Beiträge von Dreamy

    Umgekehrt könnte man auch sagen, dass das Haaren der Fellhunde von Pudelleuten aufgebauscht wird.

    Ich denke, ein Unterschied liegt darin, dass Stockhaar, Kurzhaar und selbst Langhaar mit/ohne Unterwolle als Felltyp deutlich verbreiteter ist als Hunde vom lockigen Typ. Viele hier hatten vorher bereits andere Rassen oder haben anderweitg Erfahrungen mit entsprechenden Hunden, oregano hat bspw. einen Spitzmix und pauline31 hatte vor ihren Pudeln DSH - und können genau deswegen Vergleiche ziehen. Umgekehrt dürfte es deutlich seltener vorkommen, dass Halter von Fellhunden auch gleichzeitig schon mal über einen längeren Zeitraum was Lockiges im Haus hatten - das betrifft ja vorrangig nur Pudel und die Wasserhunde und die sind ja nun alle nicht so wahnsinnig häufig.

    Auch dir vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! :laola:

    Jaaaa, die Fellpflege... Sicherlich kann man vorher niemals völlig realistisch abschätzen, welchen Aufwand man dann tatsächlich damit hat. Wir möchten einen "nichthaarenden" Hund und das heißt. egal ob Pudel, Lagotto oder Bichon, dass Fellpflege ein Thema sein wird. Es kann gut sein, dass wir das unterschätzen... Sicher ist, dass wir keine "Show-Frisur" haben wollen, sondern eher in Richtung Teddy-Schur o.ä.

    Die Tränenkanäle... das macht mir allerdings wirklich Sorgen. Ich habe auch schon viele Hunde mit tränenden Augen gesehen, leider auch viele Bichon Frisé, Havaneser und Pudel... :???: Ich habe gelesen, dass das sehr viele verschieden Ursachen haben kann (nach innen gewachsene Lider, Haare, Bläschen am Lid, Entzündung der Hornhaut, verstopfte oder falsch angelegte Tränenkanäle etc.) und dass das unbedingt ärztlich abgeklärt werden muss. Ach Mensch... irgendwie hat echt jede Rasse ihre Baustelle(n)...

    Die Bichonrassen sind alle mehr oder weniger leicht brachycephal. Leichte Brachycephalie macht aber im Regelfall noch lange nicht die Probleme, mit der Mops und Co. zu kämpfen haben. Ein typisches Problem bei den Bichons sind aber tatsächlich verstopfte/unzureichend angelegte Tränenkanäle - nach meiner Erfahrung nimmt die Ausprägung mit der Kurzköpfigkeit des Hundes zu (kann man auch bei Perserkatzen z.B. recht gut beobachten). Pudel sind normalerweise deutlich weniger davon betroffen, da ein dem Standard entsprechender Pudel nicht brachycephal ist. Aber vieles, was so auf der Straße rumläuft - sowohl bei den Bichons als auch Pudeln - kommt nicht aus seriöser Zucht, dementsprechend weichen die Hunde phäno- und genotypisch auch oft stark von dem ab, was eigentlich rassetypisch ist. Und dann hat man es leider häufig mit starken Verzwergungsmerkmalen (Rundköpfigkeit, stark verkürzter Fang) und ihren Begleiterscheinungen (Augen- und Zahnprobleme, beeinträchtigte Atmung...) zu tun.

    Ich würde also bei der Züchtersuche, egal bei welcher der Bichonrassen, ganz genau darauf achten, dass die Zuchttiere noch eine relativ moderate Fanglänge haben und die Zucht generell nicht in die Richtung "klein, zart, mit Puppengesicht" geht (gerade beim Malteser leider weit verbreitet). Wenn euer Wunschgewicht aber ohnehin erst bei 5 kg anfängt, würde ich vom Malteser eh abraten, die liegen meist zwischen 3 und 4 kg (beim Bichon Frise bleiben einige aber auch unter 5 kg).

    Zitat

    Danke auch für die ausführliche Beschreibung des Wesens :gut:Mit der Lauffaulheit ist bestimmt mal charakter- und mal konditionsbedingt. Und dass es schwer ist, so einen putzigen Bichon zu erziehen, hat uns die eine Züchterin auch schon gesagt! Hihi!


