Und Du hast dir Pudel natürlich nur wegen des Wesens ausgesucht. der Phänotyp war die völlig egal.
Wie kommst du darauf? Mir ist der Phänotyp niemals egal. Im Gegenteil, er spielt bei mir sogar eine ganz entscheidende Rolle im Hinblick auf die Wahl eines geeigneten Hundes. Allerdings geht es mir da eher um Aspekte wie eine funktionale Anatomie, sprich, keine Brachycephalie, keine Faltenbildung, kein langer Rücken, keine unnötige, die Gelenke beeinträchtigende Masse, keine schweren Knochen oder kurzen Beine, Hängelider oder sonst wie deformierte Körperteile. Eine imposante Erscheinung, attraktive Farbe oder besondere Niedlichkeit spielen bei mir dagegen keine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für eine Rasse. Dazu gehe ich an das Thema Hundekauf dann doch zu rational heran.
Ich hätte übrigens kein Problem damit, den Pudel bei Bedarf bzw. zur Erweiterung des Genpools mit geeigneten Rassen (z.B. Spanischer und Portugiesischer Wasserhund, Lagotto) zu kreuzen. Und ich hätte ebenfalls kein Problem damit, das Produkt einer solchen Kreuzung zu halten.
Stünde die Rasse Pudel gesundheitlich deutlich schlechter da als es aktuell der Fall ist, würde ich ihre Zucht schlichtweg nicht mehr durch den Kauf eines Hundes unterstützen. Alles andere fände ich ethisch inkonsequent und könnte es vor mir selbst nicht verantworten.
Zitat von Quebec
Ich bin fanatischer Neufundländermensch geworden, weil mir zunächst die Optik dieses Hundes in Auge stach. Dann lernte ich ihn kennen und das wars. Niemals möchte ich, daß diese Rasse mit anderen "ähnlichen" Rassen gekreuzt wird.
Fanatismus und das Festhalten an der überholten Vorstellung von der "idealen und reinen" Rasse haben die moderne Hundezucht ja gerade vor die Wand gefahren. Bzw. tun sie es noch immer.
Zitat von Quebec
Irgendwo in denn Weiten dieses Threads habe ich von dem Versuch, aus dem Landseer X Neufundländer, einen weiß-schwarzen Neufundländer zu züchten, geschrieben. Dieser Versuch, VDH genehmigt, wissenschaftlich begleitet, ist kläglich gescheitert. Der Typ Landseer setzte sich durch. Nicht nur phänotypisch, sondern auch von seinen Charaktereigenschaften.
Finde ich jetzt nicht weiter tragisch. Aber ich kann der versteiften Idealisierung einzelner Rassen eh nichts abgewinnen. Letztendlich sind es alles Hunde und die dann und wann anzutreffende Überzeugung, dass man nur mit der einen aus den existierenden 400 Hunderassen glücklich werden kann, finde ich ehrlich gesagt absurd.
Zitat von Quebec
Wenn ich mir heute, die Hunde, die in der Gruppe 2, Sektion 2.2 ansehe, wüßte ich nicht, welcher die Gesundheit des Neufundländers verbessern könnte.
Und das ist einfach nur traurig. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass der Neufundländer kein Paradebeispiel für Langlebigkeit und Gesundheit ist.