Beiträge von Dreamy


    Ich bin ein Mensch der sich gerne in der Natur aufhält, wir sind täglich etwa 2-3h spazieren, gehen im See schwimmen oder machen Wanderungen und Fahrradtouren am Wochenende. Da sollte ein Zweithund uns natürlich auch gerne begleiten wollen. Mit Yuma habe ich die Begleithundeprüfung geschafft und würde gerne noch mehr in die Richtung machen wollen- ich weiß aber noch nicht ob Agility oder Obedienece, beides reizt mich- allerdings nur zum Spaß und ohne Leistungsgedanke. Wenn das Hündchen damit auch was anfangen könnte, wär das toll. Fellbeschaffenheit ist mir egal, wer friert bekommt hier was an, wer gepflegt werden muss bekommt auch dies. Also pflegeintensives Fell ist jetzt kein Hinderungsgrund. Jagdtrieb stört mich auch nicht.

    Da würden mir nun ehrlich gesagt eher Zwergpudel, Papillon und Sheltie einfallen als Havaneser und Co. Erstere bringen da doch schon ein bisschen mehr Temperament und Biss mit als die Bichons und ich denke, dass du an denen gerade im Bereich Obedience und Agility mehr Freude haben wirst. Gegen meinen Pudel war mein Malteser ne Schlaftablette. Für Obedience hätte ich sie nicht begeistern können, da wäre sie auch nie mit einem solchen Eifer dabei gewesen, wie es meine Pudelhündin ist.

    Was man vielleicht auch für Wanderungen und Fahrradtouren oder generell für unterwegs bedenken sollte, ist das Gewicht der Hunde. Bei den Havanesern gibt es da schon ganz schöne Brocken, die können bis zu 9 kg auf die Waage bringen. Da würde ich mich, wenn dich der Havi interessiert, mal umhören, ob und inwiefern schon beim Züchter festgestellt werden kann, welcher Welpe später eher schwer werden wird. Ein Zwergpudel z.B. ist zwar meist ein paar Zentimeter größer, aber im Verhältnis auch um einiges leichter (ca. 3-5 kg), da weniger kompakt (was für Agility auch nicht unerheblich ist).


    Würdet ihr euren Hund verkaufen?

    Nein.

    Weder, um selbst finanziell davon zu profitieren.
    Noch, um anderen Menschen Nahrung, Ausbildung, medizinische Versorgung o.ä. zu finanzieren.

    Die Welt rette ich nicht auf Kosten meines Hundes, Punkt.

    Die einzige Situation, in der ich mich von meinem Hund trennen würde, wäre dann eingetreten, wenn ich ihn aufgrund von Krankheit nicht mehr adäquat versorgen könnte.

    @Dreamy: Aber Eurasier, Großpudel - die KÖNNEN ordnetlich Jagdtrieb mitbringen - und z.B. der Eurasier ist auch noch nicht ganz so gefestigt im Charakterbild.

    Also da ist der typische kleine Begleithund schon 'mehr' in seiner Rolle.

    Zumal Großpudel glaube ich auch nicht nur als Begleithund gezüchtet wurden(?).

    Als ich damals im Forum fragte - tjo, einen kurzhaarigen/mittellangbefellten großen(!) Begleithund - gab's nicht wirklich... .


    Wenn man unter Begleithund versteht: keinerlei Jagd-, Wach- oder Schutztrieb, immer nett und freundlich, bellt und kläfft nicht, verträgt sich mit allem und jedem, leicht erziehbar, braucht kaum Auslastung, ist aber allzeit bereit, wenn der Halter gerade mal Zeit und Lust hat...sprich, einen in jede Richtung unkomplizierten Hund komplett ohne Macken und Baustellen, dem empfehle ich die Anschaffung eines Plüschhundes. Das sind Ansprüche, die keine Rasse erfüllen kann (und das ist auch gut so!). Höchstens einzelne Individuen, wenn man Glück hat.

    Es liegt nicht an den Hunden, die Ansprüche, die teilweise an einen Begleithund gestellt werden, sind das Problem. Großpudel, Eurasier und Elo geben ausgezeichnete Begleit- und Familienhunde ab...wenn sie denn von vernünftigen Menschen entsprechend ihrer Bedürfnisse gehalten und richtig erzogen werden. In den falschen Händen kann sich prinzipiell jede Rasse zum Problemhund entwickeln.