    Ich hatte 12 Jahre einen Malteser und bei uns im Bekannten- und Familienkreis gibt es einige Bichon-Halter (Havaneser und Bolonkas). Die sind schon alle eher gemütlich drauf. Meine Hündin damals war in ihren ersten zwei Lebensjahren aktiv, danach ließ das aber stark nach. Bei ihr war es z.B. auch Usus, dass sie sich irgendwann einfach hingesetzt hat, weil sie keine Lust mehr hatte. Oder sie zog wieder in Richtung Zuhause. Und ja, sie war definitiv stur und auch faul - wobei ich denke, dass letzteres in vielen Fällen auch hausgemacht ist, weil gerade diese kleinen Wuschel unbedarft angeschafft und dann nur 3 x täglich um den Block geführt werden - die haben dann logischerweise auch keine Kondition. Für Menschen, die jetzt auch nicht super aktiv sind, empfehle ich Rassen vom Typ Bichon sehr gern. Mir persönlich war meine Hündin damals tatsächlich aber eine Spur zu sehr Schlaftablette - darum zog dann als Nachfolger ein Pudel ein, die sind im Schnitt lebhafter und agiler als die Bichons.

    Probleme mit dem alleine bleiben

    Hatte meine definitiv. Aber ob das tatsächlich gehäufter auftritt als bei einigen anderen Rassen und nicht nur so wirkt, weil man von der einen (und erst recht der eigenen) Rasse mehr Exemplare kennt als von der anderen, kann ich nicht beurteilen. Dazu bräuchte es Statistiken.

    Zitat

    Probleme mit Futter, extrem mäkelig bis Unverträglichkeiten.

    "Extrem mäkelig" - nö. Es gibt bei der Rasse solche und solche. Was meiner Erfahrung nach gehäufter auftritt, sind Magen-Darmprobleme. Bei meiner Hündin z.B. leider sehr stark ausgeprägt. Und das bedingt wiederum oft ein schlechtes Fressverhalten. Auch hier: Ob das im Vergleich zu anderen Rassen aber nun tatsächlich ein signifikant häufigeres Problem ist, lässt sich nur mit Hilfe von Statistiken klären. Magen-Darmgeschichten sowie Unverträglichkeiten nehmen seit Jahren insgesamt immer mehr bei Hunden zu. Da wären also eine oder mehrere große Tierkliniken bzw. auf diesen Bereich spezialisierte Veterinärmediziner die richtige Anlaufstelle und kein "Ich hab den Eindruck, dass...".

    Gerne die Pflege als nicht viel abgetan wird. Man muss ja nur alle paar Wochen mal drüberscheren.

    Also langsam falle ich da ehrlich gesagt um. |)

    Also ich fummel ja echt schon gerne und viel an meinen Hunden rum. Aber ich glaube nicht, dass ich bei Tim auf mehr als 2 Stunden pro Monat komme (hoch gegriffen). Im Schnitt sind das alle 2-3 Tage 5-10min . Und dann halt alle pi mal Daumen 6 Wochen 1 Stunde baden und scheren. Im Winter von Oktober bis April schere ich gar nicht, bade aber.

    Wer das viel findet, okay dann ist das so. Ich fand die Arbeit mit meinen Katzen viel. Dauernd saugen. Haare abfummeln von den Klamotten. Haare aus dem Kaffee sammeln und gebürstet werden mussten die auch immer mal wieder. Das fand ich echt viel Aufwand. Meine beiden Pudel finde ich im Vergleich mit 2 Katzen total wenig Arbeit. Sogar den Großen.

    Aber ich halte ja seit 6 Jahren Pudel und kenne auch so einige. Wahrscheinlich habe ich einfach keine Ahnung.

    Ich sitze auch auf meinen Fingern. |) Hab ich in dieser Penetranz echt noch bei keiner anderen Rasse hier im Forum erlebt.

    Was mich ja interessieren würde, bei denjenigen, die ein "heftigeres" Exemplar erwischt haben, z.B. pauline31 , habt ihr auch konkret nach genau solch einem GP gesucht? Also sollte das von Anfang an ein triebigerer Vertreter werden, weil ihr z.B. hundesportliche Ambitionen hattet? Habt ihr euch deshalb auch bewusst für eine bestimmte Linie entschieden? Oder wolltet ihr eigentlich eher einen Hund, der möglichst unkompliziert nebenherläuft, habt das auch den Züchtern gegenüber so kommuniziert und habt dann aber wider Erwarten das glatte Gegenteil bekommen? Das wäre denke ich auf jeden Fall wichtig für diejenigen zu wissen, die sich einen (Groß)pudel für sich vorstellen könnten, aber nun möglicherweise durch die Berichte über große Unterschiede im Wesen verunsichert sind.

