Ich kann mich @Jessica83 nur anschließen. Ich denke, hier prallen einfach verschiedene Konzepte der Hundehaltung aufeinander. Mir würde es umgekehrt z.B. gar nicht in den Sinn kommen, den Hund zu Hause zu lassen, wenn man einen Stadtbummel mit anschließendem Restaurantbesuch plant. Das ist aus meiner Sicht wertvolle Zeit, die ich gemeinsam mit meinem Hund verbringen kann und möchte. Ich habe mich ganz bewusst für eine Rasse entschieden, die anpassungsfähig und am liebsten bei ihren Menschen ist, weil ich einen Hund haben wollte, den ich eben nicht ständig zu Hause lassen muss, wenn man mal eine Hose kaufen, in den Baumarkt fahren oder essen gehen will. Mit dem Hund ausschließlich in Wald und Feld Gassi zu gehen und ihn ansonsten nirgends mit hinzunehmen, entspricht nicht meiner persönlichen Vorstellung von Hundehaltung.
Und ja, Shopping kann hier durchaus schon mal 3-4 Stunden Aufenthalt in Geschäften bedeuten. Dafür kommt das aber auch entsprechend selten vor, vielleicht einmal alle 6-8 Wochen. Weder mein Hund noch ich haben damit ein Problem.
Was für eine Begründung gibt es denn, dass ein Hund mit ins Kino oder in die Apotheke kommen muss?
Da die Frage zum Kino an mich gerichtet ist:
Das war eine Situation, in der ich Freunde besucht habe, die nicht gerade um die Ecke wohnen. Mein Hund bleibt in fremder Umgebung nicht allein, Auto ist aber nie ein Problem. Allerdings hatte es draußen Minusgrade und um das besagte Kino herum gibt es weit und breit keine Tiefgarage oder ein beheiztes Parkhaus. Die geplante Betreuung durch eine Bekannte fiel dann aus Krankheitsgründen kurzfristig ins Wasser. Wir hatten bereits Karten und uns natürlich auch auf den Film gefreut. Nach einer freundlichen Anfrage, ob unsere Hündin uns ausnahmsweise begleiten könne, kam (für uns überraschend) eine schriftliche Erlaubnis von der Kinoleitung persönlich, die war dann am Eingang vorzeigen konnten.
Wir haben uns aus Rücksicht in die letzte Reihe ganz in die Ecke gesetzt, so dass niemand an uns vorbei musste. Kein Kinobesucher hat die Anwesenheit des Hund überhaupt bemerkt. Er lag die gesamte Zeit über in seiner Tasche und hat gepennt. Klar, wenn eine Absage gekommen wäre, hätten wir halt aufs Kino verzichtet und das wäre dann auch kein Weltuntergang gewesen. Wenn aber die Geschäftsleitung ihr OK gibt, der Hund sich benehmen kann und kein Mensch gestört wird - wo bitte ist dann das Problem?
@Patti
Zitat
Irgendwer nannte vorhin Kino....sorry, das geht gar nicht! So ein Hundegehör ist deutlich empfindlicher als ein menschliches Gehör und das ist definitiv zu laut für Hunde.
Mein Hund geht auch freudig an Silvester um Mitternacht vor die Tür, war auch schon bei vielen Freiluftkonzerten dabei und ist einfach nicht lärmempfindlich. Die Lautstärke im Kino ist nichts dagegen. Nach mehreren Jahren des Zusammenlebens kann ich sehr gut einschätzen, was meinem Hund zumutbar ist und was nicht und dementsprechend entscheide und handle ich auch.