Ein Kurzhaarcollie?
Beiträge von Dreamy
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Da wird hier im DF immer geklagt, dass die meisten Hundekäufer sich mit Zucht, Genetik, Rassekunde etc. kaum bis gar nicht auseinandersetzen, und wenn dann mal einer kommt, der die Hintergründe verstehen will, ist das auch wieder nicht recht.
Jemandem zu sagen, dass weitergehende Informationen ihn eh nicht zu interessieren bräuchten, er ja für seine Vorhaben bereits genug wisse und deswegen nun "gehen" könnte, empfinde ich irgendwie als anmaßend.
Wem das Antworten zu nervig oder arbeitsintensiv ist, der kanns doch einfach lassen.
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Zitat
Die stellen schonmal klar, dass nicht 20 - 30% der da ausgewerteten Dalmatiner taub sind, sondern "nur" nicht beidseitig hörend.
Hm, ich schrieb doch:
ZitatVerschiedene, groß angelegte Studien berichten Anteile von etwa 20-30 % tauber Hunde. Demnach wäre im Schnitt jeder vierte bis fünfte Welpe von ein- oder beidseitiger Taubheit betroffen.
Taubheit ist der Oberbegriff, der schließt auch die Individuen ein, die auf einem Ohr noch über Hörfähigkeit verfügen. Einseitige Taubheit ist sicher nicht so dramatisch wie beidseitige, dennoch ist es aus meiner Sicht abzulehnen, aufgrund von rein optischen Präferenzen vermehrt betroffene Hunde in Kauf zu nehmen.
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Soweit ich das sehen kann, sind die Studien nicht öffentlich bzw. nicht ohne entsprechenden Zugang einsehbar. Ergebnisse stehen aber bei den folgenden in den Abstracts:
Analysis of systematic effects on congenital sensorineural deafness in German Dalmatian dogs
A threshold model analysis of deafness in Dalmatians. - PubMed - NCBI
ACDDeafTalk.pdf (nicht die Studie selbst, aber ein Überblick der Befunde)
Untersucht wurden sowohl amerikanische als auch europäische Populationen. Aktuelle Zahlen von spezifischen Vereinen o. Verbänden liegen mir aber nicht vor, kann also durchaus sein, dass es da Unterschiede gibt.
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Wobei ein Stichprobenumfang von N = 298 nun auch nicht der Burner ist. Besser als nichts, klar, aber weitere Studien wären schon wünschenswert und wichtig, um da valide Aussagen treffen zu können.
Die Dalmatinerzucht finde ich im Übrigen völlig Banane, darum empfehle ich die Rasse auch aus Prinzip nicht. Verschiedene, groß angelegte Studien berichten Anteile von etwa 20-30 % tauber Hunde. Demnach wäre im Schnitt jeder vierte bis fünfte Welpe von ein- oder beidseitiger Taubheit betroffen. Und das nur, weil man schneeweiße Hunde mit vielen lustigen, schwarzen, möglichst kleinen Punkten haben will. Hunde mit größeren Flecken und weniger Weißanteil sind m.W. deutlich seltener betroffen, optisch aber unerwünscht. Sorry, aber da fehlt mir jedes Verständnis.
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Der Pekinese im Video...

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Zitat von Einstein51
Und wenn wir schon den Pudel im Zusammenhang mit Qualzucht diskutieren, dann finde ich die Anfälligkeit für Magendrehung beim Großpudel eher bedenklich als die Fellpflege
Oh, hast du da irgendwelche Daten/Quellen? Das war mir so bisher nicht bekannt. Mich interessieren solche Geschichten immer, gerade weil der GP hier als potenzieller nächster Hund im Raum steht.
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Für mich steht es auch nicht auf derselben Ebene. Habe ich auch nicht gesagt.
Aber Du sprachst von "Modifizierbarkeit" - und darunter kann eben viel fallen.
Die Modifizierbarkeit bei anatomischen Mängeln ist nur sehr eingeschränkt möglich. Dabei geht es in den meisten Fällen darum, die Symptome auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und wenigstens wieder ein Mindestmaß an Lebensqualität herzustellen. Von einem durch und durch gesunden Hund kann man in der Regel aber auch nach einer OP nicht sprechen. Wenn der Fang zu kurz ist, dann ist er halt zu kurz und mit den Folgen muss der Hund letztendlich leben.
Zitat
Eigentlich ist es sowieso strange, dass es Hunde gibt, die ohne Fellpflege vom Menschen nicht wirklich gut leben könnten - also die Tatsache ansich, dass man dann den Hund schon so abhängig gemacht hat von der menschlichen Obhut... .
Aber für mich ist es eben doch auch ein Punkt, den ich zumindest zum Teil kritisch betrachte.Hm, aber wenn man das weiterspinnt, ist das letztlich eine Kritik am Haustier Hund selbst. Denn der ist irgendwo eben immer abhängig vom Menschen. Gerade die ganzen typischen Begleithunde, die sich besonders gut in den menschlichen Alltag einfügen und deswegen weltweit so beliebt sind, sind auf das Wohlwollen ihres Halters angewiesen. Ob nun in punkto Haare schneiden, Futter oder sonstiger Körperpflege. Gerade in dieser Abhängigkeit begründet sich ja irgendwo auch die Beliebtheit des Hundes als Haustier. Es gibt sicherlich noch eine ganze Menge Rassen, die auch auf sich allein gestellt eine Weile gut überleben können und den Menschen nicht unbedingt brauchen - in der passenden Umgebung. Ob das nun aber ein Kriterium bei der generellen Zucht eines leichtführigen, netten Familienhundes für den Ottonormalverbraucher sein sollte, lasse ich mal dahingestellt.
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Für mich stehen Haare schneiden und ein operativer Eingriff nicht auf der gleichen Ebene. Egal wie ich es drehe und wende, definitiv nein.
Übermäßige Fellmassen lehne ich ohne Frage ab - aber ob das bereits als Qualzuchtmerkmal einzustufen ist...? Ich unterstelle einfach mal, dass ein Bobtail nicht unter seinem Fell leiden wird, wenn ihm, speziell im Sommer, die Haare gekürzt werden. Riesige Fellberge sind bei Hitze sicherlich alles andere als angenehm. Kurze Haare ohne Unterwolle bei eisiger Kälte aber wohl auch nicht. In beiden Fällen sind die Hunde auf das Verantwortungsbewusstsein und den gesunden Menschenverstand ihres Halters angewiesen.
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Na ja, also Doodle, wie auch immer man sie nun bewerten mag, haben in einer Diskussion, in der es um wirkliche Beeinträchtigungen oder Leiden durch züchterisch veränderte Körperteile geht, meines Erachtens nun eher wenig zu suchen. Wirkliches Leid kann ich bei diesen Hunden beim besten Willen nicht erkennen.
Schnell filzendes Fell hin oder her, das ist in erster Linie eine Frage der Pflege durch den Halter (und die lässt durch die Bank weg bei vielen Langhaarhunden oft zu wünschen übrig, völlig egal ob Mix oder Rassehund). Der für mich entscheidende Unterschied zu stark verkürzten Beinen, ausgeprägter Brachycephalie, überlangen Ohren, extremer Masse usw. ist die Modifizierbarkeit. Langes Fell lässt sich im Zweifel jederzeit und schmerzfrei per Schere oder Schermaschine auf ein für den Hund angenehmes Maß kürzen.
Allerdings finde ich solche Auswüchse:
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weder schön noch (für den Hund) erstrebenswert.