    Zur Fellpflege:

    Ganz ehrlich, ich habe das schon einige Male hier im Forum geschrieben - das Thema wird aus meiner Sicht viel heißer gekocht als nötig.

    Meine Hündin hat noch nie einen Hundesalon von innen gesehen, ich habe das von Anfang an selbst gemacht. Einmalig ca. 150-200 € in das notwendige Handwerkszeug investiert (Schermaschine, prof. Schere und Bürste - tut bis heute alles seinen Dienst, kommen ja auch nicht so oft zum Einsatz), zum Einstieg paar YouTube-Videos dazu geschaut und dann einfach gemacht - "learning by doing". Und klar, wenn man nicht gerade eine natürliche Begabung fürs Grooming besitzt (und die habe ich ganz bestimmt nicht!), sieht man die ersten Male im Regelfall, dass das nicht das Werk eines Profis ist - es war aber nie auch nur annähernd so schlimm, dass ich mich deswegen nicht mehr mit dem Hund auf die Straße getraut hätte. Man fängt ja im Normalfall auch nicht damit an, dem Hund eine aufwendige Showfrisur zu scheren (wenn man das überhaupt jemals macht, die meisten Pudelhalter vermutlich nicht), sondern macht es sich am Anfang so einfach wie möglich und schert das Haar einfach, wie bei einem Schaf, gleichmäßig auf eine Länge. Und mit Schermaschine ist das ehrlich gesagt ein idiotensicheres Unterfangen. Nur die Übergänge und Beine habe ich von Anfang an mit Schere gemacht. Da kommt man - zumindest bei einem zierlichen Toy - mit der großen Maschine schnell an seine Grenzen.

    Durch Übung stellt sich dann irgendwie auch eine gewisse Routine ein. Vermutlich brauche ich auch heute noch für das Scheren und Schneiden (ca. 1,5 h alle 6-8 Wochen) länger als ein Profi - und bei einem GP kann man da sicher noch eine gute Stunde draufrechnen - aber für mich war es tatsächlich wichtig, von Anfang an selbst Hand anzulegen. Und es ist wirklich kein Hexenwerk, jeder kann das in relativ kurzer Zeit lernen - man sollte natürlich nur nicht den Anspruch haben, dass es so perfekt aussieht wie bei einem echten Profi (also kein Wald-und-Wiesen-Friseur, sondern eher Leute wie z.B. Nicole Baltes).

    Nach diversen Experimenten mit Puppyclip und Co. bin ich mittlerweile als Standard bei Freestyle-Schuren mit dem geringstmöglichen Pflegeaufwand angekommen und das reicht für meine Zwecke völlig. Ich bürste zwischen den Scherterminen nur nach Bedarf, wenn es so kurz ist wie jetzt sogar gar nicht. Eine Rasse, bei der ich jede Woche, evtl. gar täglich kämmen muss, wäre für mich der absolute Horror. Genauso wenig möchte ich aber auch in meinen eigenen vier Wänden Haare herumfliegen haben. Ein kurzgeschorener Pudel ist da für mich persönlich der beste Kompromiss. Nach oben hin ist natürlich alles offen. Man kann auch viel Geld in teure Shampoos, zig verschiedene Profi-Scheren und Bürsten sowie täglich Zeit in eine aufwändige Frisur investieren, wenn man da Spaß dran hat - aber man muss es halt nicht.

    Ich finde es wichtig, dass man Interessenten gegenüber vorher klar kommuniziert, das sie in irgendeiner Form Zeit und Geld in die Fellpflege investieren müssen. Ganz ohne geht es beim Pudel nicht. Und gerade am Anfang ist der Aufwand durch die fehlende Routine natürlich nochmal größer, es dauert länger, man lässt sich das evtl. erst mal von einem Profi zeigen oder will sich in die Materie einlesen. Aber schwarz malen muss auch nicht sein - wenn man sich mit einem feschen Kurzhaarschnitt anfreunden kann, hält sich der Aufwand für mein Empfinden echt in Grenzen.

