten Stand gebracht.
    Ich arbeite hier nach AJT von Pia Gröning.


    Ich beschäftige mich ja gerne mit ihm unterwegs, aber natürlich ist der Gedanke reizvoll, dass er auch in Minuten der Nichtbeschäftigung abdriftet.


    Ich fürchte einfach, Merlin hat es perfektioniert. meine Lücken im System zu nutzen. Jetzt liegt es an mir, hier endlich mal die nötige Konsequenz walten zu lassen.