    Auch die "typischen kleinen Begleithunde" erziehen sich ganz gewiss nicht von selbst oder sind gar anspruchslos, auch wenn man hier im DF stellenweise den Eindruck bekommt, dem wäre so. Ich bin u.a. mit einem Malteser aufgewachsen. Das war ein Leinenpöbler vor dem Herrn, und es war so schlimm, dass es nicht wirklich Spaß machte, mit ihm spazieren zu gehen. Zudem war er stur und in Sachen Erziehung schwieriger als mein Pudel jetzt. Trotzdem würde ich der Rasse ihre Eignung als Begleithund nicht absprechen. In unserer Straße wohnt eine HH mit einem Bolonka und hat mit ihm Probleme ohne Ende. Der Hund ist extem unsicher, pöbelt, beißt, wenn man versucht, ihn zu bürsten, die Ohren zu säubern oder seine Krallen zu schneiden. Mittlerweile ist sie bereits beim dritten Trainer mit ihm und der Hund ist noch nicht mal 2 Jahre alt. Sie hat ihn übrigens von Welpe an und sie ist weder sehr erfahren mit Hunden noch total unfähig, eben ein 08/15 Otto-Normal-Ersthundehalter.

    Der GP wird übrigens schon seit einer halben Ewigkeit nur noch als Begleithund gezüchtet.

    Und weil es keine großen Begleithunde gibt, werden dann eben Arbeitsrassen als Kompromiss umfunktioniert, schöngeredet und "familientaugliche" Showlinien gezüchtet.

    Doch, natürlich gibt es die. In der FCI-Gruppe 9 ist der Großpudel vertreten. Abgesehen davon gibt es aber auch weitere Rassen, die ausschließlich als Begleithund und für sonst nix gezüchtet werden (Eurasier, Rough Collie, Elo...).

    Ich fühle mich nicht angegriffen... ich wollte nur auf die zweite Seite der Medaille aufmerksam machen.

    Das man sich natürlich der Verantwortung bewusst ist.

    Mit dem Supermarkt kauft man sich quasi von der Notwendigkeit frei, ein Tier töten zu müssen um Fleisch zu essen. Mit allem was dranhängen könnte.(Jagd, Herdenschutz,....)

    Nein, ich unterstelle Menschen wie dir auch nicht, dass sie sich über solche Fragen keinerlei Gedanken machen (wobei sicher in diesen Sparten auch solche Leute gibt, aber das betrifft wie immer nie alle).

    Ach so meintest du das mit dem Supermarkt. Das betrifft mich tatsächlich jetzt weniger, da ich selbst keine tierischen Produkte konsumiere. Ich kaufe lediglich Fleisch für den Hund (allerdings nicht aus dem Supermarkt und auch nicht aus Massentierhaltung) und das ist und bleibt für mich tatsächlich ein moralisches Dilemma, das ich nur dadurch für mich völlig lösen könnte, wenn ich die Hundehaltung aufgeben würde.

    Ja, aber auch solche Entscheidungen müssen getroffen werden
    Ich treffe sie (selten zwar) wenn ich mit dem Hund jagen gehe.
    Der nächste trifft sie, wenn er mit dem Hund ein verunfalltes Wildschwein nachsucht, dass vielleicht du versehentlich angefahren hast.
    Der Rettungshundler trifft sie, wenn er entscheidet, in einem eingestürzten Haus vielleicht deine Schwester zu suchen.
    Chris trifft sie, wenn sie die Macs arbeiten lässt, damit artgerechte Haltung ihrer Rinder möglich ist.
    Der Jäger trifft sie, wenn er ein Feld durchdrücken lässt, damit unser täglich Brot in den Regalen liegen kann.

    Und von dieser Verantwortung kauft ihr euch im Supermarkt einfach frei. Das macht dich aber weder moralisch überlegen, noch zum besseren Hundehalter.

    Wir lieben unsere Hunde nämlich über alles. Das ist nicht bloß ein Arbeitsgerät. Da hängt sein Leben dran und auch meins. Und Existenzen. Und die Verantwortung tragen wir... und müssen mit den Folgen leben.