    Ich denke das Problem ist, dass der Pudel hier im Forum ein gewisses Image hat und das hält sich fest. Viele von den Pudelhaltern versuchen das bei jeder möglichen Gelegenheit zu ändern bzw. darauf aufmerksam zu machen, dass Pudel eben doch anders sind, als sie oft wahrgenommen werden. Ich habe auch schon seitenweise verfolgt, wie vom Pudel abgeraten wurde, aus verschiedenen Gründen.

    Gerade in den letzten Monaten habe ich eher das Gefühl, dass Pudel hier sehr schnell abgetan werden als "na ja, nen Pudel kann halt jeder". Aber dem ist nicht so. Wie bei allen anderen Rassen eben auch. Und viele Pudelhalter versuchen gerade das aktuell rüberzubringen. Das ist mein Eindruck vom Geschehen hier.

    Ich hab hier im Gegenteil das Gefühl das nen Pudel krasser als nen BC/MALI / LZ DSH dargestellt wird vom ein oder andern.. Und das kann ich offen gestanden nicht ernst nehmen.

    Von den Pudelhaltern? Ich empfinde es nämlich in letzter Zeit so, dass die Rasse hier v.a. von Leuten, die noch nie einen hatten, zunehmend mit irgendwelchen Extremeigenschaften belegt wird...krasser Pflegeaufwand, extreme Neigung zu Nervosität, total heftiger Jagdtrieb, mega hohe Anforderungen an die Auslastung...und am Ende weiß man nicht mal, wie für die betreffende Person "krass", "extrem" und "heftig" überhaupt aussieht.

    Nervt mich tierisch. Das sind in der Regel einfach nette, umgängliche, unkomplizierte Hunde mit will-to-please und ausgeprägter Kooperationsbereitschaft, die es ihren Menschen stets recht machen wollen. Legen bei Konflikten den Rückwärtsgang ein, sind feinfühlig, lernfreudig und gut zu lenken. Passen nicht zu jedem, aber aufgrund ihrer Anpassugsfähigkeit doch zu recht vielen Menschen. Zwischen einem Mali und einem durchschnittlichen Pudel liegen aus meiner Sicht wirklich Lichtjahre. Und, auch wenn ich dafür vielleicht Haue kriege, Pudel sind schon temperamentvoll und lebhaft, aber sie sind für mich nun diesbezüglich auch echt nicht die mega krassen Raketen, als die sie manchmal hingestellt werden. Bin da vielleicht durch meine (begrenzten) eigenen Erfahrungen mit Gebrauchshunden und der ein oder anderen Sportveranstaltung, die ich dann und wann mitnehme, auch einfach noch andere Kaliber gewohnt, keine Ahnung.

    Vielleicht sollte man, so generell, zukünftig öfters mal ein paar Videos von spezifischen Situationen (z.B. Jagdtrieb, Wachtrieb) hier einstellen, wenn es um Rasseempfehlungen geht, damit sich jeder ein neutrales Bild von der Ausprägung eines Wesensmerkmals machen und das mit seinen bisherigen Erfahrungen und Vorstellungen abgleichen kann.

    Chuva

    Ja, bei den sehr kleinen Zwergen, wie z.B. Rattler, Toypudel und Chi, empfinde ich das auch als relativ schwierig, einen Hund zu bekommen, der noch recht stabil ist und nicht zu leicht und fragil. Die Grenzen sind da ja durchaus fließend und anhand der Elterntiere und des Welpen kann man die Endgröße auch nur ungefähr abschätzen.

    Zitat von Chuva

    Ja, mein Chinese ist so. Sonst ist er super brav und bleibt immer innerhalb des Radius aber hat er einmal ein Reh erblickt oder eine ganz frische Spur klinkt er aus, und wenn man ihm nicht folgt und es schafft wieder in sein Blickfeld zu kommen, kommt er nicht mehr aus seinem Jagdrausch raus. Letztes Jahr war er einmal über 1 Stunde weg, vor ca. 2 Jahren ist er ca. 2 Mal für ein paar Stunden weg gewesen als es damit anfing. Daher bleibt er in Gebieten wo Wild überraschend auf uns treffen könnte seit einem Jahr immer angeleint.

