Mrs Barnaby Hab ehrlich gesagt nicht auf dem Schirm, was du beruflich machst. Aber ich meinte das auch eher allgemein.
Es begegnet einem im Alltag immer wieder das kommt "sie haben doch einen Eid geschworen" und "sie müssen mir aber helfen". Man hat immer öfter das Gefühl, das die "Bevölkerung" nicht mehr sieht das hinter medizinischem Personal auch "nur" Menschen stehen, die ein Privatleben haben, die Freizeit haben, eine eigene Gesundheit die genauso anfällig ist wie jede Andere usw.
Als meine Chefin sich den Fuß gebrochen hatte und gleichzeitig zwei Kolleginnen mit Chorona für 3 Wochen ausgefallen sind gab es immer wieder Diskussionen warum die Sprechstunde gekürzt wurde. Und ich rede hier von 2 Stunden am Tag, sie ist nie komplett ausgefallen. Augen rollen als ich meinte, war ja die Einzige von den Schwestern die noch da war, ich bin schon jeden Tag von früh bis abend auf Arbeit, fast ne Stunde vor der Sprechstunde um alles vorzubereiten und fast ne Stunde danach zum aufräumen, kaum Mittagspause weil es aussah wie Bombe eingeschlagen. Konnten Patienten nicht verstehen, aber meine Chefinnen als ich fast weinend nach 3 Wochen vor ihnen stand.
Unsere Anästhesistin musste sich letztens rechtfertigen, warum sie nicht daran gedacht hat einer Patientin abzusagen als sie krank war und ein paar Tage mit Fieber und Husten flach lag.
Das sind immer so Dinge...man tut und macht schon. Man quetscht schon Leute noch mit rein. Und am Ende kann es passieren das die KV, nach Jahren, sagt sie bezahlt bestimmte Leistungen nicht weil man nicht wirtschaftlich genug war. Hätte man ja günstiger regeln können.
Wir verstehen den Frust, der hinter Fachkräftemangel steckt. Meine Freundinnen sind beide aus dem Gesundheitswesen und haben beide chronische Erkrankungen. Sie sagen selbst, dass schlimmste was dir passieren kann ist jung und chronisch krank mit Problemem zu sein. Du findest keinen Arzt. Und dann hast du auf der anderen Seite Leute, die wegen einem eingewachsenen Haar drei mal in er Woche in der Tür stehen. Natürlich einfach so ohne Voranmeldung.
Es ist schon eine schwierige Situation. Keine Frage. Ich will auch nichts schön reden und keinen hier irgendwie auf den Schlips treten. Vielleicht nur mal etwas Luft machen. Weil wir überall, Empathie ist keine Einbahnstraße.