    Schade, dass du meine Beiträge offenbar als Angriff auffasst. So waren sie gar nicht gemeint. Ich habe nirgends den Einsatz von Rettungshunden o.ä. kritisiert. Hier geht es doch aber um unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen zum Thema Hund. Da sollten prinzipiell auch solche moralischen Fragen ihren Platz finden und diskutiert werden können.

    Zitat

    Und von dieser Verantwortung kauft ihr euch im Supermarkt einfach frei. Das macht dich aber weder moralisch überlegen, noch zum besseren Hundehalter.

    Das habe ich doch auch nirgends behauptet. :???: Mir ist nicht ganz klar, worauf du mit dem Supermarkt hinaus willst? Geht es dir um Wildfleisch, das dort angeboten wird?

    Hallo!

    Zitat von Mia10

    sind 7h alleine-bleiben an 2 Vormittagen pro Woche vertretbar/möglich?

    Das finde ich schon arg viel. Meine (erwachsene) Hündin muss tagsüber spätestens nach 6 Stunden vor die Tür, weil dann die Blase drückt. Wie lange es dauert, bis der Hund zuverlässig mehrere Stunden allein bleibt, ist stark unterschiedlich - bei einem Welpen von ein paar Wochen bishin zu 6 Monaten oder mehr. Ein erwachsener Hund, der bereits gelernt hat, in seinem vorherigen Zuhause allein zu bleiben, ist natürlich von Vorteil - dennoch solltet ihr berücksichtigen, dass ihr möglicherweise auch bei so einem Hund trotzdem recht kleinschrittig das Alleine sein neu aufbauen müsst, da neue Umgebung.
    Meine jetzige Hündin ist da sicherlich ein Extrem, aber bei ihr hat es sehr lange (fast ein Jahr) gedauert, bis ich sie mal über mehrere Stunden allein lassen konnte. Und die kam als bereits erwachsener Hund zu mir, kannte es vorher aber nur, mit dem Zweithund allein zu sein.

    Auch bleibt sie z.B. nur in ihrem gewohnten Zuhause allein - nicht bei Freunden, nicht in Hotelzimmern etc. Den Hund davor konnte man dagegen problemlos überall gleich ohne großes Training allein lassen. Da steckt man leider nicht drin.

    Ich würde für diese beiden Tage den Hund entweder in eine HuTa geben oder einen Gassigänger für zwischendurch organisieren. Bis der Hund zuverlässig allein bleibt, würde ich ebenfalls auf einen Sitter zurückgreifen oder wenn möglich Home-Office machen.

    Zitat von Mia10

    Geht das, wenn die Kinder (6+8) kurzfristig mit dem Hund alleine sind?

    Ideal finde ich das, um ehrlich zu sein, nicht. Kommt im Endeffekt aber einfach stark auf den Hund und die Kinder an.

    Obwohl ich nicht sicher bin ob ein Hund überhaupt die Fähigkeit hat so eine Entscheidung zu treffen. Nicht in dem Ausmas als dass es der Mensch treffen kann.

    Natürlich hat ein Hund die dafür notwendige Fähigkeit zur Reflexion nicht. Das ist ja aber irrelevant, denn die hat ein kleines Kind auch nicht. Es geht doch darum, dass wir für ein Lebewesen, dass wir in unsere Obhut genommen haben, eine Verantwortung tragen und auch an eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht gebunden sind. Das Leben eines Hundes liegt immer in der Hand des Halters, es besteht eine völlige Abhängigkeit. Entscheidungen, die für den Hund ein hohes Unfall- oder Sterberisiko bedeuten, sind moralisch aber noch mal eine ganz andere Liga als z.B. für den Hund zu entscheiden, dass er nicht ins Bett darf, Geschirr statt Halsband trägt usw.

    Darauf wollte ich mit meinem Post aber nicht hinaus. Es geht darum, in welchem Kontext ich einen Gebrauchshund seine Anlagen ausleben lasse. Es macht schlichtweg einen gravierenden Unterschied, ob ich mit einem Schäferhund 3 x pro Woche IPO auf dem Platz trainiere oder ihn in den lebensgefährlichen Einsatz nach Afghanistan schicke.