    Oje, das ist natürlich schon recht heftig. Hätte ich bei den Chinesen so gar nicht vermutet, kommt so ein starker Jagdtrieb bei denen häufiger vor?

    Das ist ja alles dann wirklich noch recht offen bei dir, ich glaube, ich würde dann wirklich einfach mal ein paar Vertreter der verschiedenen Rassen und Hundetypen kennen lernen. Persönlich finde ich die charakterlichen Unterschiede bei vielen Zwergrassen nun nicht so wahnsinnig groß, das ist nicht so wie bei den Arbeitshunden, wo zwischen einem Malinois und einem Border Collie trotz gleicher FCI-Gruppe Welten liegen. Die Terrier würde ich da ein wenig ausklammern, die sind m.E. zu Recht in ihrer eigenen Gruppe. Ich bin aber zugegebenermaßen nicht sonderlich bewandert was Yorkie und Co. angeht und die paar, die ich aus meinem persönlichen Umfeld kenne, sind leider eher Negativbeispiele (wobei ich gerade die Biewer ja unheimlich süß finde, leider sind sie weder FCI- noch VDH-anerkannt). Daraus würde ich nun aber keine Schlussfolgerungen für die Rasse an sich ziehen, weil die eben leider auch heute noch gern von einer ganz bestimmten Klientel angeschafft und gehalten werden, wo es dann gern vorn und hinten an der notwendigen Führung und Erziehung mangelt.

    LosPerros

    Zitat

    Hast du bitte eine Quelle?

    z.B. "Der Pudel" von Rosa Engler

    Sabine Middlehaufe erwähnt es ebenfalls auf ihrer Seite:

    Zitat

    Ende der 1970er Jahre begann auch Jean-Claude Hermans sich für die Rasse zu interessieren, allerdings mit der Absicht, den historischen Barbet, so wie er ihn verstand, wiederherzustellen. Er gründete den französischen Barbet Club, dessen Präsident er für mehr als 20 Jahre war und setzte sich für die Neuklassifizierung der Rasse in die Gruppe 8 (Retriever, Spaniels und Wasserhunde) ein, wodurch der Barbet nun endgültig nicht mehr zu den Vorstehhunden gehörte. Hermans Vorstellung eines typischen Barbets, die er durch mehrfache Einkreuzung von Königspudeln zu verwirklichen suchte, unterschied sich zum Teil stark von Helene Pètres Zuchtzielen, und es kam unter den Barbet Anhängern, die die eine oder andere Linie befürworteten zu einer lange währenden Unstimmigkeit.


    http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/hunderassen/port_barbet.htm

    Dreamy Bei den Bichons hatte ich jetzt auch schon den Malteser oder Bolonka im Auge, alle anderen scheinen schon die Tendenz zu haben größer zu werden, wie ich es mir vorstelle. Das Fell fände ich wohl etwas lästig und Bärte finde ich immer etwas eklig an Hunden, weil sich da alles sammelt. Wären aber sicher passend, auch wenn mir da zur Zeit etwas der 'Funkensprung' fehlt.

    Beim Toy und Rattler ist eben echt die Frage, ob sich da Welpen finden die zuverlässig ein bestimmtes Gewicht erreichen und nicht so fragil sind wie einige Vertreter, gerade die Beinchen scheinen mir da bei manchen extrem dünn und fragil. Ansonsten gefallen sie mir optisch sehr gut, aber vom Wesen bin ich mir unsicher, da ich noch nie einen kennengelernt habe. Distanziert gegenüber Fremder wäre kein Problem, meine Fremden gegenüber extrem aufdringliche Hündin ist da schlimmer.^^

    Beim Zwergpudel sehe ich bei Jagdtrieb und Größe eventuell ein Problem, weiß nicht wie handlich die noch sind. An sich mag ich Pudel aber sehr.

    Beim Papillon bin ich mir auch unsicher wegen des Jagdtriebs, hatte da mal mitbekommen, dass das gern mal unterschätzt wird. :ka:

    Warum der Yorkshire nicht? Hab mich auch schon gefragt inwieweit die passen könnten, trotz Terrier Angehörigkeit.

