Und die Frage, die hier im Thread gestellt wurde, ist:
Was tust du, wenn du so etwas beobachtest?
Ach ja, zur Ausgangsfrage wollte ich ja auch noch was schreiben. 
Als ich meinen ersten Hund im Erwachsenenalter bekam (ziemlich genau vor 20 Jahren), bin ich in einen Verein gegangen, der sich eigentlich auf die Fahne geschrieben hatte, weg von den altertümlichen Methoden zu wollen. Ich hatte null und keine Ahnung von Hundeerziehung, geschweige denn von großen Hunden. Ich hatte eine erwachsene Neufundländerhündin übernommen.
Gang und gäbe dort waren ordentliche Leinenrucke, z.T. hoben die Hunde mit allen Vieren vom Boden ab, weil sie in der Fußarbeit unaufmerksam waren. Komisch kam mir das schon vor, aber es wurde auch viel positiv gearbeitet und irgendwie dachte ich naiverweise, das muss so sein.
Irgendwann nahm das Gerucke aber Überhand und mit einem Schlag haben ganz viele Vereinsmitglieder gekündigt. Ich hab da dann viel mit meinem Mann drüber geredet. Ich selber hatte mit der Neufundländerin mit Hilfe einer weiteren Hundeschule längst einen netteren Weg eingeschlagen. Auch aus der Not heraus, da sie dann irgendwann mit Wobblersyndrom gesegnet war. Auch wenn die Tierärzte sagten, dass so etwas angeboren ist, sage ich bis heute, auch wenn das Rucken möglicherweise nicht ursächlich war, gut getan hat es der eh kaputten Halswirbelsäule mit Sicherheit nicht.
An diesem Punkt wollte ich mir a) die fliegenden Hunde nicht mehr ansehen und b) nie wieder den eigenen vor Schmerzen schreienden Hund vor mir liegen haben. Ich habe mir das bis heute nicht verziehen, dass ich da nicht eher die Reißleine gezogen habe.
Zurück zum Gespräch mit dem Gatten: er meinte seinerzeit, entweder du kündigst auch, oder Du machst es besser.
Ich hab mich zu zweitem entschieden und bin Trainer in diesem Verein geworden. Ich konnte ziemlich zügig motivierte, sauber arbeitende Hunde "vorzeigen". Die Teams waren mit Spaß bei der Sache. Und trotzdem hatte ich ständig Diskutiererei mit den anderen Trainern a la "Du kannst nicht alles wegstreicheln" - "man muss auch mal ordentlich durchgreifen" (ja, wenn der Hund wirklich Mist baut und ne Ansage braucht, bekommt er die auch - aber keine Flugstunde für einmal kurz weg gucken).
Es hat Jahre gedauert, bis das Rucken nicht mehr Standardprogramm war. Ich bin mit Trainern hart aneinander geraten, wenn der liebestolle Golden bewusst mit Kette in die 10m Schleppleine rennen gelassen wurde.
Letztes Jahr habe ich dort wegen anderer Vereinsklüngelei hin geschmissen. Und ja, es hat sich viel verändert in den Ausbildungsmethoden. Aber es war wirklich wirklich mühsam und mit viel Schweiß und Tränen verbunden. Ich habs meiner Höppi damals versprochen und war es ihr auch schuldig. Aber ich würde den Weg heute nicht noch mal gehen. Das muss man wirklich wollen und ein dickes Fell haben.
Jetzt kann man heutzutage aber Glück haben, dass es leichter wird, weil insgesamt ein Umdenken stattgefunden hat. Aber ich brauchs nicht noch mal. Und auch deshalb tu ich mich im Moment sehr schwer, mich noch mal einem Verein anzuschließen. Derzeit ist es noch ein Tingeln und Suchen nach meinem Platz.