Beiträge von Dreamy

    Na ja, aber ich finde es auch wichtig, hier nicht nur Rassen anzupreisen sondern auch evtl. vorhandene negative Aspekte klar zu benennen. Und da ist beim Cocker definitiv der lange Ohrbehang zu erwähnen, der für das Tier einen deutlichen gesundheitlichen Nachteil darstellt (mit ein Grund, warum diese Rase für mich nie in Frage käme). Ich kenne nicht viele Cocker, sind ja mittlerweile auch recht selten geworden, aber die, die ich kenne, hatten alle früher oder später in ihrem Leben mit Ohrentzündungen zu kämpfen.

    Sagen wir es mal so: Mit zwei bis drei Riesen als Rücklage ist man für den Notfall schon mal relativ gut abgesichert und kann sich, sofern man nicht gerade ein Montagsmodell erwischt hat, recht entspannt zurück lehnen. Allerdings muss man für einen Welpen vom seriösen Züchter je nach Rasse ebenfalls schon 800 - 1600 € einkalkulieren (reine Anschaffungskosten). Ich persönlich würde, wenn das Budget knapp ist, auch immer eine OP-Versicherung abschließen.

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    Da scheint ein großer Puffer durchaus angebracht. Bei einem Junghund, sollten jedoch(hoffentlich) noch nicht groß gesundheitliche Probleme auftreten.

    Davon würde ich nicht ausgehen. Es kann immer was sein, egal wie alt der Hund ist. Meine Hündin hat innerhalb ihrer ersten 5 Lebensjahre TA Kosten von um die 3000 € verursacht. Damit muss man vielleicht nicht unbedingt rechnen, aber man sollte schon einen Plan B für solch einen Fall haben.

    Und gerade bei Junghunden gibt's öfters mal Verletzungen, Durchfall etc., weil die in ihrer ungestümen Art irgendwo gegen rennen, ein Stück Plastik inhalieren etc.

    Damit implizierst du ja nun, dass die Ergebnisse automatisch besser (ergo keine übertypisierungen) wären, würde man die Zuchtlenkung komplett aus der Hand von Privatleuten nehmen.

    Ich weiß nicht, ob sie besser wären. Ich halte die Wahrscheinlichkeit nur für deutlich höher, wenn Leute am Werk sind, die auch etwas von dem verstehen, was sie tun. Ich würde mir auch kein Auto von einer Firma kaufen, die für die Herstellung Leute ohne richtige technische Ausbildung einstellt.

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    Mal davon ab, dass mir bei diesen Forderungen immer irgendwie fehlt, wie das ganze denn nun durchgesetzt werden soll... fordern kann ich ja viel.

    Jeder potentielle Lösungsansatz, hier und in anderen Threads, wurde in der Vergangenheit stets abgewimmelt mit "geht nicht, weil...". Scheinbar muss also im VDH alles so bleiben wie es ist, weil Veränderungen unmöglich sind. Tut mir nur Leid um die Hunde.

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    Und die Lösung, wenn mir die strengsten Anforderungen immer noch zu lasch sind, ist für mich jetzt auch nicht die Anforderungen einfach wegfallen zu lassen.

    Meine Lösung ist das auch nicht und ich habe hier auch noch nie etwas in die Richtung geschrieben.


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    Man hat es Jahrhunderte, teils Jahrtausende geschafft Hunde zu züchten und das ganze in den meisten Fällen mit gesunden, Leistungsfähigen Ergebnissen.

    Wie soll diese Aussage je belegt werden können? Kein Mensch weiß, wie krank oder gesund gezüchtete Hunde vor 300 Jahren waren, die meisten Krankheiten kannte man ja nicht mal und man war von den heutigen medizinischen Standards weit entfernt. Mal abgesehen davon, dass es deutlich weniger Rassen gab, die meisten davon Arbeitshunde. Ich möchte gar nicht wissen, wie vieler Hunde man sich aufgrund von fehlender Eignung für den vorgesehenen Einsatz auf grausame Art und Weise entledigt hat. Ne, bei dieser Argumentation kann ich aufgrund fehlender Daten nicht mitgehen.

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    Was sich hingegen geändert hat ist , dass Haustiere keinen Zweck mehr erfüllen müssen ausser nett auszusehen und dabei möglichst nicht zu schnell tot umzufallen. Ergo habe ich keine Beschränkung mehr für irgendwelche Extreme und so gut wie keine Selektion mehr im Bereich (körperliche) Leistungsfähigkeit

    Richtig. Das ist aber noch eine relativ neue Entwicklung und die letzten 100-150 Jahre haben gezeigt, dass es zumindest abseits der Gebrauchshunde so, wie es all die Jahre und bis heute lief, einfach nicht funktioniert. Die Beschränkung von Extremen, die durch fehlenden Arbeitseinsatz wegfällt, müsste eben durch entsprechende Regelungen wiederhergestellt werden.

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    Wenn wir mal ehrlich sind, fallen mir herzlich wenig Zuchtverbände ein, die Zuchtzulassungsprüfungen haben, bei denen auch mal wirklich ein guter Teil einfach durchfallen kann und die nicht nur Formsache sind.

    Dem ist leider so, ja.