    Ja, das mit den Bärten war tatsächlich damals einer der Gründe für mich, auf einen anderen Typ Hund umzuschwenken. Das, die Fellpflege und das Augentränen - das war bei meiner Malteserin leider massiv und durch das weiße Haarkleid sah man es auch sofort. Durch die richtige Züchterwahl kann man aber die Ausprägung der Tendenz dazu schon beeinflussen. Den Pflegeaufwand kann man insgesamt auch noch mal verringern, wenn man das Fell kurz hält (mit der Schere, nicht mit der Schermaschine wie bei den kraushaarigen Rassen). Was nervig ist, sind halt die Unterbodenwäschen im Herbst und Winter. Das ist aber auch bei anderen Rassen mit längerem Haar, die recht nah am Boden sind, ein Thema.

    Russkyi Toy und Rattler können ihr Terrier- bzw. Pinschererbe nicht verleugnen. Das sind schon sehr selbstbewusste kleine Hundepersönlichkeiten, nur halt im praktischen Handtaschenformat. Wenn man diesen Typ Hund mag, sind das echt tolle Hunde. Negativ sehe ich aber hier tatsächlich, dass das solche extrem zarten Fliegengewichte sind. Bei der Größe fängt es halt langsam an, gesundheitlich kritisch zu werden bzw. sind die Verzwergungsmerkmale da einfach schon stark ausgeprägt...offene Fontanellen, Patellaluxation, Apfelköpfe, Probleme mit den Zähnen...umso sorgfältiger muss man bei der Wahl des Züchters vorgehen.

    Der Jagdtrieb bei den kleinen Pudelvarietäten (Toy und Zwerg) ist typischerweise gering bis moderat ausgeprägt. Ich hatte erst überlegt, als ich "kein/wenig Jagdtrieb" gelesen hatte - aber ein Hund, der stundenlang weg ist, ist ja schon ein wirklich massiver Jäger - das ist schon wirklich pudeluntypisch. Ich erlebe gerade die kleinen Pudel so, dass sie gern hinterhergehen, aber auch recht schnell wieder umdrehen, weil es ihnen dann am Ende doch wichtiger ist, den Anschluss an ihren Menschen nicht zu verlieren. Mein jetziger Pudel ist z.B. nicht jagdtriebiger als der Malteser davor und läuft, ohne das ich da jemals wirkliches Antijagd-Training gemacht hätte, mittlerweile auch ohne Leine an Kaninchen in 10 Meter Entfernung vorbei. Ist denn dein Chinese Crested so eine Jagdsau? Zum Papillon und wie es da mit Jagdtrieb aussieht kann ich nichts sagen, ist nicht meine Rasse.

    Größentechnisch muss man beim Pudel schauen - bei einem Wunschgewicht von 3-4 kg bräuchte man entweder einen größeren Toy- oder kleineren Zwergpudel. Ein Zwergpudel an der Grenze zum Kleinpudel kann schon wieder 5-6 kg auf die Waage bringen. Die meisten Zwerge sind aber tatsächlich eher an der unteren Größengrenze. Ich würde grunsätzlich immer eher zu einem Zwerg- statt zu einem Toy raten, letztere sind oft schon wirklich sehr zart und fragil.

    Zum Yorkshire Terrier: Ich hatte aus deinem Post so ein bisschen herausgelesen (berichtige mich, wenn ich falsch liege), dass du insgesamt schon eher einen weichen, leichtführigen Hund suchst, eher weniger eigenständig und mit geringem Jagdtrieb. Da fände ich die Richtung Bichon, Papillon, Pudel...schon passender als die Terrier. Wobei Yorkies im Vergleich natürlich sehr gemäßigte Terrier sind. Wenn die dich interessieren und du grundsätzlich mit den typischen Terriereigenschaften kein Problem hast, würde ich da an deiner Stelle sonst einfach mal unverbindlich Halter oder Züchter kontaktieren. Letztlich hilft ja alle schöne Theorie nichts, wenn der Funke im RL nicht überspringt.

    Da würden mir jetzt direkt die Bichons bzw. die eng mit diesen verwandten Rassen einfallen. Vor allem Bichon Frise, Bologneser und Bolonka Zwetna. Bei Havaneser, Löwchen und Coton de Tulear ist das Risiko, dass die eher in die Richtung 5-7 kg gehen (mir sind sogar schon Havaneser mit um die 8 kg begegnet), recht hoch. Malteser würden gewichtsmäßig passen, da muss man aber mittlerweile wirklich schauen, dass die Elterntiere nicht zu stark brachycephal sind. Meine Malteserin war damals noch vom gemäßigten Typ und insgesamt ein sehr genügsamer Hund.


    Ansonsten evtl. noch Russkiy Toy und Prager Rattler (wobei ich letzteren wegen des nicht ganz so ausgeprägten Apfelkopfes vorziehen würde - im Vergleich zu den Bichons sind aber beide Rassen recht fragil und ich erlebe sie deutlich distanzierter Fremden gegenüber). Da ist aber natürlich mehr Wumms und Agilität dahinter als bei den Bichons. Ein kleiner Zwergpudel oder Papillon könnte auch gut passen, beide Rassen sind wiederum temperamentvoller als die Bichons. Die kleinen Terrier (Yorkshire, Australian Silky etc.) würde ich hier im direkten Vergleich eher weniger sehen.

    Das Zauberwort heißt Kompromisse schließen, wie meine Vorredner schon schrieben.

    Das Problem ist halt nur, dass Kompromisse etwas ganz individuelles sind und auch ihre Grenzen haben. Es nützt daher nicht so viel, wenn wir dir hier schreiben, was wir persönlich in der Situation ändern würden (Hund öfter allein lassen, aus dem Bett schmeißen etc.), wenn diese Veränderungen aber für dich kategorisch ausgeschlossen sind. Wenn du da gewisse Prinzipien hast, ist das auch grundsätzlich völlig ok - du musst dir aber bewusst sein, dass gerade das "Nicht-alleine-lassen"-Wollen den gemeinsamen Alltag von vornherein stark einschränkt und die wenigsten Menschen verständlicherweise bereit sind, das dauerhaft mitzumachen. Die Konsequenz ist also, dass du dir dadurch auch selbst ein Stück weit die Partnersuche und das Leben erschwerst.

    Ich habe übrigens selbst einen Toy, der im Bett schläft, und ich würde z.B. auch nicht wegen meines Partners soweit gehen, ihn grundsätzlich von dort zu verbannen. Kommt für mich nicht in Frage, fertig. Du musst also schauen, wo du deiner Partnerin ein Stück entgegenkommen kannst und wo nicht - und sie muss dann letztlich entscheiden, ob sie mit diesen Zugeständnissen zufrieden ist und leben möchte. Manchmal klaffen die Lebensentwürfe zweier Menschen so weit auseinander, dass es aber selbst dann nicht passt, wenn beide bereits viele Schritte aufeinander zu gegangen sind. Daher wäre hier ein offenes und ehrliches Gespräch in naher Zukunft sicherlich die sinnvollste Variante.

    Nein, ihr dreht euch um euch selbst, weil jeder andere Erfahrungen gemacht hat. Da wird wohl kaum einer am Ende sagen 'achja, stimmt ja, dann traue ich lieber deinen Erfahrungen als meinen eigenen'. Diese Diskussion ist einfach in einer Sackgasse. Jeder wird eine Rasse anders wahrnehmen und sie mit anderen vergleichen. Fakt ist aber- sobald hier irgendwer sagt, wie er den Pudel empfindet, ganz gleich wie viele Exemplare er kennt und das wird anders wahrgenommen kommt ein Pudelhalter mit erhobenem Zeigefinger und sagt 'nein, das darf man so nicht stehen lassen!'. Manche empfinden es eben so dass die eine Rasse eine tiefere Bindung eingeht als eine andere oder verstehen etwas anderes darunter. Wo ist das Problem? Vielleicht sollte man das einfach mal so stehen lassen was andere denken oder sich am Ende nur äußern im Sinne 'ich empfinde das anders, da gibt's verschiedene Sichtweisen'.

    Es kommt schon beim Lesen so rüber als sei der Pudel ne heilige Kuh hier. Das muss nicht so sein. Aber es wirkt so. Sicher nicht nur auf mich.

    Es macht aber nun mal einen Unterschied, ob jemand einfach seine Meinung äußert oder diese als unumstößliche Tatsache hinstellt. Mir gehts da null um die Rasse ansich, sondern um die Art und Weise. Wenn jemand einfach nur seine Erfahrungen äußert, habe ich damit absolut kein Problem.

    Dass in letzter Zeit der Pudel öfters mal Diskussionsthema hier im Forum ist, könnte auch genau an solchen unqualifizierten, pauschalen Äußerungen liegen.