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    Einfaches Gedankenexperiment : ähnlich früherer ZTP Prüfungen fordern, dass ein Hund ab einer gewissen Größe in der Lage sein muss, eine 2m Steilwand zu überwinden. Damit sind sämtliche Übertypisierungen erstmal raus. wird aber auf wenig Gegenliebe stoßen, vor allen Dingen bei Liebhabern von möglichst "massigen" Hunden.

    Ja, aber da stellt sich dann doch die Frage, was wichtiger ist...ein gesunder Hund mit den normalen Fähigkeiten eines gesunden Hundes oder irgendwelche Rasseliebhaber, die an ihren fragwürdigen Idealen festhalten wollen. Wenn ein Hund von entsprechender Größe nicht mal mehr vernünftig springen kann, muss man sich auch mal fragen, ob diese Entwicklung gut ist. Eine gewisse Höhe zu überwinden wäre bspw. eine Nummer für einen allgemeinen Fitnesstest, natürlich an die Größe angepasst.

    Das "Problem" ist eigentlich, dass wir als Menschheit recht Optikfixiert sind und Bedenken zum Wohl des Tieres erst greifen, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht. :roll:
    Der VDH als Verband von Privatleuten führt nunmal eine Selbstkontrolle durch, die immerhin strenger sind als so ziemlich alles andere was aussen Rum existiert - und wenn man noch 3 mal wütend aufstampft. Mir hat noch niemand wirklich etwas zeigen können, wo ausserhalb des VDH etwas existiert, dass wirklich verpflichtend (für Rassen ohne Arbeitsprüfung...) deutlich engere Maßstäbe setzt und diese auch nachprüfbar sind.


    Wenn du Verbände (Von Rasseliebhabern...)dazu zwingen möchtest, ihre Zucht demnächst nicht mehr von den Rasseliebhabern lenken zu lassen, musst du dir überlegen wie du es durchsetzen möchtest, dass Hundezucht demnächst wieder eine staatliche Angelegenheit ist. Allerdings kann ich das absolute Vertrauen, dass unter zu Hilfenahme von Genetikern und Tierärzten alles "besser" wäre nicht wirklich nachvollziehen. Ein kurzer Blick in den Nutztierbereich genügt da. Da gibt es teils staatliche Stellen und Institute, die sich mit der Zucht befassen und was dabei nun rauskommt, würde ich teils jetzt nicht unbedingt als "besser" bezeichnen. :pfeif:

    Na ja, streng ist halt Auslegungssache - und offensichtlich geht es auch beim Verband mit den strengsten Auflagen noch lange nicht streng genug zu, bei dem, was teilweise da an Endprodukten raus kommt. Wie kommst du dazu, zu glauben, ich hätte absolutes Vertrauen zu Tierärzten? Mitnichten! Aber mir ist, wenn es um Entscheidungen für das Tierwohl geht, ein Haufen Fachleute immer noch lieber als einer aus Laien und Möchtegern-Züchtern.

    Airedales würde ich persönlich dem eher gemäßigten Teil der Terrier zurordnen. Sie sind den Großpudeln im Wesen auch gar nicht mal so unähnlich - insgesamt vielleicht nicht ganz so führerweich, ein bisschen eigenständiger und dickköpfiger, aber dennoch so, dass man prima mit ihnen zusammen arbeiten kann. Mir fiel die Rasse nur ein, weil du schriebst, dass große Sensibilität nicht so deins ist. Insofern ist der Airedale vielleicht eine etwas härtere, rauhere Version vom GP. Bzgl. Verträglichkeit gibt es beides - soziale und weniger soziale (speziell gegenüber Artgenossen gleichen Geschlechts) Airedales. Es sind und bleiben halt Terrier, die sich von anderen nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Der GP ist da aus meiner Sicht im Schnitt unkomplizierter mit Artgenossen, weil der Konfrontationen eher ausweicht, anstatt darauf einzugehen.

    @bordy

    Und genau das ist doch das Problem?! Wenn Züchter auch nur ehemalige Käufer sind (und ich erlebe gerade viele, die sich bereits zwei, drei Jahre nach dem ersten Hund dazu entschließen, eine Zuchtstätte zu eröffnen!), wer kontrolliert dann das Vorgehen der Züchter? Die können, so hat es den Anschein, mehr oder weniger machen was sie wollen - während der Hund und der spätere Halter die züchterischen Auswüchse dann auszubaden haben.

    Man kann niemanden dazu zwingen, etwas nicht mehr erstrebenswert zu finden, richtig. Aber sehr wohl muss es möglich sein, gewisse Ausmaße und Tendenzen in der Hundezucht innerhalb eines Vereins bzw. Verbandes durch entsprechende Fachleute - und das sind in erster Linie Veterinärmediziner und Genetiker - zu reglementieren. Bei dem, was da teilweise so fabriziert wird, frage ich mich auch, warum da nicht schon längst das Tierschutzgesetz greift. Wenn letztendlich der Käufer dafür verantwortlich gemacht wird, dass kranke Hunde/Rassen existieren, läuft irgendetwas falsch. Denn die "Experten", die es besser wissen und vor allem im Sinne des Tieres handeln sollten, sitzen woanders.